Would you buy a Transparent Toaster? 74% würden.

kancept.com ist eine coole Seite, bei der Erfinder ihre Ideen hochladen können, und die User stimmen dann ab, was sie kaufen würden. Man kann kritisieren, dass kein Preis angegeben wird und und und, aber ich finde es trotzdem lustig.

Beim Durchklicken durch verschiedene „koncepts“ ist mir allerdings aufgefallen, dass ich nur auf „Yes“ klicke, wenn ich etwas in einer halben Sekunde verstehe, ohne irgendwelchen Text zu lesen – wenn nicht, klicke ich sofort auf „No“. Aber vielleicht ist es ja auch im richtigen Leben so. Mein Favorit ist auch der bestbewertete in den „Top Koncept Rankings„:

Transparent Toaster

kancept TransparentToaster 2007-01-05

[Hinweis aus Site via Leu per Telefon]

Web 2.0-Seiten im Höhenflug – Artikel in „heute“

Nicht mal was geposted über StudiVZ, nur kommentiert, aber so durfte ich auch noch meinen Senf dazugeben. In drei Stunden in den Zeitungsboxen und hier als PDF. Update: PDF, Artikel ist auf Seite 6. Hervorhebung von mir.

Die Studenten-Community «StudiVZ» wurde für traumhafte 139 Millionen Franken verkauft
Web 2.0-Seiten im Höhenflug

BERLIN · Bildet sich eine neue Internetblase? Web2.0-Dienste erzielen Traumpreise. Beim neusten Deal wurde die Studenten-Community «StudiVZ» für 139 Mio. Franken an die deutsche Holtzbrinck-Gruppe verkauft.

Obwohl die Studenten-Community www.studivz.net kürzlich durch Ausfälle und Sicherheitslücken negativ auffiel, wurde sie von der deutschen Verlagsgruppe Holtzbrinck gekauft. Laut «Financial Times Deutschland» soll der Verkaufspreis bei rund 139 Mio. Franken gelegen haben. Der Kaufpreis wurde aufgrund der User-Anzahl berechnet. Bei rund einer Million Registrationen sind das 139 Franken pro User, was gemäss Peter Hogenkamp, Internetexperte und Betreiber von «blogwerk.com», eine «absurd hohe Bewertung» ist, da Studenten nach dem Studium kaum noch in dieser Community verweilen werden und so das «Potenzial von StudiVZ begrenzt» sei. Claas van Delden von Holtzbrinck sieht die Chance von StudiVZ in einer Internationalisierung der Studi-Seite.
Für Europa sind derartige Preise für eine Web2.0-Seite noch neu. International sind 2006 bereits einige Milliarden für Internetdienste verschoben worden. Jüngstes Beispiel gab der Internetgigant Google, als er im Oktober die Videoplattform Youtube für 1,65 Mrd. Dollar übernahm. Für das Vorbild von StudiVZ «Facebook» soll Yahoo bereits 1,27 Mrd. Franken geboten haben.
Das war schon mal der Fall: Wie in den Hochzeiten der New Economy Ende der 90er-Jahre werden defizitäre Internet-Unternehmen zu utopischen Preisen verkauft. Selbst der grösste Web2.0-Dienst «MySpace» soll gemäss Gerüchten einen Jahresverlust von rund 50 Mio. Dollar ausweisen. Der Höhenflug geht trotzem weiter. Kommt bald der Crash? ges.

Der Crash kommt natürlich trotzdem nicht. Oder erst, wenn Blogwerk verkauft ist… :-)

Finde das Argument des Wachstumspotenzials wirklich entscheidend. Dazu nochmal etwas von Lars Hinrichs von OpenBC/XING aus dem Oktober:

Kündigungsquoten: Bei Dating-Netzwerken liegt die Kündigungsquote bei 15-20%, nach fünf Monaten hat die Kundschaft theoretisch komplett gewechselt. Bei openBC ist die Kündigungsquote gegen 2%.

