Noch ist Polen nicht verloren – trotz PowerPoint

Bin im Renaissance Hotel Glattbrugg bei der Euroforum-Konferenz Telekommarkt Schweiz. Der gerade vortragende Pole mit dem schönen Namen Boguslaw Kulakowski ist leider nur nur recht schwer auszuhalten, und seine Folien (aktuell die Firmenstruktur seiner Firma ITI Group, hochinteressant) sind aus der letzten Reihe schlicht nicht lesbar, obwohl ich gute Augen habe.

Matthias-Poehm Praesentieren

Muss spontan an zwei Dinge denken: Erstens das Buch „Präsentieren Sie noch oder faszinieren Sie schon? Der Irrtum Powerpoint„, das ich mir vor kurzem gekauft habe trotz des albernen, Bodo-Schäfer-mässigen Covers. Bin noch nicht durch, aber ich vermute, das Buch reduziert sich auf eine Botschaft: eine Aussage pro Folie. Das Buch gibt es offenbar auf polnisch noch nicht.

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Zweitens an Jürgen Klinsmann, wie er gestern bei „Deutschland, ein Sommermärchen“ (erstmals im Fernsehen) vor dem Spiel in der Kabine rumturnte und den schönen Satz sagte: „Das ist unser Spiel. Das ist unser Spiel! Das lassen wir uns von niemand nehmen! Schon gar nicht von Polen!“ (Kurzes Googeln ergibt, dass Reinhard Mohr das bei Spiegel Online auch schon lustig fand.)

Zum Glück gibt’s WLAN, und jetzt kommt auch schon der nächste Speaker, und hat der zumindest auf manchen Folien weniger Zeug. Und sonst, die 16641 Minuten, die ich noch habe, nachdem ich mir vom Veranstalter den Zugang erschnorrt habe, sollten reichen:

Ganag minuten 2006-1207

Toilettenbesuch im Technopark

Handtuchrolle leer

Ganz sicher, Hauswart. Ganz sicher rufe ich Dich mit nassen Händen mit dem Handy an, und gebe 80 Rappen aus, bis Du kapiert hast, auf welchem Klo ich bin, und dann warte ich eine Viertelstunde, bis Du kommst und die Rolle wechselt, und alles, damit Du nicht selbst rumgehen musst und kontrollieren. Pfft.

Aber dann, beim Rausgehen:

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Aha, ich war einfach nicht in den grosszügigen Damen- und Herren-Toiletten-Anlagen, wo wahrscheinlich einer dort steht und einem den Wasserhahn aufdreht und das Frotteehandtuch anreicht (schon zweimal erlebt), sondern einfach versehentlich in die schmalbrüstigen mit Help-yourself-Service geraten. Selbst schuld.

Liveblogging Schröder

Die Einleitung spricht jemand von der Buchhandlung. Der Apéro hinterher kann nicht in der Buchhandlung stattfinden, aus Platz- und Sicherheitsgründen.

Man hört über die Lautsprecheranlage eine Spülung rauschen. Frank A. Meyer war wohl nochmal austreten mit eingeschaltetem Mikrofon.

Schröder und Meyer kommen auf die Bühne. Frank A. Meyer kündigt an, dass man 35 Minuten reden will, dann kann man Fragen stellen. (Offenbar wird überhaupt nicht gelesen.) Die beiden siezen sich, obwohl klar ist, dass sie sich schon lange duzen.

20:10
Frank A. Meyer stellt die erste Frage: „Wieso sollten Schweizer Ihr Buch lesen?“
Schröder antwortet so schnell, dass klar ist, dass er die Frage schon kannte. Erstens weil Schweizer intelligent sind und zweitens, weil sie sich sicher auch für deutsche Politik interessieren.

FAM: Wo können Sie die Schweiz nicht kopieren?
GS: Wir können die Schweiz gar nicht kopieren bei den Volksabstimmungen. Respekt vor dem Abstimmungsergebnis, eine Milliarde zu geben, von der man nicht weiss, ob sie einem einmal etwas nützt.

FAM: Wieso haben Sie dieses Buch so schnell geschrieben?
GS: Ich habe ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber Journalisten. Sieben Jahre haben die mein Handeln gedeutet, jetzt möchte ich mal in der Rückschau als erster deuten.

Schröder fällt versehentlich ins Du. Meyer siezt stur weiter.

FAM: Gab es überraschendes beim Erinnern?
GS: Nicht bei den grossen politischen Ereignissen. Eher beim Erinnern meiner eigenen Biografie, dass ich angesichts dessen geworden bin, was ich geworden bin.

FAM: Warum ist das denn geschehen? Was war Leistung, was war Glück?
GS: Leistung ist, wenn man Chancen wahrnimmt, die sich einem bieten; Glück ist, wenn keiner besser ist als man selbst. Einen Förderer hatte ich nie.

