«Wortspielnamen funktionieren nie, es sei denn, sie sind total genial.»

Es war am 18. Juni 2015, also fast genau vor einem Jahr. Ich sass mit Sascha Lobo und Kathrin Passig zum Frühstück in Berlin im Café Einstein Stammhaus. Am Nebentisch sass Ex-DGB-Chef Michael Sommer, und ich überlegte zwei geschlagene Stunden lang, wer das ist, aber ich fragte natürlich nicht, denn wer will sich schon vor zwei Ur-Berlinern als ahnungsloses Landei outen. Ein paar Stunden später fiel es mir dann ein.

Ich erzählte von Niuws, wie super das alles liefe (wir hatten damals gerade eine Hochenergiephase, waren kurz vorher beim Newscron Camp in Mallorca gewesen, hauten Features raus wie verrückt), und Sascha sagte, wie beiläufig: «Ja, den Namen müsst Ihr natürlich irgendwann noch ändern, der funktioniert nicht.»

«Dafür ist es jetzt zu spät», antwortete ich. «Ich verstehe, dass das Name in der Schreibweise zu Beginn ein bisschen schwierig ist, aber das wird schon.» Sascha dagegen war sich ganz sicher: «Wortspielnamen funktionieren nie, es sei denn, sie sind total genial.»

Ich war wirklich damals entschlossen, den Namen zu behalten. Doch die Opposition gegen Niuws funktionierte ein bisschen wie ich mir die die angebliche Chinesische Wasserfolter vorstelle (ich traue mich nur, eine Foltermethode zu verlinken, weil dort steht, dass man gar nicht weiss, ob es die wirklich gibt): ein Tropfen nach dem anderen.

Man bekommt Mails und Tweets und Dokumente und so weiter zugeschickt, in denen die Leute den Namen falsch schreiben: Nius (häufigster Fehler). Niues. Niuews. Nieuws (das gibt es, es heisst Nachrichten auf holländisch). Niws. Ich habe alle möglichen Variationen mit dem vorhandenen Buchstabenmaterial gesehen, plus einige mehr. Man sitzt daneben, wenn sie versuchen, die installierte App auf ihrem iPhone zu finden. Kuratoren erzählen, sie bekämen gelegentlich zu hören: «Ich weiss nicht, wo der Punkt hinkommt» – eine Meldung aus der Unterabteilung schwierige Top-Level-Domains (.ws). Es ist nie ein wirklich vernichtendes Feedback, aber ein schleichendes.

Von 2000 bis 2006 habe ich mich ja bei Zeix viel mit Usability beschäftigt und dabei auch immer gern das Verhalten meiner damaligen Kunden, zum Beispiel Produktmanager, im Usability-Labor beschrieben: Der Kunde im Beobachtungsraum sieht die erste Testperson im Labor, die mit seinem Produkt überhaupt nicht klar kommt. Der Kunde denkt: «Puh, wo habt Ihr denn so eine dumme Testperson aufgetrieben?» Es folgt der zweite Test mit ähnlichem Resultat. Der Kunde denkt: «Himmel, der ist ja auch nicht besser.» Beim dritten kommen die reflektierteren unter den Web-Profis ins Grübeln und denken: «Hm, vielleicht könnte es doch auch ein bisschen an meinem Produkt liegen.»

Genauso ging es mir auch mit dem Namen. Und wenn man ihn hundertmal falsch geschrieben gesehen hat in einem Dutzend verschiedenen Schreibweisen, dann denkt man halt irgendwann: «Vielleicht hatte ja Sascha recht.»

Und noch etwas Interessantes ist passiert. Ich habe einige Male an Pitches oder sonstigen Veranstaltungen teilgenommen, bei denen auch andere Startups oder Projekte mit Wortspielnamen teilnahmen (notgedrungen ist das inzwischen eher die Regel als die Ausnahme, es gibt ja für alles andere keine Domains) und vor oder nach mir präsentierten. Prototypisch war die Frühstücksreihe zum Thema Smart Curation der ZHdK von Frédéric Martel, bei der nach mir Andreas Bleuler, der Gründer von Joixes, (sprich: «Choices») sprach, der seine Präsentation sinngemäss mit dem Satz eröffnete: «Ich möchte meinen Vorredner fragen, ob er schon mal überlegt hat, den Namen zu ändern.» – «Klar, wir sind mittendrin.» Ich war überrascht zu merken, dass es neben der allgemeinen Startup-Solidarität noch eine Unter-Solidarität gibt von Startups mit schwer verständlichen Namen.