Zugegeben, bei StudiVZ bleiben die Leute idealerweise nicht fünf Monate, sondern fünf Jahre. Aber dann ist auch Schluss. Bei XING dagegen bleibt man theoretisch bis zur Rente. Und: Dort zahlen die Leute bereits, und bei StudiVZ sagt ein „Beteiligter“ laut FTD folgendes:

„Die größte Frage wird sein, wie das zu monetarisieren ist, da haben wir noch eine Menge Arbeit vor uns“, sagte ein Beteiligter. Auf dem Portal massiv Werbung zu schalten, könnte die Studenten-Community verschrecken. „Das wird man sicher sehr vorsichtig machen müssen“, hieß es. Für die Nutzer soll das Angebot des Portals weiter kostenlos sein.

Au weia. Wenn das nicht ein typischer Fall ist von: „Wir haben keine Ahnung, ob wir jemals Geld damit verdienen werden, aber Hauptsache, Springer hat es nicht gekriegt.“

Das Argument, man könnte mit einem gewachsenen Studierenden-Netzwerk auch die Alumni-Vernetzung organisieren (hab ein wenig Erfahrung mit Alumni-Vernetzung), halte ich für realitätsfremd. Mein Studienabschluss ist inzwischen gut zehn Jahre her, und ich habe mit Studenten einfach nichts mehr gemeinsam – wozu soll ich mich mit Erstsemestern vernetzen? Das wird in ein paar Jahren, wenn die StudiVZ-Generation abschliesst, auch nicht anders sein. Wenn man sieht, wie viele Studis heute schon ein XING-Profil haben, weiss man, dass die Jungen weiterhin wollen, was sie immer wollten: bei den „Grossen“ mitspielen. Natürlich ist auch die gesamte StudiVZ-Belegschaft bei XING vertreten…

Übrigens will ich nicht sagen, dass ich XING nicht beim Börsengang auch hoch bewertet fand angesichts von 6 Millionen Euro Umsatz – aber immerhin haben sie Umsatz. Ich zahle sogar seit neuestem selbst, und ich drehe wirklich jeden Online-Euro, der nicht für etwas Handfestes ist wie Shopping, dreimal um.

Topblogs?

Wieder mal was ganz Tolles: TopBlogs.de. Gibt’s offenbar seit Ende September, wie aus dem angehängten Blog zu sehen ist.

Ist ja schön und gut. Verdächtig ist nur, wenn man in den Top 20 keinen einzigen kennt…

 

(Testlink – bitte ignorieren)

Wieder mal was ganz Tolles: TopBlogs.de. Gibt’s offenbar seit Ende September, wie aus dem angehängten Blog zu sehen ist.

Ist ja schön und gut. Verdächtig ist nur, wenn man in den Top 20 keinen einzigen kennt…

Loic Le Meur in defense mode

(For a German summary on what happened so far, see DonAlphonso.)

One week after the LeWeb3 conference that draw a LOT of criticism, Loïc Le Meur is responding to critics. He sent an email to all registered participants (I suppose) that is 800 words long. It points to a blog post where he posted the same text, plus, „for those who care to read more“, an additional 5500 words.

The funny thing about it is that Loïc, lead blogger for a whole nation, does not behave „bloggish“ in any way. He kept silent for a whole week, he didn’t post comments to other bloggers‘ posts (other than calling Sam Sethi an asshole, of course), and now his long text reads: „I was right, and you are just too stupid to understand. Plus, I received some positive feedback!“

Since he has written so much, it’s hard to post come crisp responses. So let’s just look at a few passages.

Criticism focussed on the politicians I invited at the last minute. (…) Perhaps speakers were moved from their planned time, panel or duration, but if we bloggers and technology entrepreneurs cannot be flexible, who can?

No. I just stayed away from the politicians‘ speeches. Not because I’m not interested in politics, but because I thought it wouldn’t be worth the hassle. When Loïc announced in the morning of day 1 that Shimon Peres would speak first thing on day 2, he added: „There will be a lot of security, so come early“. So I thought: This is probably going to be a mess. I will just stay at the hotel longer (with the benefit of a working Internet connection) get some work done and watch the webcast later (it turned out later that it was a live cast only). No big deal. No reason to complain for me.

The problem was that the whole program was completely shaken up and there were no updates, so nobody would ever know who was on stage next. And this event wasn’t just taking place inside the main conference hall, but there was a little exhibition (with Microsoft, Google and others), the startup presentations, and the „networking areas“. So based on what would participants decide when to go back to the conference hall?

