Studentenverdummung, Teil 27

Die Anfragen von Studenten werden immer schlimmer. Nun wollen sie nicht mal mehr googlen.

Gestern in der Inbox:

Frage zu User-Statistiken StudiVZ und Facebook
Sehr geehrte Damen und Herren,
können Sie mir bitte sagen, wo ich Statistiken über die Entwicklung der Zahlen der registrierten Nutzer von Facebook und StudiVZ in Deutschland bekomme? Ich benötige diese Angaben für meine Diplomarbeit zum Thema „Erfolgsfaktoren internetbasierter Geschäftsmodelle“.

Über jede Anregung wäre ich sehr dankbar!

Mit freundlichen Grüßen
Arno Neumann*

* Name geändert

Lieber Arno* aus Stuttgart, ich rate Dir, dein Studium nicht abzuschliessen und einen praktischen Beruf zu ergreifen.

Wie man als Diplomand noch so dermassen dämlich, unselbstständig und dummdreist sein kann, einfach willkürlich irgendwen anzumailen, ist mir ein Rätsel.

Insofern werde ich mich auch hüten, Dir zu antworten, dass in allen einschlägigen Branchennewslettern zu lesen war, dass Mark Zuckerberg am DLD gesagt hat, Facebook habe in Deutschland inzwischen 2 Million User. Die Zahlen von StudiVZ kann man vermutlich auch sehr schnell ergoogeln, Interviews mit den schnell wechselnden Geschäftsführern gibt es ja auch regelmässig zu lesen.

Armes Deutschland!

Schwerarbeiter Ueli Maurer

Spannender Artikel über Ueli Maurer heute in der NZZ am Sonntag: «Der Erfolg der SVP ist auch darauf zurückzuführen, dass während zwölf Jahren eine Person an ihrer Spitze stand, die ein Pensum bewältigte wie kein anderer Parteipräsident.»

Spannender Artikel heute in der NZZ am Sonntag, leider nicht online (EDIT: Hier hat ihn jemand als Bild hochgeladen):

Im Zürcher Parteisekretariat traf er morgens zwischen fünf und sechs Uhr ein. Bis zu fünfmal pro Woche war er abends unterwegs für die Partei. Um 23 Uhr war er manchmal wieder im Sekretariat, wo er noch ein Positionspapier schrieb. Der Erfolg der SVP ist auch darauf zurückzuführen, dass während zwölf Jahren eine Person an ihrer Spitze stand, die ein Pensum bewältigte wie kein anderer Parteipräsident.

Ich mag ja Vielschaffer. Hut ab vor so einem Pensum über zehn Jahre.

Auch noch spannende Passage, vor allem der letzte Satz:
„Schwerarbeiter Ueli Maurer“ weiterlesen

Alles gute, Hr. Blocker !

Ein Blocher-Fan hat etwas Mühe mit der Rechtschreibung generell und der Schreibweise seines Idols im besonderen.

Habe mal die Kommentare unter dem NZZ-Artikel «Weil ich der Fähigste bin» überflogen. Zusatznutzen, nach der Lektüre des Artikels noch die Kommentare zu lesen, in Prozent: 0.3

Und der stammt vollumfänglich aus der Lektüre dieses Kommentars:

(Permalinks je Kommentar gibt’s natürlich nicht im NZZ-CMS.)

Pisa-Studie: Tagesschau wieder nur im hinteren Mittelfeld

Die Tagesschau denkt: (a + b)² = a² + b²

Wieder mal ein Pisa-Schocker in der Tagesschau von gestern Abend: Offenbar denkt Matthias Deiß vom RBB, von dem der Pisa-Beitrag stammt, es gelte:

(a + b)² = a² + b²

denn so steht es deutlich und sekundenlang an der Tafel:

Moment war, da war doch was, in der siebten Klasse? Ach ja, erste binomische Formel:

(a + b)² = a² + 2 ab + b²

«Geh ab, werd Bäcker!», hat unser Lateinlehrer immer gesagt (bis sich Eltern beschwerten, Bäcker sei ein anständiger, ehrenvoller Beruf).

Heute gilt alternativ: Ab nach Sachsen! Ist ja von Berlin nicht so weit.

40

Habe noch zu keinem Geburtstag ein «lustiges» T-Shirt bekommen. Nicht schlecht.

So, jetzt ist es soweit.

Da es eh in jedem hinterletzten Social Network steht, weil ich ja der gläserne Internetuser bin und überall mein richtiges Geburtsdatum angebe, kann es auch nicht als Glückwunsch-Phishing ausgelegt werden, wenn ich hier noch was darüber poste.

„40“ weiterlesen

Radio-Button-Hölle bei Twitter-Umfrage: In drei einfachen Schritten zum Umfrage-Abbrecher

Ich kann solche Umfragen nicht aushalten, besonders der Unterschied zwischen 6 und 7 bedeutet mir zu viel geistige Arbeit.

Ich kann sie einfach nicht aushalten, Umfrage-Seiten wie diese. Ich versuche es, weil ich ein guter Online-Citizen sein will, und weil ich Twitter mag, aber dann schaffe ich es doch nicht.

Hier mein innerer Monolog bei den ersten drei Fragen.

