5.44 vs. 8.11

Morgens von St. Gallen nach Zürich nehme ich meist den Zug um 5.44 Uhr. Das ist pervers früh, vor allem das Aufstehen um 5.00 Uhr, aber es ist es wert, wie ich gerade wieder merke. Wenn ich nämlich morgens zuerst meinen Sohn in die Krippe bringen muss, kann ich erst den Zug um 8.11 Uhr nehmen. Die entscheidenden beiden Unterschiede zwischen den Zügen:

  • Zwischen 6 und 7 Uhr können die vielen „Geschäftsleute“ noch keine „Geschäftspartner“ anrufen und sich wichtig tun, wie toll sie Sachen via Telefon managen können. Heute ist auch zur Abwechslung auch mal eine Frau, deren Telefonate sich alle um SAP drehen und deren verschwörerische Stimme dabei den Eindruck macht, als würde sie mindestens ein Zehn-Millionen-Projekt managen.
  • In dem frühen Zug fahren noch keine Gruppen, die laut rumschwadronieren. Gerade sind in Winterthur sechs (!) Rentner eingestiegen, die so penetrant über Fussball reden, dass man nicht nicht zuhören kann. Irgendeiner hat 500’000 Dollar dafür bekommen, dass er eine Auslosung gemacht hat. 16 Zettel gezogen für 500’000 Dollar — gell, dafür würdst es auch noch machen, was? Hölle.

Fazit: Alles nach 7 Uhr nie ohne Kopfhörer! Und unbedingt die Etymotic 6isolator wieder kaufen, die mir damals in Dortmund geklaut worden sind, weil man mit denen echt nichts anderes hört.

Ein Gedanke zu „5.44 vs. 8.11“

  1. ich finde es lustig, dass du im Zug auch leiden musst. Ich habe auf meinen Trips zwischen dem wilden Osten und Bern schon alles erlebt: nervige Senioren, plappernde Volltrottel im Ruheabteil, Verbalgefechte ebenda, Begrabschereien von komischen Männern, Schlägereien zwischen jungen Schnöseln und alten Damen … you name it! Mein Fazit: wenn man im Zug seine Ruhe haben will, ist das Ruheabteil der schlechteste Ort überhaupt. Aber auch anderswo ist es fast unmöglich, in Ruhe arbeiten zu können …

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