100 Movie Spoilers in 5 Minutes

Zwei Leute verraten das Ende von 100 Filmen.

Super Sache:

Ich versuche immer noch zu vergessen, dass mein Bruder mir mal erzählt hat, dass bei Presumed Innocent mit Harrison Ford seine Frau die Mörderin ist.

Und dass Zoé Baches mir mal erzählt hat, sie hat bei Gladiator geweint, als er am Ende stirbt. Hatte die DVD damals schon gekauft, aber noch nicht angeschaut. Nun steht sie immer noch verschweisst zu Hause. Aber wie gesagt, vielleicht vergesse ich es irgendwann, und dann gucke ich den Film — wenn es dann noch DVD-Player gibt.

Integrationsgipfel im Kanzleramt: Hubert Burda sprengt den Kreis

Hubert Burda läuft in der Tagesschau im falschen Moment durchs Bild. Oder umgekehrt.

Tagesschau vom 6.11.2008, Beitrag «Integrationsgipfel im Kanzleramt» (ab 10:45):

Sprecher: «200 Teilnehmer von Migrantenverbänden, Selbsthilfegruppen, Wirtschaft, Gewerkschaften, Bund und Ländern. Mittendrin: Die Kanzlerin. In gerade mal zwei Stunden sollte Bilanz gezogen werden über den nationalen Integrationsplan, der auf dem letzten Gipfel beschlossen wurde.

Erstes Ergebnis: (im Bild: Verleger Hubert Burda, der auf die Kanzlerin zusteuert) Der Kreis ist viel zu gross.»

Sehr subtil gemacht, Tagesschau.

Social-Media-Konferenz in Zürich: SOMESSO am 31. Oktober

In knapp drei Wochen, am 31. Oktober, findet zum ersten Mal die Konferenz «SOMESSO» statt. Aus der Pressemitteilung: «Die Corporate Social Media Konferenz hilft Unternehmen dabei, die veränderliche Dynamik der Kommunikation von Individuen und Unternehmen zu verstehen.»

„Social-Media-Konferenz in Zürich: SOMESSO am 31. Oktober“ weiterlesen

Umfrage zum Image der Deutschen Bahn

Freundschaftsdienst für neuerdings-Blogger Alexander Cyliax:

Guten Tag,

wir führen gerade im Modul „Brand Management“ an der WAM ein fiktives Projekt zum Image der Deutschen Bahn durch. Dafür haben wir eine Umfrage gestartet, durch die das aktuelle Image der Bahn untersucht werden soll.

Wir möchten Sie hiermit bitten, an der Umfrage teilzunehmen und uns somit zu helfen, ein Abbild der derzeitigen Situation zu unserem Projekt beizusteuern.

Wenn Sie diese Mail an Freunde, Familie oder Geschäftspartner weiterleiten könnten, würden wir uns sehr freuen!

Vielen Dank für Ihre Mithilfe,
Alexander Cyliax (Xing)

Hier geht es zur Umfrage.

Basic will es auch verlinken, sagt Alexander. Das bringt 40 Leute, behaupte ich. Wäre daher toll, wenn meine 41 Leser geschlossen mitmachen würden.

(Was ist das Leben sonst, wenn nicht ein ständiges, nutzloses Um-die-Wette-Rennen, bei dem es im Ziel nicht mal einen Preis gibt.)

McDonald’s mit 30 Minuten Gratis-WLAN

Aus dem Klein Report:

McDonald’s mit neuem Designkonzept

Am Dienstag hat am Zürcher Bahnhofplatz die amerikanische Systemgastronomiekette McDonalds eine erste Filiale der Deutschschweiz mit einem neuen Designkonzept eröffnet. Neu präsentiert sich das Lokal mit grossflächigen Farbfotos von frischem Gemüse und knackigen Früchten und bequemen Sitzgelegenheiten.

Grossflächige Früchte? Symbolisieren die dieses Tütchen mit zweieinhalb Weintrauben, das man kaufen kann?

(Bla bla über Designerstühle gelöscht…)

Wichtigster Satz:

„McDonald’s mit 30 Minuten Gratis-WLAN“ weiterlesen

Schinken und Käse, aber nur zusammen

Mir gegenüber im wie immer randvollen Zug Zürich – Bern sitzt ein Mitarbeiter der france telecom, wie ich am Inventarkleber auf dem mir entgegenragenden DELL-Laptopscreen erkennen kann.

Den folgenden Text bitte simultan auf Französisch zurückübersetzen. Ich habe Angst, ich mache dumme Akzentfehler und verliere jegliche mühsam aufgebaute Autorität.

Franzose zum Wägelimann: Sprechen Sie Französisch?

Wägelimann: Ja, sicher. (Ich vermute, er stammt aus einer französischen Kolonie, aber das nur nebenbei.)

Franzose: Haben Sie Sandwiches?

Wägelimann: Ja… (schaut nach) Salami, Schinken, Käse…

Franzose (hocherfreut, aufgeregt): Käse UND Schinken zusammen??

Wägelimann: Nein, leider nur Käse ODER Schinken.

Franzose (enttäuscht): Ah so. Dann nehme ich Salami. (Pause) Und einmal Chips und ein Bier.

So sind sie, die Franzosen. Nicht mal so richtig unsympathisch, aber doch irgendwie komisch. Und das mit der Esskultur ist nur ein gut gepflegter Mythos.

Stichprobe zu klein? Von wegen: In Paris wird man im einen Restaurant als Ausländer gar nicht bedient, und in dem daneben machen sie die schlechteste Spaghetti Bolognese der Welt. Das steht natürlich in keinem Reiseführer.