«Twitter is of benefit to me.» Jawohl. Und auf einer Skala von 1 bis 7? Keine Ahnung. E-Mail zum Beispiel finde ich noch nützlicher. Und Sauerstoff erst. Oder Essen und schlafen. Sogar Zug fahren, auch wenn es mir manchmal auf die Nerven geht, weil Nach-Zürich-Laufen auf einer „Is of harm to me“-Skala von 1 bis 7 wahrscheinlich… aber lassen wir das. Sagen wir mal: «Agree», 6 Punkte.

«The advantages of Twitter outweigh the disadvantages.» Das finde ich durchaus. Je mehr Leuten man followed, desto grösser wird der Noise, deswegen sollte man vielen nicht mehr followen, wozu ich mich aber nicht recht aufraffen kann. Wie stark ist aber nun der relative Nutzen von Twitter, nachdem der absolute «6» war? Auch «6»? Könnte der relative mit «7» überhaupt über dem absoluten liegen? Keine Ahnung. Ich sage mal auch «Agree», 6 Punkte.

«Overall, using Twitter is advantageous.» Wie jetzt? Ist das nicht dieselbe Frage wie die letzte? Wenn ich dort etwas ab 5 Punkte aufwärts angeklickt habe, muss ich ja hier auch wieder ja sagen. Aber wie stark? Wieder «6»? Langsam sollte ich mal etwas anderes als «6» klicken, oder? Vielleicht nur «5»? Aber ist das logisch? Oder doch «7»?

Ich weiss, was ich an der Stelle klicke: Apfel-W zum Schliessen des Tabs. Sollen sich andere am Sonntag den Kopf zerbrechen über den Unterschied zwischen «6» und «7». Und dann natürlich sehr wesentliches in die Auswertung hineininterpretieren.

Neue Umfragen braucht das Land!

Aber sonst viel Erfolg noch, Martin Böhringer.

(Link via @heiko)

Alkoholproblem

Was braucht man unbedingt, wenn man sonst keinen Alkohol zuhaus hat?

Frage an die Kenner: Wenn man selten Alkohol trinkt und fast nie bei sich zuhaus und daher keinerlei Vorräte daheim hat (außer ein buntes Sortiment von Weinflaschen, die man nach Vorträgen bekommen hat), und wenn man nun zwei Gäste (zwei Männer) zu einem kleinen abendlichen Umtrunk einlädt – was kauft man? Ohne hinterher zehn Flaschen zehn Jahre rumstehen zu haben.

Bier? Gin und Tonic? Wodka?

Mark Zuckerberg bei amiando, wir auch

Vorankündigung: Heute Abend ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bei amiando in München.

Heute Abend ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bei amiando in München (Blog-Post, Eventseite bei amiando, bei Facebook).

Er spricht eine halbe Stunde (19:30-20:00), dann erzählt amiando etwas über eine «Neuentwicklung», dann ist Q&A mit Mark Zuckerberg, und dann gibt’s Weisswürste. Die machen das schon gut, die Jungs von amiando, neidloser Glückwunsch.

Florian Steglich und ich gehen mal und twittern, was er so erzählt. Also: Ich twittere lose rum, und Florian muss danach einen super tiefgehenden Analysepost für netzwertig.com schreiben. Echt prima, Chef zu sein.

Update: Florian hat den Artikel gestern bei netzwertig.com geposted: Facebook bei amiando:
Buffet mit Zuckerberg

BarCampBerlin 3
Das Andere-Liga-BarCamp

Ich bin ja, wie schon gesagt, kein wirklicher BarCamp-Profi, ich war erst dreimal als Teilnehmer (und dreimal als Organisator des BlogCamp).

Das mit Abstand beeindruckendste BarCamp bisher war eindeutig «Berlin 2». Sehr viele Leute, daher prallvolles Programm an beiden Tagen, viele Nicht-Deutschsprachige, so dass man das (manchmal etwas bemühte) Englisch nicht als Alibiübung empfindet, und viele Themen abseits von Web 2.0 machten es zu einem echten Erlebnis. Die Berliner BarCamps sind wirklich eine andere Liga — nicht umsonst sind sie daher immer nach wenigen Stunden ausgebucht.

BarCamp Berlin 3 Nun kommt BarCamp Berlin 3. Und das schöne ist: Es gibt eine «Ausländerquote» (genau gilt sie für alle permanent im Ausland lebenden Leute, ich würde also auch darunter fallen). Ich nehme an, die hat man eingeführt, weil die im Ausland lebenden vielleicht den Moment der Freischaltung des Wikis verpassen und damit von vornherein ausgeschlossen wären.

So ist es auch diesmal: Während die Liste für die Deutschen, die sage und schreibe 450 Leute (!) umfasst, schon lange voll ist (auf der Warteliste stehen auch schon weit über 100 Leute), sind auf der Ausländerliste noch rund die Hälfte der Plätze frei.

Leider, leider, leider kann ich selbst diesmal nicht kommen, weil ich an dem Wochenende in Kairo bin, was schon seit einem halben Jahr feststeht. Aber Euch anderen wünsche ich viel Spass. Ich hoffe, die meisten bleiben eh für die Web 2.0 Expo.

PS. Es gibt noch diverse andere Veranstaltungen im «heissen Web-Herbst», wie Johannes Kleske ihn nennt.