Und auch wenn ich mich natürlich etwas schwer tue, erstens diesen Kreis von sympathischen Realitätsanerkennern zu verlassen und vor allem zuzugeben, dass ich Ende 2014 wohl einen Fehler gemacht habe, als wir für unseren Markttest auf die Schnelle einen Namen finden mussten und das Minimum Viable Product «Niuws» nannten, haben wir uns nun also umbenannt.

Wie schwierig es ist, einen neuen Namen zu finden und vor allem eine bezahlbare Domain, das wäre eine gute Geschichte für einen anderen Blogpost. Am Ende haben wir uns für «Scope» entschieden und das heute kommuniziert: Kuratierte News-Plattform heisst künftig «Scope».

Lustigerweise ist das ein Name, den ich mir zusammen mit Andreas Von Gunten vor Jahren schon mal für ein ganz anderes Projekt überlegt hatte, das für mich alternativ zu Newscron/Niuws gewesen wäre. Nach einigem Überlegen stellte sich dann aber heraus, dass er auch hervorragend zu unserem heutigen Produkt passt, natürlich in der Hauptbedeutung von «extent or range of view, outlook, application, operation, effectiveness, etc.», aber genauso auch als Verb im Sinne von «to master; figure out», denn unsere Kuratorinnen und Kuratoren haben es drauf, wenn sie jeden Tag die besten Artikel aus ihrem Thema verlinken.

Und so hoffen wir, dass der unvermeidliche Umgewöhnungsprozess, dem wir ja doch alle unterworfen sind, ob der neue Name nun gut schreibbar ist oder weniger gut, schnell gehen wird.

Heute kann ich nur danken: Sascha dafür, dass er der Visionär war, als der er verdammt nochmal aber auch jeden Tag herumgezeigt wird, Kathrin für einen sehr netten Morgen, der mir gut dabei half, das Unvermeidliche noch ein paar Monate hinauszuzögern, Andreas Bleuler für die Solidarität (alles Gute, auch namenstechnisch!) und Andreas Von Gunten, auch Multi-Visionär, Kurator und inzwischen auch Newscron-Aktionär dafür, dass wir «unseren» Namen Scope nun als neuen Namen für Niuws nehmen durften.

PS. Update: Sascha war nicht der einzige, der das damals sofort gesagt hat.

Staunen Sie, was passieren wird – meine Empfehlung für «Slack»

Staunen Sie, was passieren wird (Kolumne in KressPro)

„Internes Instant Messaging? Brauchen wir nicht!“ Das haben über E-Mail auch erst alle gesagt. Aber jetzt ist die Zeit reif für „Slack“ – und zwar nicht nur, weil Sie dann cool sind.

Der Star des Jahres im Silicon Valley heißt Slack, gegründet vom Kanadier Stewart Butterfield, der nach dem Fotosharing-Dienst Flickr zum zweiten Mal mit einem Nebenprojekt ganz groß rauskommt. Auf den ersten Blick ist Slack ein simples Chat-Tool für interne Kommunikation, wie es schon viele davor gab. Auf den zweiten Blick zeigt es seine enorme Wucht: Der E-Mail-Killer, von dem seit 20 Jahren alle reden, ist jetzt da. Ich übertreibe nicht: Seit dem vergangenen Herbst nutze ich intern in mehreren Organisationen Slack, und wir versenden seitdem keine internen E-Mails mehr. Null. Sieben Gründe für Slack und Co.:

