Kommentieren unter falschem Namen: Rückfrage an A. B. von B. & Partner

Eine Art offener Brief an A. B., Inhaber der PR-Agentur B. & Partner, zum Verhalten seines Mitarbeiters Dr. C. D. (nachträglich anonymisiert).

Sehr geehrter Herr A. B.

Es würde mich interessieren, ob Ihrer Wahrnehmung nach das Verhalten Ihres Mitarbeiters Dr. C. D. in meinem Blog zu den Grundsätzen Ihrer Agentur B. & Partner passt, wie sie unter «Mission» (Link gelöscht) auf Ihrer Website hinterlegt sind.


Am letzten Dienstagabend nahm ich an einer Podiumsdiskussion von «news aktuell» teil. Am nächsten Abend kommentierte abends um 18.10 Uhr ein «Hans Hansen» in meinem Blog und machte sich über mein Gewicht lustig:

Oh my. Einfacher wäre es gewesen einen durchtrainierten Sportler zu zeigen, der sich täglich bewegt. Als Vergleich dazu Peter Hogenkamp, der täglich acht oder mehr Stunden am PC verbringt.

Das wäre auch ein sehr, sehr beeindruckendes Bild, weil “Aliens im Kinderzimmer” zu “Aliens im Büro” mutieren können…

Mit sportlichen Grüssen
Hans Hansen

Nach meinem Kommentar mit Bekanntgabe des Firmennamens B. & Partner outete der vermeintliche Hans Hansen sich am nächsten Tag als Dr. C. D. von B. & Partner, ein «kleiner Schelm mit Sportdiplom». Wie putzig!

Ich hatte es zunächst «sportlich» genommen (die Kritik ist ja in der Sache durchaus berechtigt, wenn auch der thematische Bezug zum Fernsehkonsum von Kindern an der Stelle etwas gesucht erscheint), aber nach dreimaligem Überschlafen empfinde ich dieses Kommentieren unter falschem Namen sowie Angabe einer falschen Firma (Dr. Hansen EDV Consulting in Münster/Westfalen) ausgerechnet durch jemanden aus der Kommunikationsbranche als eine ziemliche Frechheit.

Wenn Sie diplomierte Sportler als PR-Berater einstellen, sollten Sie sie vielleicht vorher mit einigen ethischen Grundsätzen der Branche vertraut machen. Selbst wenn die eigentlich nur PR für Zahnbürsten machen sollen.

Ich freue mich über eine Stellungnahme per Mail oder im Blog.

Freundliche Grüsse
Peter Hogenkamp

(Edit am 2.12. um 21.15 Uhr: Alle Namen anonymisiert, Änderungen blau hervorgehoben.)

59 Gedanken zu „Kommentieren unter falschem Namen: Rückfrage an A. B. von B. & Partner“

  1. Ein Paradebeipsiel dafür, wie Unternehmen durch am Arbeitsplatz surfende Mitarbeiter einen Reputationsschaden erleiden können.

    Lösung: Privates Surfen am Arbeitsplatz ist untersagt. Für alle, die auf privates Surfen am Arbeitsplatz nicht verzichten können oder wollen, stehen entsprechende Computer zur Verfügung, beispielsweise in der Bibliothek oder im Pausenraum. Und natürlich sind diese Computer über einen gewöhnlichen Zugang mit dem Internet verbunden und nicht über den Proxy oder sonstigen Zugang des Unternehmens … ;)

  2. Na ja, wenn Dr. C. D. als Mitarbeiter von B. & Partner an eine Veranstaltung geht und dann am nächsten Tag aus dem Büro einen der Referenten googelt, ist es nicht 100% privat, finde ich. Nur 100% dumm.

  3. nun wenn das wirklich ein mitarbeiter einer firma unter falschem namen kommentiert und dabei so blöd vorgeht, dass man es beweisen kann – ist das ein ziemlich dreister fall. ich denke ein tel zum cheffe dieses typen kann da evtl wunder wirken.

    aber wenn das nur vermutungen sind – dann gehe ich eher davon aus, dass es ei 12 jähriger volltotschgoof war der sowas verbockt. im inet tummeln sich solche volldeppen.