The program on the website was never ever updated, I checked it frequently. If bloggers can’t update a website during a conference, who can?

Thank you to our partners who made the entire conference possible in just 6 weeks.

Well, I don’t care at all, if it was 6 weeks, 6 days or 6 months. When I get there, I expect everything just to be ready. This was release 3, right? So you guys should know by now how much time it takes. If you need more time, start earlier.

It seems many do not think that much that the keynotes and panels sucked that much (talking about the request that videos are not online yet).

Remarks like this are scattered all over the text. Loïc is deparate in finding prove that many people liked many things about the conference. That is typical self-defending behavior, but it is also just sad. There were so many blog posts where people listed pro’s and con’s.

I will do better next year and will appreciate your help.

I was thinking about posting ideas for improvement next year. It would not be that difficult: Continuously update the online program. Put screens in some places outside showing a live image from the stage and the program. Get a grip on the WiFi problem somehow (we have some discussion going on in another conference blog), maybe by blocking ports or providing cable connections in another area to some people with needs for large bandwith. Have somebody blogging about the conference during the conference to be able to catch up on what you missed.

Now that I read Loïc’s post, I just think I wouldn’t go. I can hardly see from his reponses that he thinks there is any room for improvement.

Isn’t it ironic that it is a Blogger who apparently is so much detached from his audience?

Tag: leweb3

Auf Tuchfühlung mit dem Publikum

[Für die nächste Ausgabe des Netzguide „Business Communications 2007“ habe ich einen Artikel über Corporate Blogging geschrieben. Irgendwie hatte ich gedacht, ich habe nur eine Version 0.8 an die Redaktion gemailt, und ich bekomme die nochmal mit Feedback zum Überarbeiten zurück. Nichts da. Heute kam schon der fertig gesetzte Artikel zurück. Überschrift und Zwischentitel sind nicht von mir, und auch manche Formulierungen kommen mir irgendwie fremd vor, aber was soll’s – weg ist weg. :-) Wenn aber noch jemand meiner werten Leser vor morgen um 12 Uhr noch einen richtigen Fehler findet, bitte melden.
Bin sehr gespannt, ob sie das mit dem Durchstreichen hinbekommen.
Ich mach dann auch noch eine Version mit Links.]

Auf Tuchfühlung mit dem Publikum

Blogs sind als private Tagebücher gross geworden. Inzwischen haben auch viele Unternehmen Corporate Blogs als effektives wie effi zientesKommunikationsmedium entdeckt. Erfolg hat in der Blogosphäre allerdings nur, wer einige Grundprinzipien beachtet. Peter Hogenkamp

Unter „Corporate Blogging“ kann man sowohl Firmen fassen, die ein offizielles Firmenblog führen, wie auch einzelne Personen, die als Aushängeschild ihrer Firma wahrgenommen werden. Es gibt externe Corporate Blogs, die als PR-Instrument eingesetzt werden, wie auch interne, die im Intranet oder passwortgeschützt nur den Mitarbeitenden der Firma zugänglich sind.
Blogs sind deshalb so einflussreich, weil sich mit einem gut gemachten Blog sehr schnell eine relevante Leserschaft erreichen lässt. Aufgrund der speziellen Art, wie Blogs sich gegenseitig verlinken, und durch spezielle Suchmaschinen wie Technorati, über die sie gefunden werden können, wachsen Blogs oft erheblich schneller als vergleichbare klassische Websites. Und das zu einem sehr günstigen Preis.

Blogs sind unkompliziert und günstig
Ein einfaches Blog ist sehr leicht und kostengünstig einzurichten. Die meiste Blogsoftware (eine Art Mini-CMS mit vielen Standardfunktionen) steht als Open Source zur Verfügung. Die „Informationsarchitektur“ ist standardisiert. Individuelle Anpassungen ans Firmen-CI sind eine Sache von wenigen Arbeitstagen. Bereits gibt es KMUs, die nur noch ein Blog mit vorgeschalteter Homepage und einigen weiteren statischen Seiten betreiben. Ist das Blog einmal aufgesetzt, ist die eigentliche Bedienung, also das „Posten“ eines Beitrags, ebenfalls nicht schwierig. Die Blogsoftware bietet ein Webinterface, das aufgrund weniger Pflichtfelder nicht komplizierter auszufüllen ist als eine E-Mail-Maske.