1. Sie denken, Ihre Mitarbeiter nutzen brav nur E-Mail? Denkste!
Ihre Leute haben sich untereinander längst für Direktnachrichten vernetzt via: SMS, iMessage, WhatsApp, Facebook Messenger, Skype. Das ist erstens unproduktiv, weil jeder woanders kommuniziert, und zweitens ein Alptraum aus Compliance-Sicht. Stewart Butterfield erzählte neulich in einer Podiumsdiskussion in Austin, er habe eine große Kanzlei als Kunden gewonnen, indem er dem CEO sagte: „Wenn Ihr intern SMS als Kanal nutzt und mal einen Rechtsstreit habt, bei dem die Kommunikation eingesehen wird, schauen fremde Junior-Anwälte deine privaten Nachrichten an.“ Der Kunde habe sofort unterschrieben.

2. Slack ist Spam-frei
Slack ist nur für die interne Kommunikation, jeder Teilnehmer braucht ein Konto. Was zunächst wie ein Nachteil aussieht, ist ein Vorteil: Alle sind bekannt, niemand kann einen vollmüllen mit Sales- oder Spam-E-Mails.

3. Cut the crap!
E-Mails, die mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ beginnen, dann in mehreren Sätzen die Lage schildern, bevor der Autor zu seiner kurzen Frage kommt, um mit „Beste Grüße und ein schönes Wochenende“ zu enden, sind ein Relikt aus der Brie ultur. Manche mögen es als Verrohung der Sitten verteufeln, aber die Essenz „Kann der Text so raus? (Link)“ sollte eigentlich intern reichen.

4. Flexible Gruppen
Slack-Gruppen können Themen oder Organisationseinheiten folgen. Gleichzeitig ist aber auch in Sekunden ein virtuelles Team zur kurzen und knackigen Diskussion einer Sachfrage formiert. Ist diese gelöst, wird die Konversation archiviert, kann aber jederzeit reaktiviert oder durchsucht werden. Slack unterstützt damit, wie Firmen in Zukunft funktionieren sollten: als Ansammlung von Ad-hoc-Teams.

5. Slack ist offen und wird immer intelligenter
Seit Jahrzehnten werden uns Management Information Systems versprochen, die Unternehmensdaten aggregiert und zugleich detailliert zur Verfügung stellen. Der monolithische Ansatz von SAP und Co. ist jedoch in den meisten Unternehmen gescheitert, man bekommt die Daten nur schlecht wieder aus dem System heraus. In Austin zitierte Butterfield eine Studie, wonach Firmen bis zu 20 Prozent der Arbeitszeit aufwenden, um intern vorhandene Informationen wieder aufzufinden. Die Internet-Apps der letzten Jahre setzen dagegen auf das Konzept „Small pieces loosely joined“: Spezialisierte Systeme können vor allem eine Sache gut – zum Beispiel Umfragen, Zeiterfassung, Spesenabrechnung – und sind über Programmierschnittstellen miteinander verbunden. Und Slack kann als universelle Abfrageschnittstelle an viele Systeme andocken. Laut Butterfield wird es die Frage „Wie hoch waren meine Spesen im Januar?“ bald beantworten können. Das klingt wie Zukunftsmusik, aber Slacks „App Store“ umfasst bereits Hunderte von Integrationen.

6. Es ist Slack – und nicht Skype for Business
Wer denkt, Skype mache ja eigentlich genau das Gleiche wie Slack, sollte noch mal überlegen. Einer ist übrigens Bill Gates, der sich o enbar in den vergangenen Jahren zu viel mit Malaria beschäftigt hat und zu wenig mit Convenience, denn er persönlich hat laut Techcrunch verhindert, dass Microsoft Slack für acht Milliarden kauft, weil er findet, man könne ja Skype ausbauen. Slack und Skype könnten nicht unterschiedlicher sein, nicht zuletzt aufgrund des enormen Drives, mit dem das Slack-Team bei der Sache ist und im Wochentakt neue Innovationen bringt. Der einzig ernst zu nehmende Slack-Konkurrent wäre für mich übrigens der Facebook Messenger, den Mark Zuckerberg sich ganz oben auf die Agenda geschrieben hat – allerdings bisher nicht für den Einsatz in Firmen.