Zuletzt rechnet der Wägelimann den Gesamtbetrag von CHF 14.30 noch in aller Seelenruhe (gefühlte 30 Sekunden) auf seinem SonyEricsson-Handy zusammen, was aber auch nicht viel zur Sache tut. Würde er schnell kopfrechnen, käme er wahrscheinlich pro Tag zweimal mehr vor und zurück durch den Zug, aber ich kann da nichts machen.

Die SBB testen meine ÖV-Loyalität

(Im Rahmen der IFJ-Venture-Apéros einen Vortrag über „Blogs als Werbetool für Startups“ gehalten. Ich halte oft Vorträge, deren Titel mit „Blogs als…“ anfangen, aber ich mache meistens „Einführung Blogs“ und erzähle am Ende noch drei Sätze zum eigentlichen Thema, was erfahrungsgemäss viel besser ankommt, als wenn ich mich wirklich ans vorgegebene Thema halte – das Vorwissen ist doch noch eher rudimentär.)

frauenfeld-wil-bahnVon Frauenfeld nach Wil fahre ich mit einer Art Tram namens Frauenfeld-Wil-Bahn. Die haben eine Website, wie man sie vor knapp zehn Jahren noch lustig fand: lauter Real World Metaphors. Die Navigation ist ein – Führerstand. Super Idee! Natürlich klappt das von vorn bis hinten nicht, denn weder wird in der Bahn ein Element mit „Fragen an den Wagenführer“ beschriftet sein, noch klickt man vermutlich auf die Beschriftungen der Kontrolleuchten. Aber macht ja nichts. Wenn ich den Laptop dabei habe und durchgehend UMTS, nervt mich nicht mal dieses ewige „nächster Halt auf Verlangen“.

Beim seelenruhigen Aussteigen in Wil merke ich, dass es mich doch hätte nerven sollen. Ich kann meinem Zug nach St. Gallen gerade noch beim Wegfahren zuschauen. Zum Glück: Auch mit An-der-Tür-Stehen-und-sofort-Loshetzen hätte ich es nicht geschafft. Blick in den Fahrplan im iCal (wollte die SBB immer noch loben, dass man die Verbindung jetzt einfach übernehmen kann): Umsteigezeit wären drei Minuten gewesen. Tja. Ich hab mich sowieso schon ein paarmal in anderen Regionalbahnen gefragt, wie die bei dem „Halt-auf-Verlangen“-System eigentlich die Fahrzeit berechnen. Jetzt weiss ich es: sehr optimistisch.

Schwupps – schon mal 40 Minuten verloren (Halbstundentakt, und der nächste ist der langsamere von beiden). Setze ich mich also zwischen die biertrinkende und kiffende Wiler Landjugend auf eine Holzbank auf dem Bahnhofplatz, denn das Bahnhofbuffet schliesst um 21 Uhr. Ganz schön kalt. (Sagt man eigentlich in solchen Situationen noch immer: „Ganz schön schattig hier“?) Die Unterseite des Laptops und meine Beine wärmen sich noch gegenseitig etwas, aber das Aluminiumgehäuse auf der Rückseite vom Screen fühlt sich bald an, als wäre es nahe dem Gefrierpunkt.

Nach einer eisigen halben Stunde wechsle ich auf den Bahnsteig. „14 Minuten Verspätung„. Prima. Die SBB, die fast nie zu spät kommen, machen die einzige Ausnahme, wenn ich mir sowieso schon den Arsch abfriere eine Erkältung zuzuziehen drohe.

Will mich hier vielleicht jemand testen? Meine Loyalität zum ÖV? Wünschte ich mir nicht längst mein Auto herbei? Mit dem wäre ich laut Rautenplaner um 20.30 Uhr zuhaus gewesen, nun wird es 22.20 Uhr. Der Case für das Auto könnte heute nicht überzeugender sein.

Aber sonst bin ich ja zum Glück moralisch-zugfahrerisch gefestigt. Und: Wenn ich autofahren würde – worüber sollte ich dann bloggen?

PS. Als Referentengeschenk gab es einen Memorystick in einer wertigen Holzkassette – wohl aus der Zeit, als Memorysticks noch ein cooles Geschenk waren. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, aber ich stecke ihn doch mal kurz rein, um die Kapazität zu checken. 128 MB. Heute ist echt mein Glückstag… :-)

Routinehorror oder Optimierungsbonus?

Sitze im selben Zug auf demselben Platz wie gestern, und ab Wil mir schräg gegenüber auch derselbe Typ wie gestern. Wenig älter als ich, verheiratet, Anzugträger, einzige Auffälligkeit: mit Aktentasche und Rucksack unterwegs.

Wir hören beide iPod; er mit den mitgelieferten Ohrhörern, was ich als kleines Individualitätsplus verbuche. Das schlägt er allerdings locker, indem er ein anderes Hemd und eine andere Krawatte trägt als gestern, während bei mir wohl die beiden sichtbaren Kleidungsstücke wieder die gleichen sind.

Als er sitzt, nehme kurz die Stöpsel raus und sage: „Oje, jetzt wird’s aber bedenklich mit der Routine.“ Er: „Ach was, irgendwie muss man ja zur Arbeit kommen.“ Ich: „Ja ja, aber wir beide gleicher Zug, gleicher Platz; abends sitze ich auch oft auf dem gleichen Platz am anderen Ende, und manchmal merke ich sogar, dass es derselbe physische Zug ist wie morgens. Das ist doch schlimm.“ Er: „Nee nee, das ist einfach optimiert. So muss man weniger nachdenken.“

Ach, so ist das. Vielleicht habe ich einfach die falsche Einstellung zur Routine, und es ist gar nicht so wild?

„Routinehorror oder Optimierungsbonus?“ weiterlesen