Schon etwas komplizierter wird es bei den grundlegenden Mechanismen, vor und hinter den Kulissen: Wie verlinkt man zu anderen Blogs? Wie funktionieren „Trackbacks“, Kategorien, und was sind „Tags“? Wie wird man in der führenden Blogsuchmaschine Technorati gefunden? Solche Fragen sind schon kniffliger zu beantworten und setzen einige Kenntnisse der bloggenden Personen voraus. Die Erfahrung aus Schulungen zeigt, dass selbst bei Web-affinen Personen erst wenig Blog-Know-how vorhanden ist.

Die grössten Hürden sind kultureller Natur
Die eigentlichen Hürden sind jedoch kultureller Natur. Die erste Frage: Wer soll überhaupt bloggen, wie häufig, mit welchen Themen? Hier müssen Firmen das erste Mal umdenken. Bisher war die Öffentlichkeitsarbeit in der Regel exklusiv an eine Person oder Abteilung delegiert, die aufsetzend auf einem definierten Freigabeprozess wohl formulierte – aber in aller Regel auch stark formalisierte und daher eher langweilige – Pressemitteilungen vom Stapel lässt. Wer dieses Prinzip auf ein Blog überträgt, wird langweilen, denn auch wenn das Format Blog per se für jede Art von Meldung zu gebrauchen wäre, schreit es nach einem lockeren Ton und Spontaneität.

Ein gutes Firmenblog kopiert nicht die Website mit komplizierten Beschreibungen des eigenen Angebots, sondern es enthält etwa Beiträge, die sich lesen, als wären sie aus Gesprächen beim Lunch mit einem Kollegen entnommen. „Weisst Du, was uns letztens passiert ist?“ Natürlich gibt es auch andere Formen (siehe Übersicht im Kasten), aber allen ist gemeinsam, dass die Ideen für Blogeinträge spontan entstehen und möglichst ebenso schnell veröffentlicht werden sollten, mit Verweisen zu anderen Seiten, mit Bildern, Audio- oder Video-Files angereichert.

Billige PR-Tricks werden nicht goutiert
Spontaneität heisst jedoch nicht, dass in Blogs alles erlaubt wäre. Ein Tippfehler wird gern verziehen, jedoch gibt es einige Regeln der „Blog-Etiquette“, über die Blogger gern wachen. Etwa, dass nichts gelöscht werden darf. Wer etwa einen Beitrag korrigiert, weil er selbst oder andere einen Fehler entdeckt haben, tut dies in der Regel durch Durchstreichen des korrigierten Textes. Dieses Durchstreichen ist auch sonst eine beliebte Marotte von Bloggern wird oft auch absichtlich als Stilmittel zur Illustration von verworfenen Gedanken genutzt. So haben sich einige stilistische Spielereien entwickelt, die sich aber jeder sehr schnell aneignen kann, der Blogs mitverfolgt.

Corporate Blogging boomt bisher vor allem in den USA. Dort werden Firmenblogs bereits seit einiger Zeit auch von vielen grossen Firmen eingesetzt. Daher gibt es schon zahlreiche positive wie negative Beispiele, von denen man lernen kann. Unter den positiven ist etwa Fords „Bold Moves“ zu vermerken, auf dem der Autobauer souverän auf der Klaviatur des Web 2.0 spielt – mit kurzen Blogbeiträgen, Videos, die die User in ihre eigenen Blogs einbinden können, Kommentarmöglichkeiten und so weiter.

Weniger gut ist der Detailhandelsriese Wal-Mart gefahren, nachdem am 27. September 2006 Walmartingacrossamerica.com online ging, ein Blog von „Laura und Jim“, die mit einem Wohnmobil durch die USA fuhren und die Nacht jeweils auf den Gratisparkplätzen von Wal-Mart verbrachten. Das Blog fand viel Zuspruch, was sich aber über Nacht änderte, als herauskam, dass die beiden von Wal-Mart bezahlt wurden.