7. Heute sind Sie noch vorn
Ich bin überzeugt: Instant Messaging als Enterprise-Anwendung kommt so oder so. Aber es ist einfach cooler, wenn man Early Adopter als Late Adopter ist.

MEIN TIPP: Geben Sie nicht Ihrer IT-Abteilung den Auftrag herauszufinden, ob es einen Bedarf gibt, denn deren Antwort kennen wir bereits. Suchen Sie sich ein kleines Team von 15 bis 50 Personen in Ihrer Firma, stellen Sie es denen einfach hin – und staunen Sie, was passieren wird!

Peter Hogenkamp ist CEO der Scope Content AG, die die Plattform «Scope» für handkuratierte Nachrichten zu Fachthemen mit derzeit 70 Channels betreibt.

Aus: KressPro 4/2016
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Mini-Website «Kleiner Hinweis» lanciert

Aus meinem Helfersyndrom heraus und weil mich die «(0)» in den Telefonnummern genervt hat, habe ich die Mini-Website «Kleiner Hinweis» lanciert.

Ich gebe es zu: Ich habe ein Helfersyndrom.

Ständig möchte ich Leuten Sachen erklären, die sie aus meiner Sicht besser machen könnten. Zum Beispiel «Wer brauchen nicht mit zu gebraucht…». Oder: «Schalt doch mal auf Deinem iPhone das Feature „Auf Netze hinweisen“ ab, es macht schon mich wahnsinnig, wenn ich mit ansehe, wie Du immer erst auf „Abbrechen“ klicken musst, wenn Du es in die Hand nimmst.» Sehr gern würde ich auch immer morgens mit einem grossen Schild «Rechts stehen, links gehen!» die Rolltreppe hochgehen. Und so weiter. Meine Ex-Firma Zeix ist aus dieser Idee heraus entstanden, die wir «User Education» genannt haben, nachdem ich das mal auf einer Visitenkarte einer Mitarbeiterin von eBay Deutschland gesehen hatte. Natürlich ist das ganze nicht selten auch egoistisch, weil nämlich ich gern links vorbeigehen würde, aber noch öfter ist es tatsächlich altruistisch.

Schon lange, konkret wohl, als wir bei Zeix e-fon eingeführt haben und ich meinen ersten VoIP-Client installiert habe, hat es mich gestresst, wenn die Leute ihre Telefonnummer so angeben, dass man sie nicht direkt anklicken kann — vor allem durch eine „(0)“ in der Mitte. Früher war das ein Nischenthema, von dem ich das Gefühl hatte, es betrifft nur mich (dann halte ich mich mit Missionieren) zurück, aber mit dem zunehmenden Erfolg der Smartphones ändert sich das. Es ist doch toll, wenn man ein nur mässig gepflegtes Adressbuch hat, schnell in seinen Mails jemanden suchen kann und anhand von dessen Signature mit einem Klick anrufen. Wenn er dagegen diese doofe Null in der Telefonnummer hat, muss man sie sich merken, zwischen den Apps wechseln und sie eintippen — auf der Autobahn eine nicht ungefährliche Sache.

Zugleich ist das ganze Thema natürlich nicht soo wichtig, dass ich nun deswegen lange 1:1-Mails schreiben würde, in denen ich das erkläre. Zwar bin ich Möchtegern-Weltverbesserer, aber ich will nicht als notorischer Missionar rüberkommen (die Phase habe ich hinter mir), und vor allem habe ich eigentlich sowieso gar keine Zeit für sowas.

Gut gefallen hat mir in diesem Kontext der schlanke Ansatz von five.sentenc.es, den ich schon unter ein paar Mails als Fusszeile verlinkt gesehen habe, u.a. bei Thomas Benkö und Martin Weigert. So mag ich’s: schlank, unaufdringlich, sharable.

