«Wie ich die TIERWELT führen würde»

Die «Tierwelt» sucht einen neuen Chefredaktor, der sich per Besinnungsaufsatz bei Karl Lüönd bewerben muss.

Stelleninserat aus dem «Klein Report» (E-Mail) von heute. Die «Tierwelt» («Schweizerische Zeitschrift für Vogelhaltung und Artenschutz, Geflügel-, Kaninchen- und Taubenzucht, Kleintier- und Haustierhaltung, Gartenbau und Freizeitgestaltung») ist ein hidden champion, strotzt vor (Klein-)Inseraten und steht allgemein blendend da, was man so hört. Wäre toll, wenn man Mäuschen spielen könnte, wer sich dort alles bewirbt. Oder sie ein Best of aus «Wie ich die TIERWELT führen würde» veröffentlichen würden.

Die Website ist auch schön. Poll of the Day: «Besuchen Sie Kleintierausstellungen? – Ja/Nein»

Ist noch ein bisschen lustiger, wenn man Karl Lüönd kennt, aber auch so schon nicht schlecht.

A N Z E I G E

TIERWELT, das führende schweizerische Wochenmagazin
für Kleintierzucht und Kleintierhaltung, Garten,
Freizeit und Natur sucht eine(n) neue(n)

Chefredaktorin/Chefredaktor

Der derzeitige Stelleinhaber wird Ende 2010 nach langjähriger,
erfolgreicher Tätigkeit in den Ruhestand treten. Die auf dem
Leser- wie dem Anzeigenmarkt sehr erfolgreiche
und krisenbeständige Zeitschrift, zugleich das offizielle
Verbandsorgan von Kleintiere Schweiz, braucht wieder
eine Führungspersönlichkeit mit journalistischem Biss,
organisatorischem Talent und dem Enthusiasmus auch für die
tägliche «Knochenarbeit» in einem kleinen, eingespielten Team.

Damit der/die neue Chefredaktor(in) noch rechtzeitig an den
laufenden Erneuerungsarbeiten teilnehmen kann, bitten wir schon
heute um gut dokumentierte Bewerbungen. Wir stellen uns eine
gefestigte, führungserfahrene und teamfähige Persönlichkeit vor,
gerne im Alter 40+, mit Begeisterung für Tier- und Naturthemen
und mit entsprechenden Vorkenntnissen: zweisprachig
(französisch passiv), möglichst auch mit Produktionserfahrung
in Vorstufentechnik und bewandert in medienwirtschaftlichen
Belangen. Erfolg hat in dieser Position nur, wer genug
«Bodenhaftung» mitbringt, ausserdem Sensibilität für die Themen
des naturverbundenen Lebens und Bereitschaft für eine
redaktionelle Tätigkeit in einer erfolgreichen und bewährten
Verbandsstruktur. Arbeitsort ist Zofingen. Eintritt nach
Vereinbarung, gewünscht in der ersten Jahreshälfte 2010.

Der Verband Kleintiere Schweiz als Herausgeber und Eigentümer
der TIERWELT bietet branchenübliche Anstellungsbedingungen
und fortschrittliche Sozialleistungen, ein modernes
Arbeitsumfeld und weit gehende journalistische
Gestaltungsmöglichkeiten in einer überblickbaren
Führungsstruktur mit flacher Hierarchie.

Ihre Bewerbung sollte neben den üblichen Unterlagen
ein Kurz-Exposé von max. 2 Seiten (4000 Anschläge) enthalten
zum Thema: «Wie ich die TIERWELT führen würde».
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 15. Dezember
an unseren beauftragten Berater:
Karl Lüönd, Tolhusen, CH-8352 Elsau, Tel. 079 6676 887
www.lueoend.ch

John Cusack bei SPON: Warum «Seeding» nicht hilft, wenn der Film nichts taugt

«Twitter hat natürlich das Geschäft stark verändert», sagt John Cusack.

So formuliert, und dann noch von einem «Prominenten», müsste es eigentlich jeder verstehen. Wieso man nämlich nicht denken kann, Social Media Marketing heisse, dass man ein paar Jubeltwitterer positive Statements schreiben lässt (auch bezeichnet als «Seeding», also das Aussähen von Informationen in Medien wie Twitter, die sich dann idealerweise «viral» verbreiten sollen). Twitter ist zu verteilt, zu «netzwerkartig», als dass man eine Botschaft so pushen könnte, wie man sie in den alten Medien oder mit «normaler» Werbung pushen konnte. «Gerüchte im Netz lancieren» sei okay, sagt Cusack, aber danach können die Hollywood-Studios nicht mehr steuern, was über ihr Produkt kommuniziert wird.

