BarCampZurich: Timo Hetzel über Podcasting

Beim beim BarCampZurich.

Los geht’s mit Timo Hetzel, den ich von Filme und so kenne, der jetzt aber auch Bits und so macht (nach dem Vorbild von TWiT) und eine Firma namens Content Crew gegründet hat. Super Sache.

Timo Hetzel

Präsentation war auch interessant, aber mein Laptop hat zehn Minuten gebraucht, um sich mit dem ETHnet zu connecten, daher konnte ich nicht mitschreiben. Ich muss mal fragen, ob es die Präsentation hinterher irgendwo gibt, dann verlinke ich sie noch.

Meine Handy-Fotos von Folien kann man nämlich beim besten Willen nicht gebrauchen:

Statistik nach Podcatcher-Client

Das da oben ist die Podcatcher-Statistik von Filme und so. Das grüne ist iTunes auf Mac (ca. 60%!), das weisse ist iTunes auf PC (ca. 35%), das kleine ganz oben ist Juice, der Rest ist unter der Nachweisgrenze. Zwei ETHler beschweren sich sofort lautstark, dass ihr Podcatcher nicht auftaucht.

Steckdose an der ETHAnsonsten: Super Uni, diese ETH! Im Hörsaal Steckdosen in jeder Reihe!

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Flat gegen Röhre 36:2

War heute bei m-electronic.

Anhand dieser schönen Reihe von Monitoren fiel mir mal wieder auf, dass man im normalen Elektronikfachhandel überhaupt keine CRT-Monitore mehr kaufen kann – also irgendwelche Grafiker, die noch mit Röhren arbeiten wegen farbecht oder so, die müssen woanders hingehen:

Monitore

Monitore: TFT gegen CRT 10:0

Hab dann gedacht, gut, aber das sind nur die Monitore, da sind auch inzwischen die Preise stark gesunken – bei den Fernsehern sieht’s sicher noch anders aus, da gibt’s bestimmt noch viele Röhren.

Das Ergebnis der schnellen Zählung hat mich wirklich überrascht. Es steht überall Flatscreens (LCD und Plasma) aller Grössen und Preislagen rum, insgesamt 26, hab nicht alle fotografiert, ist ja bekannt, wie die aussehen. Röhren gibt es genau noch zwei in einer Ecke: Das kleine Ding oben, nicht mal eingeschaltet, für CHF 198.-, ein klarer Zweit- oder Drittfernseher, und der darunter, einigermassen gross, aber auch nicht Wohnzimmerformat, für 398.-

Fernseher

Fernseher: Flat gegen Röhre 26:2

Fazit: In der Summe steht es beim Angebot einer willkürlich ausgewählten Elektronik-Discounter-Filiale bei „Flach“ gegen „Tief“ 36:2. Bei den Monitoren nicht verwunderlich, aber bei den Fernsehern hätte ich mich verschätzt, was die Geschwindigkeit der Ablösung angeht, weil in den Wohnungen noch so viele Röhrenfernseher rumstehen. In Handel ist das Rennen offenbar längst gelaufen.

KMU-Tag St. Gallen – eigentlich huäräguät

Bin am KMU-Tag St. Gallen. Selten habe ich eine Veranstaltung so unterschätzt. Dachte, da sitzen ein paar Ostschweizer Unternehmer und diskutieren und hatte mich angesichts dessen schon über den Veranstaltungsort OLMA gewundert.

Sobald man in den Saal kommt, weiss man es besser. In diesem Jahr sind es erstmals mehr als 1000 Teilnehmer, die Veranstalter organisierten Anreisen per Autobus aus Aarau, Bern und Basel. Ich hätte den Saal leer fotografieren sollen, da war es noch eindrücklicker – die riesige OLMA-Halle mit Konferenzbestuhlung erinnerte mich spontan an Fernsehbilder vom Nationalen Parteikongress der Kommunistischen Partei Chinas (der allerdings laut Wikipedia 2000 Delegierte hat).

Plenarsaal

In der Pause versuchte ich, mit Roger Tinner (macht mal die Frames weg, jetzt sind es bald zehn Jahre, seit man das weiss), dem Missverständnis auf den Grund zu gehen. Das Ding hiess bei den ersten beiden Durchführungen „St. Galler KMU-Tag“. Jetzt heissen sie „Schweizer KMU-Tag St. Gallen“, und mit dem Namen hätte ich’s auch kapiert. Ist schon eine tückische Sache mit diesem Branding.