  4. eine sauerei sondergleichen. ich bin selber ein dicker mensch und weiss wovon ich rede, wenn ich solche äusserungen als übelsten wellness-faschismus bezeichne. solche leute gehören abgestraft und in die nächstbeste iv-umschulung strafversetzt. und solche üblen pr-buden gehören geschlossen, die haben in der post-finanzkrisen-ära nichts mehr verloren. und dem D. sein doktortitel gehört auf den müll. und diese geschichte gehört bei google auf die erste seite. darum werd ich das jetzt auch noch kurz verbloggen.

    unglaublich. – die werden sich noch wundern.

  5. Bugsierer: Danke für die solidarische Entrüstung. Worum es geht, ist (mir) allerdings einigermassen egal. Möchte nicht, dass es aussieht wie: Hogenkamp nimmt es deswegen persönlich. Der falsche Kommentar könnte auch gegen mich als Deutschen, als Unternehmer, als HSGler, als was weiss ich gegangen sein, dann würde ich es genauso schlimm finden.

  6. mds: Das Verbieten von privatem Surfen als Lösung des Problems zu bezeichnen, scheint mir etwas grenzwertig: Egal wie flegelhaft sich meine Mitarbeiter benehmen, Hauptsache niemand erkennt sie dabei als meine Mitarbeiter?

  7. das IST persönlich. jedes urteil, das auf einem sog. körperlichen makel aufbaut, ist extrem persönlich. sei es gegen dicke oder behinderte oder schwarze oder gegen arische physiognomien – es IST letztlich faschistoid. und zwar auf einer anderen, noch schlimmeren ebene als „nur“ der der nationalität oder deiner rolle als unternehmer oder hsg-ler. soweit so schlimm. und dann noch der falsche name, die falsche url (inkl. namensanmassung) und ein fürchterliches deutsch. das ist zu viel.

  8. Nun, das ist natürlich dumm von Herrn D., seine üblen Gedanken so gedankelos auf einem Blog zu hinterlassen. Wahrscheinlich ist der Herr C. D. der PR Agentur B. & Partner eher ein Generalist als ein Spezialist. Zitat Website von B. & Partner:

    B. & Partner AG steht ein eingespieltes Kommunikations- und Marketing-Team aus Generalisten und Spezialisten zur Verfügung.

    Ja vermutlich hat der in der Schule nicht gut aufgepasst, als es hiess „…auch schlechte Werbung ist Werbung“. Dazu ist zu sagen, lieber Herr C. D., dass dies nur solange der Wahrheit entspricht, wie das intelligente Ende dieser schlechten Publicity NICHT der Wahrheit entspricht. Oder in ihrer Sprache: „Das ist ein Foul mit 10 roten Karten, Spieler für 1 Jahr gesperrt“. So geht das.

  9. Das Verbieten von privatem Surfen als Lösung des Problems zu bezeichnen, scheint mir etwas grenzwertig: Egal wie flegelhaft sich meine Mitarbeiter benehmen, Hauptsache niemand erkennt sie dabei als meine Mitarbeiter?

    Mitarbeiter sind nicht allein dem Arbeitgeber verpflichtet, sie dürfen sich ausserhalb ihrer Arbeitszeit durchaus flegelhaft benehmen – für den Arbeitgeber muss es deshalb um eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit gehen:

    Wer beruflich surft, nutzt dafür seinen Computer am Arbeitsplatz über das Netzwerk des Arbeitgebers. Wer während seiner Arbeitszeit ein paar Minuten Pause benötigt um privat zu surfen, nutzt die dafür vorgesehenen Computer mit einem «neutralen» Internet-Anschluss … privates Surfen lässt sich mit verhältnismässigen Mitteln nicht verhindern, ergo sollte man es in geordnete Bahnen lenken. Hilfreich sind diesbezüglich positive Anreize, beispielsweise kann man im Netzwerk des Arbeitgebers populäre Websites wie Facebook sperren, den Zugriff auf den Computern fürs private Surfen aber gestatten.