Unten der Auszug aus dem Interview «Hollywood hat keine Ahnung» von Thorsten Dörting mit John Cusack. Dörting erliegt zu Beginn etwas zu sehr dem Wunsch, sich von den «Tausenden» von anderen Interviewern abzuheben, aber der Text ist trotzdem lesenswert, insbesondere für «uns» diese Passage:
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Mein Feedback zur neuen Vodafone-Kampagne

Wenn ich schon mal so was Langes blogge wie heute bei netzwertig.com, muss ich auch von hier aus darauf verlinken.

Wenn ich schon mal so was Langes blogge, muss ich auch von hier aus darauf verlinken, finde ich. Meinen Dutzenden von Lesern hier, von denen vielleicht einige nicht zu den Tausenden von Lesern drüben gehören, will ich das nicht vorenthalten.

Also, bei netzwertig.com steht der Post: Kampagne «Es ist Deine Zeit»: Wie Vodafone jetzt auch B sagen muss.

«Community 36» im Ferncheck: Kurz, nachts und mit Fertigständen

community36_2009-05-15_0624Hier also meine Schnelleinschätzung aufgrund dessen, was ich auf der Website gesehen, in der Pressemitteilung gelesen und in den zwei bisher veröffentlichten Artikeln (inside-it, Computerworld) gelesen habe.

Vorgeschichte: Die Orbit heisst erst seit diesem Jahr so, bis letztes Jahr hiess sie Orbit-iEX (letzteres für «InternetExpo»), und da der Consumer-IT-Teil (aus der alten Orbit in Basel, die 2006 mit der Internet Expo fusioniert wurde) schon lange websublimiert wurde, war es eigentlich noch die B2B-Internet-Fachmesse. Und als solche seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Ich selbst war mit Zeix als Aussteller und als Konferenz-Referent seit 2002 ohne Unterbrechnung dabei; dieses Jahr hatten wir erstmals keinen Stand. Ich denke auch nicht, dass wir mit dem alten Konzept nächstes Jahr zurückgekommen wären.

Relaunch
Grundsätzlich ist es sicher richtig, dass man etwas machen musste, und zwar etwas richtig Neues. Eine Reduktion um einen Tag oder ähnliche Kosmetik hätte in der Tat wenig gebracht. Daher muss man dem Team immerhin zu gute halten, dass es, wohl etwas spät, aber immerhin, alles über Bord wirft und mit der grossen Kelle nochmal ganz neu anrührt.

Das Fertigstandkonzept finde ich super. Vielleicht waren die Orbit-Macher an der CeBIT und haben Sascha Lobos «Webciety» gesehen. Ich glaube ja immer noch an Messen als Treffpunkt, und ich könnte mir wirklich vorstellen, dass so die Zukunft der Messe aussieht: Hinkommen mit dem Laptop, die Präsentation auf den Messestand spielen und loslegen – und nicht mehr 100’000 plus x Wochen Vorlauf für Standbau etc. ausgeben.
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Rabatt im Pastawerk:
Steht auf, wenn Ihr TWITTERS seid!

Pastawerk hat diese Woche mindestens 150 Franken Mehrumsatz gemacht durch Twitter. Spätfolgen nicht absehbar.

Social Media Marketing live: @tonibirrer geht im Pastawerk Pasta essen und twittert darüber, am nächsten Tag gehen vier Blogwerker, ich twittere, wieder einen Tag später geht @niela_ und findet’s «gut und günstig», heute wollen @rayhaze und @bloggingtom gehen, für nächste Woche hat @retoz_ch schon Absichten bekundet.

Für den unwahrscheinlichen FGll, dass die beim Pastawerk keine grosse Twitterwall im Personalaufenthaltsraum hängen haben, habe ich das mal gemailt, und Salar antwortet prompt:
Rabatt im Pastawerk:
Steht auf, wenn Ihr TWITTERS seid!“
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Barry Schwartz über «Conventional Wisdom»

Barry Schwartz bei «TED». Zumindest die Hausmeister-Geschichte am Anfang sollte man schnell gucken.

Barry Schwartz, Autor von The Paradox of Choice: Why More Is Less, vor einigen Tagen bei der TED-Konferenz. Schön, dass die Videos nun so kurzfristig online gehen, dass die zitierten Aussagen aus der Antrittsrede von Barack Obama erst einige Wochen zurückliegen.

Die Krankenhaus-Hausmeister-Geschichte am Anfang (was steht in ihrer Stellenbeschreibung, was halten sie für wichtig an ihrem Job?) ist gut und bedenkenswert. Wer keine Zeit hat, die ganzen 20 Minuten anzugucken, steigt bei 1:07 ein und schaut nur die.