Unternehmen dürfen Feedback nicht scheuen
Europa ist etwas zurückhaltender, was sowohl an unterschiedlichen Kommunikationsstrukturen wie auch an allgemeiner Vorsicht liegen könnte. Denn nicht zu vergessen ist die anarchische Komponente: Da alle Lesenden Blogbeiträge kommentieren können, schlägt die Kritik schnell hohe Wellen. Im Intranet-Blog von Siemens wurden nach dem BenQ-Debakel Beiträge von CEO Klaus Kleinfeld von Mitarbeitern heftig kritisiert – Zitate aus den Kommentaren wurden von Spiegel.de und von Welt.de veröff entlicht.

In der Schweiz gibt es durchaus schon viel versprechende Ansätze. Das Schweizer Fernsehen etwa betreibt mehrere Blogs, am bekanntesten sind jene von Chefredaktor Ueli Haldimann und von Talkmaster Kurt Aeschbacher. Beide schreiben so, wie es gedacht ist, frei von der Leber weg, Aeschbacher schreibt teilweise nachts nach der Aufzeichnung seiner Sendung sehr persönliche Dinge, etwa wenn ihm die Sendung aus seiner Sicht total misslungen ist, wovon man vor dem Fernseher hinterher nichts merken soll. Das macht ihn sehr sympathisch, und ausserdem haben seine Zuschauer einen Rückkanal für Feedback jenseits des Anrufs beim Fernsehen, der für viele Leute nicht in Frage kommt.

Blogs sind keine offiziellen Firmenmeldungen
Die Kehrseite dieser neuen Offenheit sind die klassischen Medien. Die Presse liest inzwischen gern Blogs, und wenn sie Beiträge mit vermeintlichem oder tatsächlichem Skandalpotenzial wittert, wird gern einmal die Tatsache ausgeblendet, dass es sich bei Blogtexten eben nicht um offizielle Firmenmeldungen handelt.

So haben es beide SF-Blogs bereits auf die Titelseite der Boulevardzeitung „Blick“ gebracht, Haldimann im Juni 2006 mit einem Beitrag, in dem er vor der Fussball-WM 2006 die Sammler von Paninibildchen als „Neandertaler“ bezeichnete, Aeschbacher im November 2006 mit abfälligen Bemerkungen über Elton John nach dessen Konzert. Der Blick fuhr Kampagnen, das Fernsehen löschte leider die beiden Texte – was eigentlich wenig sinnvoll ist, denn Blogbeiträge sind wie alle Online-Inhalte, bei Archive.org oder im Google Cache noch über Jahre zu lesen.

Insgesamt schafft es Ringier aber trotzdem, eher als blogfreundlich dazustehen, insbesondere mit der Gratiszeitung „heute „, die sogar eine Rubrik „Daily Blogging“ führt. Die Konkurrenz von „20 Minuten“ dagegen gilt von jeher als bloggerfeindlich, unter anderem weil sie auf das Pendlerblog, geführt von zwei bissigen, aber im Wesentlichen harmlosen jungen Männern, sichtlich humorlos reagierte – was allerdings Auflage und Ertrag wohl nicht geschadet hat, und letztlich hatte 20 Minuten den längeren Atem, das Pendlerblog wurde eingestellt.

Insgesamt liegen grosse Chancen im Corporate Blogging, vor allem in der Schnelligkeit, mit der man reagieren kann. Wer morgens etwas Falsches in der Zeitung über sich liest, hat innert Minuten seine Gegendarstellung online und muss keine Anwälte mehr bemühen. Zudem bestechen die gute Auffindbarkeit sowie die Möglichkeit, mit Kunden, Mitarbeitern oder dem Publikum abseits von gedrechselten Texten auf Tuchfühlung zu gehen. Diese Chance sollten Unternehmen nutzen, denn die Risiken lassen sich bei seriösem Vorgehen gut minimieren.