FAM: Haben Sie noch Erfahrung mit dem, was man normales Leben nennt?
GS: (…) Das habe ich sicher. Ihr Leben ist ja auch normal – relativ normal. (Frank A. Meyer hat doch angeblich eine Riesenwohnung in Berlin Mitte, schrieb Mark van Huisseling mal. Da hat er immer Hof gehalten.)

FAM spricht über Schröders Vater. (Er ist in Rumänien begraben, Schröder hat vom Grab erst 2001 erfahren und erstmals ein Bild gesehen.) Schröder sagt, „für Vermissen und solche Dinge war wenig Raum. Das ist im übrigen nicht der Mittelpunkt meines Buches – (zum Publikum) Meyer ist wieder auf dem Psychottrip.“

Das bin ja ich!!!

Heute ist der Call for Speakers für die „Orbit-iEX-Konferenz 2007“ raus.

Ich klicke mich also (via inside-it-Artikel Orbit-iEX sucht dieses Jahr unabhängige Redner, bei denen im Newsletter heute alle Links einen systematischen Fehler haben) auf die entsprechende Seite orbit-iex-seminare.ch durch, und was sehe ich? Auf der Homepage??

00605 orbit iex[1]

Mich! Hahaa! Bei „Was User lieben, was sie hassen“ in diesem Jahr. Wie ich gerade die Fifa-Ticketshop-Website messerscharf analysiere. Little did I know back then, dass mir diese wirklich grottenschlechte Website via dem sagenhaften „Ormus-Tool“ wenige Wochen später den Eintritt zu zwei Viertelfinals gewähren würde – und Zehntausende Visits auf dem entsprechenden neuerdings-Beitrag.

Wollte schon fragen, was ein „unabhängiger IT-Professional“ ist, den man dieses Jahr vor allem anheuern will, ob ich also wieder mitmachen darf, oder ob man jetzt nur noch Leute sucht, die noch nie Geld für Ihre Tätigkeit im IT-Umfeld angenommen haben – aber wenn ich auf der Homepage bin, heisst das vielleicht, ich darf doch nochmal einreichen.

Zwei Barcamps in Deutschland

Via Webworkblogger (super Titel, nur schade, dass ‚blogger‘ nicht auch mit ‚w‘ anfängt).

BarCampZurich war eine tolle Sache. Würde es wieder tun. Nun kommen zwei Barcamps nach Deutschland:

barcamp cologne standard[1]

Barcamp Cologne: 24./25.11.2006 in den Büros der QSC AG in Köln

barcampnuernberg[1]Barcamp Nürnberg: 16. und 17.12.2006 in den Büros von LBCN und Novell in Nürnberg

Leider beides ungünstige Termine, am ersten habe ich was anderes vor, und der andere, das Wochenende vor Weihnachten, nee, das ist nicht der beste Termin.

Schade drum.

BarCampZurich: Meine Präsentation „30-Minuten-Usability-Test“ zum Download

Als ich zuhaus losfuhr, wusste ich nicht, ob meine Präsentation auf Deutsch oder Englisch sein würde. Habe die Slides dann mal auf Deutsch gemacht, weil ich dem die grösere Wahrscheinlichkeit beimass. Am BarCamp war ich dann – zufällig wohl – den ganzen Tag nur in deutschsprachigen Präsentationen, so dass ich gar nicht mehr auf den Gedanken kam, es könnte Englisch werden. Dann sassen plötzlich 50 Leute da, wow, und auf meine rhetorisch gedachte Frage, ob ich auf Englisch präsentieren sollte, gingen fünf Hände in die Höhe. Also gut. „Das Szenario ist die halbe Miete“ heisst jedenfalls „The scenario is half the rent.“ Soo schwierig ist Englisch also auch wieder nicht.

Ganz hinten lief eine Videokamera mit, würde gern mal hören, wie oft ich gestammelt habe. Wenn es jemand hochlädt, verlinke ich es trotzdem.

Hier also die Slides:

Der 30-Minuten-Usability-Test für jedermann
PDF, 2.7 MB
PPS, 3.0 MB

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BarCampZurich: Olaf A. Schmitz über WordPress

Bloggen mit WordPress war eine Familienveranstaltung: Annette und Olaf Schmitz (mit Aaron, 10 Wochen, ganz süss!) von WordPress Deutschland über Bloggen mit WordPress.

Olaf A. Schmitz von WordPress Deutschland

Die beiden wollten eigentlich zeigen, wie supereinfach WordPress zu installieren und zu bedienen ist, aber dann waren nur Leute da, die schon WordPress nutzten, also wurde einfach etwas geplaudert. Hat mich nicht gross gestört, im Gegenteil, wenn „WP für Anfänger“ gekommen wäre, wäre ich stattdessen zu Nicolas Berg gegangen.