Wollte das daher schon lange mal mit dem genanntem Beispiel «keine Null!» nachbauen. Und nachdem ich gestern Nacht von sohn2 geweckt wurde und wusste, dass ich eh nicht mehr schlafen kann, war der Moment gekommen. Habe um 5.10 Uhr die Domain kleinerhinweis.com registriert (hinweis.com hätte man kaufen können, bei buydomains.com für $38’488, hahaha!) und hatte mich zur «Timebox» selbst verpflichtet, dass die Website live gehen muss, bevor ich um 8 Uhr das Haus verlasse. Damit war für mich als Laien gesetzt, dass ich mir kein eigenes Layout ausdenken kann und es auch nicht mit einem CMS schaffe, sondern nur mit einer einzelnen HTML-Seite (hat ja fast etwas romantisches, mal wieder HMTL in einem Texteditor zu bearbeiten, im Admin-Interface von Cyon).

Jedenfalls, diese Website gibt jetzt, sie hat bisher nur eine Seite, und hier ist sie: kleinerhinweis.com/keine-null/

Weshalb ich diesen Post eigentlich schreibe: Anregungen für die nächsten kleinen Hinweise werden gern entgegen genommen. Gestern kam schon: «URLs nicht ins Subject pasten».

Es, das nicht genannt werden muss

Sunrise gibt sich alle Mühe, in einer grossen Werbung das iPhone 4S nicht zu erwähnen. Kommt mir etwas albern vor.

Sunrise macht einen Mantel um den «Blick am Abend» und zeigt unter dem Titel «Endlich endlich» (hätte sich dort nicht ein Komma gut gemacht?) ein in seine Firmenfarben verhülltes Gerät (mit erstaunlich runden Ecken, aber das mag täuschen).

Auf der Rückseite steht ein kryptischer Text, in dem etwas angestrengt nirgends erwähnt wird, um welches es sich handelt:

«Schön, wenn endlich das Smartphone kommt, auf das du so lange gewartet hast.»

«Schön, wenn sich jemand genauso lange darüber Gedanken gemacht hat, wie Du es jeden Tag am besten nutzen kannst?» (Hä? Wer hat sich Gedanken gemacht? Apple? Sunrise? Du?)

«Schliesslich geht es nicht um das Smartphone, sondern um dich.» (Yeah, right!) «Und deshalb freuen wir uns genauso wie du, dass es endlich da ist.»

Na ja. Hype gut und recht, aber das kommt mir alles unendlich albern und überzogen vor. Genauso wie die Meldung im Innern des Blatts, dass die vor dem Apple Store wartenden heute Nacht von drei verschiedenen Firmen bewirtet werden.

Wenn der Hype bei den Werbern angekommen ist, stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass er bald abklingen wird.

Swisscom stösst, vermutlich allerdings unabsichtlich, auf Twitter ins gleiche Horn, mit der Ansage, dass es morgen keine Geräte gibt – von irgendwas.

Wo man mich heute findet

Einige Links zu mir: Twitter, Facebook, LinkedIn, Fourquare.

Leider komme ich aus Zeitgründen selten dazu, dieses Blog zu aktualisieren. Daher einige Links aus meinem «Social Graph»:

  • Twitter
  • Facebook (bitte in Freundschaftsanfragen reinschreiben, woher wir uns kennen, falls mir das entfallen sein könnte)
  • LinkedIn
  • Foursquare
  • Büroadresse: Peter Hogenkamp, NZZ-Management AG, Falkenstrasse 11, Postfach, 8021 Zürich, Telefon +41 44 258 16 00 (meist bedient von meiner Assistentin Sarah Frey).

Die Crux mit dem Humor

Die meisten «Anleitungen», die etwas humorig geschrieben sind, verstehen nur genau die Leute, die an der Stelle keine Anleitung brauchen würden. Siehe mein Twitter-Account «hogenkamp».

Die meisten «Anleitungen», die etwas humorig geschrieben sind, verstehen nur genau die Leute, die an der Stelle keine Anleitung brauchen würden. Wer dagegen wirklich die Information nötig hätte, kann mit einer launigen Bemerkung oft nichts anfangen.