  10. Bisher wird hier vor allem über die Folgen für Peter Hogenkamp und B. und co. diskutiert.
    Ich kann mir vorstellen, dass es auch die Firma Hansen ziemlich interessieren dürfte, in welcher Art Namensanmassung da andere in deren Namen unterwegs sind.
    Wie kann sich eigentlich Hansen dagegen wehren? Wie kann man sich überhaupt dagegen wehren (in der Schweiz?).
    Im übrigen ist das Ganze wieder ein Beispiel dafür, wie wenig irgendwelche Klarnamenvorschriften im Gegensatz zu beständigen Pseudonymen (z.B.) bringen – ganz im Gegenteil…

  11. Sehr geehrter Herr Peter Hogenkamp

    Herr C. D. hat in Ihrem Blog als Privatperson gehandelt. B. & Partner distanziert sich in aller Deutlichkeit vom Inhalt sowie von der Form seines Eintrags. Wir sind grundsätzlich gegen anonyme Auftritte oder solche unter falschem Namen.

    Herr C. D. war zum Zeitpunkt seines Posts in der Probezeit bei B. & Partner. Er wird unser Unternehmen in den nächsten Tagen verlassen.

    Mit freundlichen Grüssen
    A. B.

  12. Sehr geehrter Herr B.

    Danke für die schnelle Stellungnahme.

    Fürs Protokoll: Von der Probezeit wusste ich natürlich nichts, und es war nicht meine Absicht, jemanden «abzuschiessen». Andererseits kann ich als langjähriger Unternehmer und Consultant die Entscheidung natürlich nachvollziehen.

    Freundliche Grüsse
    Peter Hogenkamp

  13. Hm, zum Glück gibts Probezeiten. Der Richtigkeit halber wäre es nun fair, B. & Partner bei Google nicht weiter abzufangen und diesen Beitrag unsichtbar zu archivieren. Doch dies wiederum spricht gegen das Naturalium eines Blogs. Verzwickt verzwickt.

  14. Ein Kompromiss wäre den Beitrag upzudaten und einen gut sichtbaren Verweis zum Kommentar von Herrn B. zu machen.

  15. Die Story hat schon Kreise gezogen und andere Kommentierer in Blogs gar zu SEO-wirksamen Wiederholungen (Link editiert, pho) des Firmennamens animiert. Auch dort wird die gleiche Frage gestellt. Manchmal ist das Internet einfach verd… schnell, und nicht nur Herren wie der Herr müssen das erfahren.

  16. Ich finde einerseites den Kommentar etwas daneben, aber so schlimm nun auch wieder nicht. Dass ich es dermassen an die große Glocke gehängt hätte, würde ich bezweifeln.

    Eventuell wurde hier auch ein wunder Punkt getroffen ich weiss nicht.

    Aber, dass der mittlerweile Joblose so verissen wurde, steht nicht dafür, es tut mir leid.

    Ein scharfer Gegenkommentar hätte es doch getan oder?

  17. Danke auch den letzten beiden Kommentierern.

    Das kann man alles so oder so sehen. Ich finde, es macht einen Unterschied, ob jemand in der Buchhaltung arbeitet oder bei einer PR-Agentur.

    Der Betroffene hat mich eben angerufen. Er war freundlich, hat sich nochmal entschuldigt, und wir hatten ein gutes Gespräch.

    Im Nachhinein ist es immer schwer zu sagen, ob etwas angemessen oder zuviel des Guten war. Nur ein „scharfer Gegenkommentar“, wie hier vorgeschlagen wird, hätte jedenfalls überhaupt nichts bewirkt, dafür habe ich schon zu viele scharfe Kommentare geschrieben, um das zu wissen.

    Ich werde die Nennungen des Firmennamens und der Person bei Gelegenheit entfernen, denn ich will weder der Firma noch der Person schaden, denn die Sache ist ja nun erledigt. Christian alias Bugsierer macht bei sich dasselbe.

  18. Ich finde, es macht überhaupt keinen Unterschied, ob Buchhaltung oder PR – ich finde die Reaktion, den Arbeitgeber zu informieren – wie gesagt – völlig überzogen.