Im Folgenden nur ein paar Eindrücke vom Programm , heute schon wieder Liveblogging tue ich mir nicht an.

Anchorman ist der bei solchen Anlässen fast unausweichliche 10vor10-Moderator Stephan Klapproth. Der Mann ist ein fleischgewordenes Wortspiel. Vielleicht denkt er, er wird pro Wortwitz bezahlt, denn er lässt bei seinen vorbereiteten Texten keine Gelegenheit aus. Auch den Witz über George Bush, der „ohne Manuskript einen vernünftigen Satz sagt“, liest Klapproth vom Blatt ab. Was soll’s, den Leuten gefällt’s; George Bush zieht sich durch den ganzen Tag, und sie lachen bei jedem. Einen besonders guten Verkäufer umschreibt Klapproth als „jemanden, der George Bush ein Buch ohne Bilder verkaufen kann“ – Applaus auf offener Bühne. Im Verlauf des Tages merkt man, dass alle Sprüche wohlvorbereitet sind, denn in der Moderation der Diskussionen kommen sie deutlich weniger häufig.

Prof. Thorsten Tomczak kenne ich von der HSG seit sage und schreibe 13 Jahren, höre ihn aber heute zum ersten Mal referieren. Als ich anfing zu studieren, dachte ich noch, ich wollte Marketing vertiefen. Hätte ich mal machen sollen, zumindest ist Tomczaks Vortrag super. Wie bin ich nur damals auf die schiefe Bahn Informationsmanagement geraten??

Das beste kommt gleich am Anfang. Tomczak zeigt eine Folie, die er bei der Kinder-Uni-Vorlesung vor zwei Jahren gebracht hat: Auf der Folie sind vier T-Shirts, eins mit einem Adidas-Logo, eins mit Puma, eins mit Nike und eins ohne. Alle haben die gleiche Qualität. Das ohne Logo kostet 15 Franken, die anderen drei je 40. Tomczak hat die etwa 700 (rappelvoller HSG-Audimax!) achtjährigen Kinder abstimmen lassen, welches T-Shirt sie gern wollten.

T-Shirts

Das erste Ergebnis: 0, in Worten null Kinder, wollten das T-Shirt ohne Logo. Das zweite Ergebnis weicht in der Generation wohl deutlich davon ab, wenn man meine Altersgruppe befragen würde, und zeigt, warum es Puma derzeit so gut geht: 15% Nike, 25% Adidas, 60% Puma. Wow.

Das Foto hier ist nett zum Thema „Man muss das Versprechen seiner Marke auch einhalten“.

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Als nächster spricht Gerry Schwarz, Leiter Wirtschaftsredaktion NZZ, ohne Folien über Vertrauen. Der Vortrag ist interessant und kurzweilig, aber wie gesagt, live mitbloggen ist mir zu anstrengend, zumal man durch die Peking-Bestuhlung auch so eng neben seinen Nachbarn sitzt, dass ich den Satz „Können Sie nicht leiser tippen?“ nicht riskieren will.

In der Pause kommt irgendein freier Journalist auf die Bühne und macht mit seiner 2-Megapixel-Kamera aus 50 cm Entfernung hintereinander ungefähr acht Fotos von Schwarz. Der wundert sich etwas, wie mir scheint, reckt sich aber achtmal brav ins Bild.

Gerhard Schwarz wird fotografiert

So eine Veranstaltung von und für KMU bedeutet immer, dass viel Logos auf Kragen gestickt werden:

Logo auf Kragen

Es folgt Francesco Illy von FrancisFrancis, besser bekannt u.a. mit den Marken Illy oder Amici. Er macht, das hab ich auch noch nie gesehen, seinen Vortrag komplett im Sitzen auf einem der Ledersessel, die eigentlich für die Diskussionsrunden genutzt werden – sieht recht cool aus:

Francesco Illy

Er spricht unglaublich gut Deutsch, natürlich mit’e italienische Akzent’e, aber praktisch ohne Fehler. Toll. Er erzählt davon, wie wenig Geschmack eigentlich ausmacht im Vergleich zum Sehen, über das wir 87% unserer Informationen aufnehmen. Ich glaube, ich habe das richtig mitbekommen, auch wenn ich es nicht glauben kann: Das Auge sendet 1.5 Millionen Informationen pro Sekunde, der Geschmackssinn 15, der Geruchssinn nur 7. Na ja, auch wenn die Zahlen nicht stimmen, jedenfalls ist Geschmack im Vergleich eigentlich unwichtig. Daher muss man etwas für das Auge tun, auch wenn man etwas für den Geschmack (Kaffee) verkaufen will, und so hat Francesco die Illy Collection (Link oben links, man sollte die Leute mal nach der Qualität ihrer Websites einladen, da wär aber keiner da) erfunden. Dass das gut funktionierte, hat man gemerkt, als die Leute anfingen, in den Cafés die Tassen (die es damals noch nicht zu kaufen gab) zu klauen.

Dann kommt Frank Baumann, Werber, Sonnyboy, Fernsehmann etc. etc. – und KMUler mit seiner Firma Wörterseh (ceterum censeo… diese Website… und erst die Google-Vorschau … man könnte echt denken, es ist 1999).

Frank Baumann

Baumann schafft es, einen Vortrag zu halten, der von Kalauern und frauenfeindlichen Gags nur so wimmelt – zum Beispiel hat er immer wieder halbnackte Frauen drin und sagt jedes Mal „huch, falsche Folie“, überhaupt nicht komisch, und dann hat er noch in der Mitte von seinem Referat einfach zehn Minuten Firmenpräsentation eingebaut, ohne mit der Wimper zu zucken – und trotzdem einigermassen sympathisch rüberzukommen. Dass sich jemand bei einem Männerpublikum mit Chauvisprüchen anbiedert, ist ja fast normal. Dass die wenigen Frauen im Publikum dann oft komischerweise selbst noch mitlachen, habe ich auch schon einige Male erlebt. Aber Baumann war auch mir ganz sympathisch, was ich merkwürdig finde.

Aber vielleicht lag das an den wenigen eigentlichen Aussagen zu seinem KMU-Business. Extrem gut fand ich, wie er sagt, dass wir alle immer möglichst viele Mitarbeiter haben wollen und daran auch gesellschaftlich gemessen werden. (Das kenne ich auch selbst von Zeix: Wenn ich alte Bekannte treffe und sage, wir machen Internetberatung, gucken viele halbwegs mitleidig – wenn ich dann anfüge, wir sind inzwischen 20 Mitarbeiter, dann wandelt sich der Blick in Anerkennung.) Baumann hat reduziert und reduziert und reduziert (was er leider wieder mit Bildern von nackten Frauen dokumentiert, und Männern, hach, super Idee) und hat jetzt noch vier, für jeden Bereich seiner Wörterseh einen und ist damit am glücklichsten. Zwischendurch sagt er noch was Frauenfeindliches, das aber nicht anzüglich ist, und das ich leider gut verstehen kann: Er hat das Sekretariat outgesourced, weil er keine Lust hat, Angestellte zu haben, die den ganzen Tag nur daran denken, wann sie endlich wieder möglichst weit von der Firma weg sein können.

Nach diesen ernsten Themen noch ein paar Baumann-Folien zur Auflockerung:

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Klarer Sales-Pitch für die von seiner Frau geschriebenen, von ihm verlegten Bücher (im Bild Buch 4 von 4)

Huäräguät

Kampagne von Baumann für Elmer Citro und Mineral

Die Kampagne brachte ihm viel Ärger mit Gymnasiallehrern ein, die glaubten, dass das Wort „huäräguät“ schlecht für ihre Schüler sei, und einen Artikel in der NZZ, in dem sich jemand freute, dass die alten Schweizerdeutschen Wörter wieder Auftrieb bekommen (das Wort kommt vom lateinischen „horrendus“) – da war es aber schon zu spät, die Kampagne war schon gestoppt.