(Textkasten)
Einige mögliche Ausprägungen von Corporate Blogs
Knowledge-Blogs werden vor allem im Intranet verwendet und dienen als Erfahrungsspeicher der Organisation. Mitarbeiter führen persönliche Journale und können so untereinander auf das Know-how anderer Mitarbeiter zugreifen, dieses kommentieren und mit dem Autor des Blogs kommunizieren.
Mit Service-Blogs sollen Kunden zusätzliche Informationen zu Produkten gegeben und es ihnen ermöglicht werden, Verbesserungsvorschläge zu machen.
Kampagnenblogs sind temporär angelegt und sollen eine PR- oder Werbekampagne unterstützen. Sie sollen zum Beispiel Themen besetzen und Aufmerksamkeit schon vor der Markteinführung wecken. Eine Kampagnen- Blog-Aktion der Firma Coca Cola war im Rahmen der Fussball-WM in Deutschland eine internationale Blogger-WG in Berlin.
– Mit Hilfe von Themenblogs können Unternehmen ihre Kompetenz auf rele vanten Bereichen nachweisen, etwa wenn ein Pharmahersteller ein Blog zu allgemeinen Gesundheitsthemen führt. Insbesondere für kleinere Anbieter und Beratungsfirmen bieten sich Themenblogs zur Profi – lierung an.
– Im Mittelpunkt steht bei Produktblogs das Produkt selbst, bei Markenblogs die Marke. Damit ähneln sie am ehesten der klassischen Werbung.
Projektblogs werden speziell zur Zusammenarbeit mit Zulieferern, Marktpartnern oder intern geschaffen, um die Arbeit an einem speziellen Projekt zu begleiten und zu dokumentieren.
Customer-Relationship-Blogs werden zur Schaffung einer Community genutzt, die an die Marke gebunden werden soll.
Krisenblogs dienen der schnellen Reaktion auf Unternehmenskrisen, etwa bei Störfällen oder Produktmängeln.

Meine vorangehenden Anfragen lt;sse:CASE_AUTOCLOSED_LIST bei 1&1

Eben per Mail von meinem Lieblingsprovider 1&1 eingetroffen, nachdem ich heute Nachmittag am Telefon meinen Case etwas eskaliert habe.

Mit 1&1 läuft alles prima, solange man nur mit den Servern spricht. Sobald Menschen ins Spiel kommen (sollten), wird es kompliziert.

Sehr geehrter Herr Hogenkamp,

Sie haben am 13.12.2006 unseren telefonischen Support in Anspruch genommen. Ihre vorangehenden Anfragen lt;sse:CASE_AUTOCLOSED_LIST/> haben wir aus diesem Grund geschlossen.

Sind alle Ihre offenen Fragen am 13.12.2006 geklärt worden? Wenn Sie weitergehende Hilfestellung benötigen oder noch einige Details ungeklärt geblieben sind, wenden Sie sich bitte erneut an uns.

„lt;sse:CASE_AUTOCLOSED_LIST/>“ – na, da bleiben doch eigentlich keine Fragen mehr offen.

Könnte allerdings sein, dass doch noch was ungeklärt geblieben ist, wenn ich das jetzt wieder sehe. Mal sehen…

Euroforum zu User-generated Content: Bin nicht dabei.

Heute ist die Euroforum-Konferenz „User-generated Content“. (Habe mir erlaubt, den Titel richtig zu schreiben, es heisst ja nicht „User generated content“, also: „Der User hat Content erstellt“. Die englische Wikipedia schreibt es richtig, die deutsche nicht. Mal sehen, ob ich einen Titel ändern kann. Nö, hab es nur im Inhalt geändert.)

Ich bin nicht hingegangen, obwohl sie vor meiner Haustür ist. Das liegt natürlich vor allem mal am Preis. CHF 2690, das kann sich nicht nur kein Privater leisten, sondern auch keine kleine Firma, die nicht gerade ein aussergewöhnlich hohes Weiterbildungsbudget hat. (Fairerweise muss ich sagen, dass der Veranstalter mir einen Rabatt angeboten hat, aber ich habe nicht mal gefragt, wie hoch der sein würde. Wenn es 50% gewesen wären, wäre es immer noch teuer. Zwei Tage Le Web 3 in Paris kosteten 300 Euro.) Aber es liegt auch am Content. Dazu später.

Lasst uns mal sehen, ob wir nicht auch so ein bisschen virtuell teilnehmen können.