    Wir hatten ja da vor mehr als einem Jahr die Geschichte, als ein Angestellter des Inselspitals in Bern verpfiffen wurde, er schreibe seine Kommentare wohl in der Arbeitszeit. Die Insel hat damals gekonnt reagiert – nicht wie in diesem obigen Fall.

  19. @Tin
    Die Reaktion von Peter war nicht „voll überzogen“. Wenn jemand von seinem Arbeitsplatz aus andere mit falschen Namen beleidigt und das noch von einer Kommunikationsagentur aus, dann ist das absolut ein Thema zum drüber bloggen. Und den einzigen „echten“ Hinweis auf die Identität, die Peter hatte, war der Logfile Eintrag.

    Bezüglich dem Inselspital-Blogger. Der Pressediesnt des Insespitals teilte damals lediglich mit, dass der Blogger eh vor einem Jobwechsel steht und zu 50 prozent dort arbeitete. Ob er tatsächlich während dem Arbeiten kommentierte ist nicht klar, schliesslich kann er das auch in der Pausenzeit tun. Und dass dieser Blogger anonym andere beleidigte ist mir nicht bekannt. Also keinesfalls dasselbe.

  20. @D. Petereit:
    Schon interessant, wie sich Menschen, die mindestens indirekt von einer gewissen Lauterkeit und Seriösität der Bloggerlandschaft leben (sofern ihnen ein wenig Horizont geschenkt ist), nicht erkennen können, dass es alles andere als eine Bagatelle ist, statt mit Pseudonym oder eigenem Künstlernamen mit fremdem Real-Namen einen Kommentar abzusondern.
    Im Resultat tut das hier weh, das stimmt. Aber Peter Hogenkamp hat das nicht zu verantworten. Das ist voll schlank weg meine Meinung.

  21. Nunja. Ich halte den Kommentar für jugendlichen Übermut. Ein bischen dusslig, ein bisschen frech, aber noch im Bereich von Gefrotzel. Und dass der Kommentar nicht im Auftrag eines Arbeitgebers verfasst wurde, war ja offensichtlich.

    War es wirklich nötig, die IP zu outen? Hätte es nicht gereicht, zu sagen, ich weiß, woher das kommt? Dem Herrn noch eine Chance zu geben, sich per E-Mail oder Telefon zu outen statt öffentlich – und dafür geschasst zu werden?

    Dass der Strolch sich dann freiwillig geoutet hat, damit ist Busse genug getan. Und Peter, dass das mit einem Rauswurf enden würde, weil der Agentur nun gar kein anderer Weg mehr übrig blieb, das war dir auch klar.

    Ich finde, nein, das hätte es so nicht gebraucht und da schaut jetzt nicht nur einer etwas unschön aus der Wäsche. Sondern der Dicke auch, der sich einerseits über Popler aufregt, die sich ausgerechnet in seinem Zugabteil intensv nasal befriedigen und die hier per Foto outet, andererseits sich über einen Dumme-Jungen-Streich so aufregt, statt ihn zu löschen.

    Achja, ich habe auch gerade einen falschen Realnamen verwendet. Das verstösst nicht gegen die Bestimmungen da oben. Kriege ich jetzt auch einen eigenen empörten Blogeintrag?

  22. Dass wir uns oft nicht bewusst sind, wie schnell das Internet „neue“ Tatsachen schaffen kann, habe ich oben schon angetönt.
    Ja, Billy hat nicht unrecht. Nur, wir wissen nicht, wie „jugendlich“ der Herr wirklich noch ist, und die Verwendung eines fremden Realnamens mit zugehöriger Web-Adresse ist nun mal unlauter. Auch das ist Fakt.
    Ich hätte es wohl auch anders gelöst, aber ich kann es dennoch verstehen.