Baumann wäre nicht Baumann, wenn er nicht auch das für einen kleinen Exkurs nutzen würde, dass das Wort sogar vom „Milieu“ aufgenommen wurde:

Erotikanzeigen

Hier noch ein super Foto von Bernie Ecclestone mit seiner Frau – hab den Kontext vergessen:

Bernie Ecclestone und Frau

Tja, und dann war’s irgendwann mit Baumann ziemlich plötzlich zu Ende, wie auch dieser Beitrag hier, denn in der nächsten Pause bin ich gegangen – Norbert Blüm, der als letzter kam, kann man ja jeden zweiten Tag in einer Talk- oder Ratesendung sehen, und jemanden, der 16 Jahre lang als Minister gebetsmühlenartig wiederholt hat: „Die Rente ist sicher“, obwohl alle wussten, dass es nicht stimmt, kann ich nicht ernst nehmen.

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Kaum ist einer erschlagen, finden Wirz und jobwinner es lustig

Neue Jobwinner-Kampagne, heute frisch entdeckt am Zürcher Hauptbahnhof:

Jobwinner - Nilpferd sitzt auf Tierpfleger

Auf der Jobwinner-Website sieht man noch zwei andere Sujets: Ein Butler wurde im Kronleuchter erschlagen, ein Salatstecher vom Satelliten. Haha.

Ich bin nicht der Hüter der Political Correctness, der sagt, huch, aber wenn das jetzt einer sieht, der wirklich mal jemanden durch einen Nilpferdunfall verloren hat, das geht doch nicht…

Nö, ich find’s einfach nicht komisch. Und nicht besonders auf den Punkt: Dass einer der wesentlichen Vorteile des Internets „schnell“ ist, ist doch seit Jahren durch. Und diese Mac-Button-artige Headline, das ist auch so tired. Fehlt nur noch der Mauszeiger, damit man sieht: Ach, da kann ICH ja selbst klicken, super. Nee, aus Sicht das Werbelaien, aber Internetprofis ist doch alles Schnee von vorgestern, liebe Firma Wirz – auch wenn Du auf Deiner Website erklärst , warum es lustig ist: weil man sowas, dass nämlich einer unters Nilpferd kommt, „bestenfalls aus Comics, nicht aber aus dem realen Leben kennt“. Und schlechtestenfalls?

Da gefiel mir doch die letzte Kampane „bringt die richtigen Leute zusammen“ viel besser:

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Hungrig durch Piercing?

Ich sollte weniger Sandwiches essen, das weiss ich.

Aber wenn ich mir in St. Gallen am Bahnhof ein Schinken-Sandwich für CHF 7.30 kaufe – was eigentlich schon an sich eine Frechheit ist, mein Freund Hardy, der sich wie auf Knopfdruck wunderbar über Schweizer Preise aufregen kann, würde das jedenfalls bestätigen – und dann im Zug merke, dass ich es liegen gelassen habe, und ich mit knurrendem Magen bis Zürich ausharren muss, ist es trotzdem irgendwie ärgerlich. Mal sehen, ob „Upper Crust“ es mir zurückerstattet. Ich werde argumentieren, dass ich überlegt habe, ob dieser weisse Punkt, der unterhalb der Unterlippe der Bedienung hervortrag, ein Piercing oder ein Pickel war, und dass mich das abgelenkt hat.

Signalflut am Bahnhof

Pendeln hat definitiv ein Gutes: Man bekommt die tollen Produkt-Promos an Zürcher Hauptbahnhof mit, wo jeden zweiten Tag etwas anderes verteilt wird.

Heute gab’s wieder diese praktischen Mini-Tuben Signal-Zahnpasta – man beachte, dass die Übergabe erfolgt wie beim Staffelauf, wie mein dynamisches Foto eindrücklich dokumentiert:

Signal-Promo

Diese Grössen gibt es inzwischen in einem extra „Mini-Regal“ auch in den Drogeriemärkten zu kaufen gibt, aber natürlich total überteuert.

Signal-Zahnpasta

Die Promotoren verteilen sich dabei so praktisch in der Bahnhofshalle, dass man nur ganz wenig Schlangenlinien laufen muss, um immerhin sieben Tuben abzustauben. Was ich noch nicht herausgefunden habe: Wie Zahnpasta-bedürftig muss man schauen, damit sie einem zwei Tuben geben (diesmal einmal passiert)?
Signal-Zahnpasta

Und was ich auch nicht ganz begreife: Wieso schon wieder Signal? Die letzte Aktion der Art war nach meinen akribischen Aufzeichnungen am 27. September (hatte danach ein Date mit einem gewissen Blogger, das noch im Kalender steht), also gerade mal vor vier Wochen. Trage von damals noch vier Tuben in der Laptoptasche rum.