Das weiss ich schon lange. Was nicht heisst, dass ich es nicht auch gern immer mal wieder falsch mache. Man sieht es zum Beispiel bei meinem Twitter-Account «hogenkamp», den ich nur habe, damit ich ihn habe und auf den produktiven, «phogenkamp», verlinken kann.

„Die Crux mit dem Humor“ weiterlesen

Motorola Droid: Wie man seine Zielgruppe vergrätzt

Was für ein seltsamer Spot für das neue Motorala Droid.

Was für ein seltsamer Spot:

Erstens frage ich mich, wie viele Leute überhaupt die Aussage verstehen, wenn sie den Spot ohne Vorwarnung irgendwo sehen. Aber gut, sagen wir, die Zielgruppe, Geeks wie du und ich, kapiert es.

Zweitens, und das wiegt schwerer, halte ich die Positionierung Barbie = iPhone für ziemlich kontraproduktiv, denn viele potenzielle Droid-Kunden dürften heute ein iPhone nutzen, zum Beispiel ich. Und auch wenn ich mir problemlos vorstellen kann, eines baldigen Tages das iPhone iPhone sein zu lassen und weiterzuziehen (bin ja kein Apple-Fanboy), muss ich vielleicht nicht unbedingt weiterziehen zu einer Firma, die in den letzten zehn Jahren überhaupt nichts geregelt gekriegt hat und aus dieser Defensive heraus mich jetzt erstmal als Tussi beschimpft.

(via )

John Cusack bei SPON: Warum «Seeding» nicht hilft, wenn der Film nichts taugt

«Twitter hat natürlich das Geschäft stark verändert», sagt John Cusack.

So formuliert, und dann noch von einem «Prominenten», müsste es eigentlich jeder verstehen. Wieso man nämlich nicht denken kann, Social Media Marketing heisse, dass man ein paar Jubeltwitterer positive Statements schreiben lässt (auch bezeichnet als «Seeding», also das Aussähen von Informationen in Medien wie Twitter, die sich dann idealerweise «viral» verbreiten sollen). Twitter ist zu verteilt, zu «netzwerkartig», als dass man eine Botschaft so pushen könnte, wie man sie in den alten Medien oder mit «normaler» Werbung pushen konnte. «Gerüchte im Netz lancieren» sei okay, sagt Cusack, aber danach können die Hollywood-Studios nicht mehr steuern, was über ihr Produkt kommuniziert wird.

Unten der Auszug aus dem Interview «Hollywood hat keine Ahnung» von Thorsten Dörting mit John Cusack. Dörting erliegt zu Beginn etwas zu sehr dem Wunsch, sich von den «Tausenden» von anderen Interviewern abzuheben, aber der Text ist trotzdem lesenswert, insbesondere für «uns» diese Passage:
„John Cusack bei SPON: Warum «Seeding» nicht hilft, wenn der Film nichts taugt“ weiterlesen

Frank Schmiechen, Welt Kompakt: Glaubwürdigkeit dahin in 555 Zeichen

Frank Schmiechen von Welt Kompakt kommentiert peinlich bei Ulrike Langer.

Ulrike Langer hat darauf aufmerksam gemacht, dass der «Welt»-Text «Was die Zeitungsverlage von Google lernen können» zum im Vergleich nachträglich publizierten englischen Original-Text von Jeff Jarvis (publiziert ohne eigentliche Überschrift, als Blogpost «My advice to German media») einige etwas verdächtige Kürzungen und einen dummen Übersetzungsfehler enthält.

«Carta» hast es aufgegriffen, daher findet man das ganze inzwischen als zwei identische Posts in zwei Blogs: «Welt Online: Verlegerkritische Passagen fehlen in Jeff Jarvis-Übersetzung» (ich schliesse mich Ralf Schwartz an: Die Carta-Überschrift ist klarer, aber die Kommentar bei Ulrike sind relevanter – besonders der erste vom stellvertretenden Welt- und verantwortlichen Welt-Kompakt-Chefredakteur Frank Schmiechen).

Also: Hier lesen bis zum ersten Kommentar.
„Frank Schmiechen, Welt Kompakt: Glaubwürdigkeit dahin in 555 Zeichen“ weiterlesen