  23. Tja, genau diese Unverbindlichkeit, die mangelnde Bereitschaft, eine Kommentarkultur im eigenen Haus zu erarbeiten, lässt Online-Portale scheitern:
    Mit der Zeit greift Meister Unflat um sich.
    Der medienangemessene Massstab ist in diesem Fall das, was bei Blogwerk eben üblich ist und ganz allgemein akzeptiert wird – und was nicht. Das sage ich nicht als Blogwerk-MA, sondern als -Leser. Und Kommentierer. Und genau als Leser ist mir das wichtig. So bleiben nämlich auch die Kommentare das, was sie sind: Die interessante und kontroverse Fortsetzung des Blog-Artikels.
    Aber ich muss und will hier nicht die Blogwerk-Kommentarpraxis-Verteidigungsschlacht führen. Es wird hier immer geteilte Meinungen geben. Der Hausherr muss sich jeweils überlegen, wie er mit Rabauken oder gewissen Schlaumeiern verfahren will. Dem Herrn E. wünsche ich bald einen neuen Job – und so mancher Blogger wird sich dazu seine Gedanken machen – und in ähnlichen Fällen nach seiner Überzeugung verfahren. Und Leser und Kommentierer, die manchmal etwas gar schräg drauf sind, sind sich vielleicht eher der möglichen Konsequenzen bewusst.

  24. Da steckt vielleicht doch mehr dahinter.
    Das „sportlich nehmen“ hat ja nicht einmal 28 Minuten gedauert, bis man die IP-Adresse einem anderen Unternehmen zugeordnet hat und dessen Namen auch noch veröffentlicht hat.

    Sportlich wäre vielleicht gewesen, seinen eigenen Kommentarregeln zu folgen und den Eintrag einfach zu löschen und der Zukunft lächelnd entgegen zu blicken.

    Nein, dann wagte sich der falsche Deutsche noch als echter Schweizer mit Sportdiplom zu outen, welcher den Kommentar vielleicht beeindruckt vom Erscheinungsbild des Referenten vom Vortag übermotiviert verfasste.

    Nachdem man dann noch drei Tage Zeit gehabt hätte, die Geschichte nach den eigenen Kommentarregeln zu vergessen – oder intern weiter zu verfolgen, reifte doch noch der Entschluss, dem Sport den (Ruf-)Mord folgen zu lassen.

    Nach meinem Verständnis hebt man sich nicht vom Fehlbaren ab, indem man sich in dessen Sumpf begibt und kräftig mitwühlt (und damit öffentlich eine andere Firma verunglimpft oder zumindest angreift), insbesondere, wenn man sich auch als Unternehmer und als Consultant bezeichnet und auf ethische Grundsätze bezug nimmt.

    Persönlich oder auch unterehmerisch denkend, würde ich da lieber auf einen solchen Consultant verzichten.

  25. Medienangemessen gleich zu setzen mit den Blogwerk-Maßstäben fände ich dann doch etwas anmaßend. Schließlich setzt man Schäuble auch nicht mit Demokratieverständnis gleich (nicht, dass ich etwa Hogenkamp mit Schäuble vergleichen wollte. Das Beispiel ist nur plakativ.).

    Tatsächlich finde ich an dem Kommentar von nur Flapsiges, aber nichts irgendwie die Vorgehensweise Rechtfertigendes. Wenn man heutzutage für solche Kommentare schon seinen Job verlieren kann, sollte man sich überlegen, das Kommentieren komplett einzustellen.

  26. @ Annubis
    Danke für den Link zu dem Artikel von Peter Knechtli.
    Noch immer gilt wie überall sonst auch – Wehret den Anfängen.
    Der Kommentar von A. B. bestätigt, daß Peter Hogenkamp korrekt und souverän reagiert hat.

  27. Um mich hier wohl endgültig in die Nesseln zu setzen: Meine ich da einen Mentalitäts-Unterschied festzustellen, der sich an Landesgrenzen orientiert?

    @Annubis Ich kenne den Artikel – seien wir aber vorsichtig, der totale Überwachungsstaat droht an verschiedenen Fronten.

  28. Nicht, dass ich ein grosser Freund von PR wäre, aber in dem Kontext finde ich die Verhältnismässigkeit nicht gewahrt. Selbst wenn sich der andere ausgesprochen dumm exponiert hat.