Habe damals auch gefragt, was denn neu sei. „Mit Mundspülung.“ Aha. Näheres vielleicht hier.

Alles in allem hoffe ich, dass es nicht viele so rücksichtslose Schnorrer wie mich gibt, sonst werden Firmen wie Unillever die Tuben demnächst lieber (wie Hundefutter) vom Postboten verteilen lassen.

5 Jahre iPod – Steve Jobs‘ Präsentation bei YouTube

Früher waren Case Studies immer etwas Trockenes, auf Papier mit ein paar Abbildungen. Man las vorn, wie die Ausgangslage war, in der Mitte, was die Firmenführer sich ausgedacht hatten, am Ende, wie es herausgekomme ist. Spannend, aber nicht unbedingt immer sehr authentisch.

Heute ist es halb noch genauso (siehe „In Harvard nachgefragt – Was ist eine Case Study?„), halb schon anders. Es gibt YouTube, und wenn eine Firma und ihr Chef so gern im Licht der Öffentlichtlichkeit stehen wie Apple und Steve Jobs, dann kann man einfach zum Jubiläum „Fünf Jahre iPod“ die Steve-Präsentation von damals verlinken, und wir kriegen einen ganz unmittelbaren Eindruck, wie es damals war. Sehr spannend.

Das heisst nicht, dass nicht die Case Study „iPod“ immer noch sehr informativ wäre – mit Hintergründen, parallelen Entwicklungen, Kennzahlen etc. Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, sind in einigen Jahren vielleicht alle möglichen Sachen per Video dokumentiert, so dass die Case Studies der Zukunft wirklich multimedial werden.

(via Spreeblick)

SWISS und Migros: Kulturclash DE-CH?

Die Schweizer Tagesschau hatte gestern einen interessanten Aufmacher (Direktlink zum Bericht, Streaming Real-Video), etwas, das nicht den ganzen Tag schon über alle News-Websites gelaufen war (die haben es erst nachher aufgegriffen, aber auch nicht viele).

Bei Coop gibt’s demnächst SWISS-Tickets zu kaufen. So weit zwar neu, aber nicht spektakulär – beim Denner gab’s ja schon Helvetic-Tickets, und so setzt sich einfach der Trend weiter fort, dass es irgendwann überall alles gibt, Hauptsache, die vorhandenen Kundenströme werden auch bis ins letzte geleveraged.

Das für Schweizer Verhältnisse neue ist der Stil und die verbrannte Erde, die SWISS offenbar bei der Migros hinterlassen hat, mit der sie eigentlich zusammenarbeiten wollten. Denn eigentlich wollte man gestern bekanntgeben, dass man genau diesen Deal mit der Migros macht, morgen, SONNTAG, wollte die Migros schon Inserate in der Sonntagspresse schalten – die der Migros-Pressesprecher im Beitrag auch zeigt, das mit der Startbahn auf der Kasse gefiel mir sehr gut -, und nächsten DIENSTAG sollte die Aktion anlaufen. Letzten MITTWOCH habe man dann gemerkt, dass man sich mit der Migros doch nicht soo gut versteht, weil die auf Exklusivität im Einzelhandel pochte (ich kenne mich nicht genug aus, aber das kann ich gut verstehen), da hat man angefangen, mit Coop zu verhandeln, DONNERSTAG dann die Verhandlungen mit der Migros abgebrochen und mit Coop schnell alles unter Dach und Fach gebracht – na ja, eigentlich fängt man jetzt wieder ziemlich von vorn an, wie es aussieht. Alles also innerhalb von einer Woche, das ist schon etwas ungewöhnlich für Schweizer Verhältnisse.
Tja, irgendwie habe ich das Gefühl, nachdem bei der SWISS ja jetzt viele, viele Deutsche arbeiten, da könnten einige von denen auf einige Schweizer bei der Migros geprallt sein, und das hat nicht so ganz funktioniert. Wenn der Sprecher der Migros, Urs-Peter Näf, sagt, „Wenn das der neue Stil ist, wie man in diesem Land Geschäfte macht, dann kann man keine Geschäfte mehr machen“, könnte das zwischen den Zeilen durchklingen.