Die Erfolgsgeschichte von WordPress ist beeindruckend: Die Version 2 wurde 1.5 Millionen mal runtergeladen, auf wordpress.com laufen inzwischen 420’000 Blogs. In Europa ist WordPress mit Abstand das System Nr. 1, in den USA holt man schnell auf gegenüber MovableType & Co.

Wusste gar nicht, dass WordPress inzwischen eine Firma geboren hat, nämlich Automattic (ein Wortspiel mit dem Namen Matt Mullenweg, nehme ich an). Und ich wusste auch nicht, dass es eine Forumssoftware namens bbPress gibt, die sich mit WP die Nutzerverwaltung teilt, zu sehen z.B. im deutschen Supportforum (sieht recht minimalistisch aus im Vergleich zum von uns genutzten Ausstattungsriesen SimpleMachines, aber in dem suche ich auch immer recht lange nach den einfachsten Sachen). Und schliesslich wusste ich zwar, dass es von WordPress das Antispam-Plugin akismet, aber ich wusste nicht, dass das alle (auch Teilnehmer) hundertmal besser finden als z.B. SpamKarma, das wir bei Blogwerk einsetzen. Muss mal Tom fragen wieso eigentlich.

 

 

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BarCampZurich: Martin Ott über Direct Collaboration

Martin Ott redet über Direct Collaboration (gleichzeitiges Editieren desselben Textes) und das von ihnen entwickelte Produkt SubEthaEdit.

Er macht echte Steve-Jobs-Folien. Und zeigt sie auch noch auf dem Mac in Keynote mit diesen 3D-Fensterwechsel-Effekten.

SubEthaEdit

Inhaltlich ist es auch interessant, was die verschiedenen Möglichkeiten angeht, etwa mit Konflikten bei gleichzeitigen Änderungen umzugehen, aber ich habe gerade keine Verwendung für die Software. Liegt vielleicht auch daran, dass er nur Code-Beispiele zeigt (zwei Programmierer arbeiten am selben Code), und damit habe ich halt nichts zu tun.

OK, in der Q&A kommt dann noch ein Beispiel, mit dem ich auch etwas anfangen könnte: kollaborative Notizen von einer Vorlesung oder so einem Vortrag. Dabei würde ich sofort mitmachen.

Am Ende kommt noch die Frage, ob ihre Anwendung nur Mac ist (ja, ist sie, damit für mich leider völlig irrelevant), und warum sie es nicht im Web gemacht haben. Antwort: Heute würden sie es im Web machen. Tja…

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BarCampZurich: Der 30-Minuten-Usability-Test für jedermann

Habe mich entschieden, meine Präsentation zum Thema „Der 30-Minuten-Usability-Test für jedermann“ zu machen (14.45 bis 15.30 Uhr).

Aussage: Ein Usability-Test braucht kein Riesenbudget, sondern man kann in einer halben Stunde eine Testperson testen. Natürlich ist das zu wenig, aber es ist viel mehr als gar nichts. Wenn man zum Beispiel eine Web-Applikation gebaut hat, und die Leute finden den Link zur Registration nicht, dann findet man das vielleicht mit einer Testperson schon raus. Der Nutzen dieser halben Stunde ist also riesig.

Auch selbstgemachtes User Centered Development liesse sich so denken: Man entwickelt jeden Tag acht Stunden, und um vier Uhr kommt jeweils eine Testperson und testet das heute entwickelte Feature bis halb fünf. Ich bin sicher, die Software wird doppelt so gut wie ohne.

Natürlich hat das nichts damit zu tun, was wir bei Zeix in Sachen Usability anbieten, aber das hier ist ja auch ein Techie-Publikum, von denen vermutlich keiner mal eben 20’000 Euro oder 30’000 Franken übrig hat.

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BarCampZurich: Timo Hetzel über Podcasting

Beim beim BarCampZurich.

Los geht’s mit Timo Hetzel, den ich von Filme und so kenne, der jetzt aber auch Bits und so macht (nach dem Vorbild von TWiT) und eine Firma namens Content Crew gegründet hat. Super Sache.

Timo Hetzel

Präsentation war auch interessant, aber mein Laptop hat zehn Minuten gebraucht, um sich mit dem ETHnet zu connecten, daher konnte ich nicht mitschreiben. Ich muss mal fragen, ob es die Präsentation hinterher irgendwo gibt, dann verlinke ich sie noch.

Meine Handy-Fotos von Folien kann man nämlich beim besten Willen nicht gebrauchen:

Statistik nach Podcatcher-Client

Das da oben ist die Podcatcher-Statistik von Filme und so. Das grüne ist iTunes auf Mac (ca. 60%!), das weisse ist iTunes auf PC (ca. 35%), das kleine ganz oben ist Juice, der Rest ist unter der Nachweisgrenze. Zwei ETHler beschweren sich sofort lautstark, dass ihr Podcatcher nicht auftaucht.

Steckdose an der ETHAnsonsten: Super Uni, diese ETH! Im Hörsaal Steckdosen in jeder Reihe!

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