  29. Danke für Diskussion, allen Namentlichen und Anonymen.

    Ich denke, nun ist bald alles gesagt. Noch nicht alles von allen, aber den Zustand müssen wir ja nicht abwarten.

    Ich werde, wie oben schon angekündigt, demnächst alle Namen aus dem Post löschen, und dann auch die Kommentare schliessen.

  30. Sehr geehrter Herr „Gates“,
    wie schon einige zuvor, haben Sie mit Ihrem Blog bewiesen, dass auch Ihnen ein gewisses Maß an Unrechtsbewusstsein fehlt, das dann mit einem gerüttelt Maß an Polemik ausgeglichen wird.
    Wo ist denn Ihrer Meinung nach die Grenze zu ziehen?
    Mein Sohn wurde in der Schule gemobbt.
    Stifte klauen, Hausaufgabenhefte verstecken, Geld klauen, Schulbücher zerreißen, …
    Jedes Mal hat die Schule erst mit gehobenem Finger reagiert, wenn wir als Eltern nachgehakt haben.
    Und als er letztlich einen Nagel im Po hatte (HA HA, wie witzig) wollte die Schuler zunächst mal eine Verwarnung aussprechen – Es war doch nur ein Lausbubenscherz.

    Hat sich dieser Herr darum gekümmert, welche Folgen seine Schreiberei haben könnte?
    Zumindest hat er versucht, alle Konsequenzen von sich fern zu halten.
    Miese Tour.
    Angemessene Reaktion.
    Dumm gelaufen.

  31. Sehr geehrter Herr Petereit,
    darf ich aus Ihren Kommentaren schließen, dass Sie keine eigene Agentur haben?
    Wie kann der Arbeitgeber darauf reagieren?
    Die Agentur hat diesen Kommentar als das angesehen, was er war und hat sie Konsequenzen daraus gezogen.
    Mitarbeiter werden wesentlich weniger gekündigt, als den Leumund einer Firma grob fahrlässig und massiv zu beschädigen.

  32. Wollte eigentlich nichts mehr schreiben – doch der letzte Kommentar veranlasst mich, doch noch ein paar Zeilen zu tippen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob der Vergleich, den Sie hier machen, wirklich das Problem trifft. Selbstverständlich ist Mobbing hässlich. Aber in der Tendenz zeigt ihr Kommentar in die Handlungsrichtung, die heute so in Mode kommt: Null Toleranz. Ob das in der Bloggerszene dienlich ist – ich bin mir da nicht so sicher.

    Peter Hogenkamp hätte ich gerne noch gefragt, ob er nach der Lektüre all dieser Kommentare im selben Fall immer noch genau gleich handeln würde? Mir ist schon klar, dass man nachher immer gscheiter ist…

  33. Ich bezweifle, dass Mobbing hier das Thema ist … und sollte Herr E. tatsächlich wegen dem Kommentar entlassen worden sein, würde dies nicht für seinen Arbeitgeber sprechen – falls es sich um den ersten Vorfall dieser Art gehandelt hat, wären Ermahnung und Hinweise auf etwaige Vorschriften zur Internet-Nutzung am Arbeitsplatz angemessen gewesen, nicht aber die Entlassung während der Probezeit. Aber in einer Zeit, wo auch Berater die Wirtschaftskrise spüren, war der Anlass vielleicht willkommen … :->

  34. @mds
    Ist das in der Schweiz anders?
    In Deutschland bedarf es während der Probezeit für die Kündigung keiner Begründung.
    Herr E. würde es ohnehin auch so wissen.

    Zudem weiß ich, dass es nicht um Mobbing ging, sondern um das Banalisieren auf „dumme-Jungen-Streiche“, auf das ich empfindlich reagiere, weil es sehr spezifisch angewendet wird. Wehe sie sind selbst betroffen.

  35. @mds
    Ist das in der Schweiz anders?
    In Deutschland bedarf es während der Probezeit für die Kündigung keiner Begründung.