Überrascht war ich über den Chair – Daniel Diemers. Ich kenne ihn von der HSG, und er ist mir nie als Blogger aufgefallen. (Er hat bei sich zuhaus Dutzende von Fotos von sich selbst herumstehen, hat mir mal eine Freundin erzählt. Das würde ihn allerdings auch als Online-Darsteller qualifizieren. :-) Ich nehme an, er ist wegen seiner HSG-Diss über „Virtual Knowledge Communities“ zu diesem Job gekommen. Die ist aber von 2001, und seitdem ist doch eine Menge passiert. Ich habe auch kein Blog von ihm gefunden und keine einzige Nennung bei Technorati. Fazit: Kann sein, dass er das super macht, ich kann es von hier aus nicht sehen, aber wenn ich die Konferenz organisiert hätte, hätte ich einem Blogger den Job gegeben. Johnny Haeusler zum Beispiel hätte das sicher super gemacht.

Wer ist noch da?

Katarina Stanoevska-Slabeva spricht über „User Generated Content: neue Herausforderung für Medien und Kommunikation“. Ich kenne sie schon seit Ewigkeiten, siehe auch hier. Hat sicher gute Inhalte. Kann gut sein, dass sich ihre Slides etwas mit denen von Oktober überlappen. Ich frage sie heute Nachmittag mal, ob sie mir die Slides schickt, dann würde ich sie hier posten.

Marcel Altherr von Metaversum über „User Generated Content ? LIVE!“. Huch, die Website von Metaversum ist ein Blog. Kenne ich noch gar nicht. Aha, ist auch erst seit dem 5. November live. Na, dann hoffen wir mal, dass er seine Slides posted. Der Inhaltsüberblick hört sich wie eine Einführung an, bei der wir Blogger das meiste schon wissen dürften.

Thomas Hanan, Head of Sales, Google Switzerland, über „Wie Google durch Open Source seine Produkte erreichbar und modifizierbar macht“. Das hätte mich mit Abstand am meisten interessiert.

Jürg Stuker und Marcel Bernet. Zwei super Redner, die sich beide auch richtig auskennen und die auch beide sehr erfolgreich bloggen. Ihr Wissen überlappt sich allerdings recht stark mit meinem (Jürg ist natürlich technisch viel fitter, Marcel PR-technisch, aber ich habe beide auch schon mehrfach gehört, z.B. an der iEX, und dabei immer schon ein bisschen gelernt). Ich nehme an, dass beide Ihre Slides posten (Jürg, wie ich ihn kenne, automatisiert um 14.15 Uhr – mal schauen. Update: Er hat schon um 12.27 Uhr geposted .) so dass ich das Delta der aktuellen Präsentationen zu denen an der iEX schnell rausfiltern kann.

Dann kenne ich noch Roger Fischer von Kaywa zu „Von Web 2.0 zu Mobile 2.0“, aber ich vermute, davon weiss ich auch schon das meiste.

Sonst kenne ich keinen. Die anderen können gut sein oder schlecht, meist ist es eine Normalverteilung. Ich mail sie mal an und frage, ob sie die Slides irgendwo zugänglich machen wollen.

Liveblogging Telekommarkt Schweiz: Bruno Giussani

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Die PowerPoint-Regel von oben souverän gebrochen: Bruno Guissani (Web, Blog) zeigt sechs Kurven auf einmal, die alle eine sehr beeindruckende Steigung zeigen, und sagt: „Ist eigentlich, was sie darstellen, aber hat alles was mit Web 2.0 und User-generated content zu tun“.

Er zeigt animiert in zweieinhalb Sekunden zehn Screenshots von Blogs, die er regelmässig liest. Schweizer Blogs, die ich auf die Schnelle erkenne: Weltwoche, namics (Giussani ist VR), Andreas Göldi, Bondy Blog (korrigiert).

Er definiert Blogs als Bestandteil eines neuen „Ecosystems“ von Informationen und Content, der von allen auf viele verschiedene Arten geteilt werden können. (Wie immer an solchen Stellen würde ich gern wissen, wie viele Leute im Publikum eigentlich regelmässig Blogs lesen.) Seine Definition, Blogs nicht singulär anzuschauen, sondern seien nur ein sichtbarer Output von etwas viel Grösserem, ist jedenfalls nicht schlecht.

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