    In der Schweiz darf der Arbeitgeber grundsätzlich immer ohne Grund kümmern, bloss die Kündigungsfristen ändern sich. Und das «grundsätzlich» bezieht sich darauf, dass es Kündigungsarten gibt, die eine Begründung verlangen, insbesondere die fristlose Kündigung. Auf mehr Rechtliches habe ich heute Abend keine Lust … ;)

  36. @tin:
    Ich stimme Ihnen zu, dass „Null Toleranz“ nicht der richtige Weg wäre, aber gewisse Grenzen sollten auch im Blog eingehalten werden.
    Hätte der Blogger als „Heinz Rühmann“ geschrieben oder als „George W. Bush“ wäre dieses Thema wohl nicht so hochgekocht.
    Ab einer gewissen Grenze, darf man Toleranz nicht mit Ignoranz verwechseln.
    Und auch wenn man anonym schreibt, muss man nicht einen angemessenen Ton vergessen.
    Auch wenn ich in anderen Punkten nicht unbedingt mit Ihnen übereinstimme, respektiere ich doch die konstruktive Art, wie sie Ihre Meinung äußern.

  37. Ich darf noch eine Köstlichkeit hinzufügen, die wahrscheinlich auf die selektive Wahrnehmung eines Teils der Internetnutzer zurück zu führen ist. Ich greife mal nedganzbachert heraus. Ein Pixelverschobener (laut Gravatar), dessen Blog anonym bei WordPress gehostet wird. Es entbehrt nicht eines gewissen Belustigungspotenziales, wenn derlei Personal sich über das Bloggen unter falschem Namen aufregt…

    Zur Sache darf ich aber doch noch einmal jeden, besonders den Herrn, der sich über Nägel im Hintern auslässt (was unbestreitbar eine unakzeptable Sauerei ist), bitten, den hier in Rede stehenden Kommentar wirklich einmal verstehend zu lesen. Wer darin eine unangemessene Unflätigkeit erkennen kann, der kann auch über´s Wasser gehen!

  38. Im Kommentar 51 habe ich deutlich gemacht (für die, die es verstehen wollen), dass ich mich nicht über anonymes Bloggen echauffiere, sondern über die Art und Weise, wie dieses geschieht. Hätte er nur einen falschen Namen verwendet, wäre es noch etwas anderes gewesen, als wenn man den Anschein erwecken will, man sei eine bestimmte Person.

    Es wirkt etwas hilflos, wenn jemand fremde Argumente abschwächen will, indem er versucht den anderen zu diskreditieren. Das wird Ihnen, Herr Petereit, aber nicht gelingen, denn ich habe nie etwas anderes behauptet, als verrückt zu sein :-)
    Man sollte es nur nicht mit blöd verwechseln.

    Ja, ich blogge anonym, aber nicht um Unflätigkeiten ungestraft verbreiten zu können, sondern lediglich, um mir eine gewisse Privatsphäre zu erhalten.
    In diesem Sinn …

  39. Die Begründung mit dem Erhalt der Privatsphäre wird nicht dadurch besser, dass sie sich im Web etabliert hat.

    Wenn ich mit einer Person Auge in Auge diskutierend am Tisch säße und aus dem Treppenhaus würde durch die offene Tür ständig jemand seine Meinung reinrufen – an den Tisch kommen möchte er nicht, weil er sich seine Privatsphäre erhalten will -, was glauben Sie würde ich – würden übrigens auch Sie – tun? Ernsthaft durch die Tür diskutieren? Ich glaube kaum…

    Übrigens: Wie soll man jemanden diskreditieren, den es gar nicht gibt, respektive der jedermann sein könnte….

  40. Diese ganze Geschichte finde ich schon ziemlich unheimlich.Genügt jetzt das Schreiben eines schwachsinnigen Kommentars in einem Blog während der Arbeitszeit, um entlassen zu werden? Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der diese Vorstellung ziemlich unheimlich findet.

    Die drei betroffenen Herren hätten sich besser zu einem Bier getroffen und die Sache untereinander gütlich geregelt, statt sich im Internet zu bekriegen, aber dafür ist es jetzt vermutlich zu spät. Schade.

  41. Wenn ich mit einer Person Auge in Auge diskutierend am Tisch säße und aus dem Treppenhaus würde durch die offene Tür ständig jemand seine Meinung reinrufen – an den Tisch kommen möchte er nicht, weil er sich seine Privatsphäre erhalten will -, was glauben Sie würde ich – würden übrigens auch Sie – tun? Ernsthaft durch die Tür diskutieren? Ich glaube kaum…

    Sie vergleichen ernsthaft Ihr Treppenhaus mit dem Internet?

    Was Sie im Treppenhaus diskutieren, bleibt erst einmal unter den Beteiligten und in deren Gedächtnis – es wird nicht für potenziell ein paar Milliarden Interessierte öffentlich archiviert und zugänglich macht …

  42. Womit sie wieder einmal zeigen, dass Sie kein Interesse daran haben, andere zu verstehen, es sei denn, sie teilen Ihre Meinung.

    Interessant finde ich übrigens Ihre Ansicht, dass es einen Unterschied macht, in welche Richtung man Dinge miteinander vergleicht.

  43. Falsch. Ich vergleiche das anonyme Internet mit dem Treppenhaus, nicht umgekehrt. Außerdem tut das für das Beispiel nichts zur Sache.

    Aha. Wieso nicht gleich «Lorem ipsum» schreiben? ;)

  44. (Kommentare geschlossen und alle Namen anonymisiert, wie oben mehrfach angekündigt. Wenn in der URL der Name stand, geht durch das Anonymisieren natürlich auch der Permalink kaputt. Das ist keine Absicht, aber nicht zu ändern.)

    Damit endet die Diskussion hier. Etwas abrupt, aber ich denke, es ist alles gesagt. Am Ende haben sich ja auch nur noch wenige beteiligt.

    Meine persönliche FAQ zum Fall:

    Hättest du genauso gehandelt, wenn du gewusst hättest, dass C. D. in der Probezeit ist?
    Nein.

    Tut es dir leid, dass C. D. seinen Job verloren hat?
    Ja.

    Aber damit musstest du doch rechnen?
    Im Nachhinein: Ja. Im Voraus: Wirklich? Bisher war ich es eher gewohnt, dass Blogposts wenig sichtbare Effekte haben.

    Wurde C. D. wirklich nur deswegen die Probezeit nicht verlängert?
    Das kann ich natürlich von aussen nicht beurteilen.

    Wieso hast du C. D. nicht einfach eine Mail geschickt und das Problem beim Bier gelöst?
    Einer IP-Adresse kann man keine Mail schreiben.

    Die Äusserung von C. D. war doch privat?
    Ich fand nicht. Er hat als Vertreter seiner Firma an der Podiumsdiskussion teilgenommen und mich dort gesehen. Mitarbeiter von PR-Agenturen, die sich Transparenz und Professionalität auf die Fahnen schreiben, müssen sich gefallen lassen, dass man sie auch an diesen Massstäben misst.

    Aber C. D. hatte sich doch entschuldigt?
    Die Entschuldigung empfand ich am Sonntag als etwas hohl, weil klar war, dass ich seinen Namen schnell rausfinden würde, denn er stand auf der Teilnehmerliste der Podiumsdiskussion.

    Wieso hast du die Namen anonymisiert?
    Ich hatte mich schon am Montagmorgen nach dem Kommentar von «A. B.», zusammen mit Christian aka Bugsierer, entschlossen, dass wir alle Namen rauseditieren, weil wir nicht dauerhaft einer Person oder einer Firma schaden wollen. Ich habe das nicht sofort gemacht, weil die Diskussion noch lief.

    Hattest Du Kontakt mit A. B. und C. D.?
    Ja, ich habe am Montag mit beiden telefoniert. C. D. war sehr freundlich (Respekt davor!) und bat, dass ich seinen Namen rauseditiere. Das hatte ich wie gesagt schon vorher beschlossen und habe es nun umgesetzt. Ich bin mit C. D. noch per Mail in Kontakt.

    Probezeit hin oder her, würdest Du beim nächsten Mal wieder genauso handeln?
    Nein.

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