Irgendwie ist die Einbettung nicht so toll – hier der Link zum Video bei TED.

Weiss jemand mehr über das Schweizer Beispiel, das er von 11:18 bis 12:10 bringt? (Studie vor 15 Jahren: Zustimmung zu Endlagerung sinkt, wenn die Leute mit Geld incentiviert werden sollen.)

ByeByeBillag – in ihren eigenen Worten

Die Billag stellt sich mit ihrer aktuellen Kommunikation selbst ein Bein.

Besser kann man nicht sagen, wieso die Billag abgeschafft gehört:

Billag-Sprecher Kopp wehrt sich gegen den Vorwurf, die Swisscom-Tochter Billag verschleudere Steuergelder. Das Unternehmen habe sein Mandat 1999 und 2006 zweimal in einem Wettbewerbsverfahren gegen namhafte Konkurrenz gewonnen. Wirtschaftlichkeit und Qualität seien dabei die beiden zentralen Kriterien gewesen. Kopp verwies zudem auf die umfangreiche Tätigkeit der Billag: Diese verwalte 3 Millionen gemeldete Haushalte und Betriebe, stelle jährlich 12 Millionen Rechnungen aus, verschicke 1 Million Mahnungen pro Jahr und leite jedes Jahr 70 000 Betreibungen ein.

Die Frage, die aktuell diskutiert wird, ist doch nicht, wer am effizientesten 1 Million Mahnungen pro Jahr verschicken kann, sondern ob man überhaupt beim derzeitigen System bleiben soll oder von Haushalt auf Kopf wechseln. Der Mehraufwand bei den Steuerämtern wäre sicher deutlich geringer, weil es schlicht keinen separaten Erhebungs- und Faktura-Prozess gibt.

Via Klein Report. (Die Medienseite der Billag ist ein Musterbeispiel, wie man es nicht macht – dort wird der aktuelle Sturm einfach ignoriert.)

Zukunft der Medien in 50 bis 51 Zitaten

medienlese.com hat wieder 50 Zitate gesammelt – hier noch ein 51.

medienlese.com hat wieder gesammelt: Zukunft der Medien in 50 Zitaten: Journalismus ohne Zeitung. Solche kurzweiligen Sachen könnte ich jeden Tag lesen.

Ich füge noch eins hinzu, bei dem ich live dabei war: Norbert Neiniger, Herausgeber der «Schaffhauser Nachrichten», Initiant von «news1.ch» (kümmerlicher Wikipedia-Eintrag), sagte neulich bei einer Podiumsdiskussion von news aktuell:

«Wenn heute jemand die neue Businessidee hätte, die Nachrichten einmal am Tag auszudrucken und den Leuten nach Hause zu schicken – das wäre sicher sehr erfolgreich, und der würde damit reich werden.»

Hoffen wir nicht, dass jemand mal diese Businessidee, die einzige Zeitung herauszugeben, umsetzen kann.

WEF: «Die Parkplätze am Flughafen Zürich sind besetzt.»

Das WEF sorgt für viel zusätzlichen Flugverkehr – auch bei der Parkplatzsuche der Flugzeuge.

Medienmitteilung von der Flughafenbetreiberin Unique:

WEF – zusätzliche Flugbewegungen in Zürich
Während des Weltwirtschaftsforums (WEF), welches vom 28. Januar bis 1. Februar 2009 in Davos stattfindet, wird am Flughafen Zürich mit über 1’000 zusätzlichen Flugbewegungen gerechnet. Darin eingeschlossen sind zahlreiche Helikopterflüge.
Am Mittwoch, 28. Januar 2009, beginnt in Davos das diesjährige Weltwirtschaftsforum mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Viele Gäste reisen mit Privatflugzeugen nach Zürich, was während den fünf Tagen zu insgesamt rund 1’000 zusätzlichen Flugbewegungen führen wird (zum Vergleich: im gesamten Jahr 2008 wurden im Durchschnitt rund 753 Flugbewegungen pro Tag gezählt).
Für die WEF-Flugzeuge stehen am Flughafen Zürich 62 Standplätze zur Verfügung. Infolge der grossen Zahl angemeldeter Teilnehmer werden auch dieses Jahr einzelne Flugzeuge mit WEF-Gästen an Bord aus Platzgründen lediglich eine maximal dreistündige Aus- und Einladezeit zur Verfügung haben. Anschliessend müssen die Flugzeuge den Flughafen Zürich wieder verlassen. Auf welche Flughäfen die Piloten zum Parkieren ausweichen, ist ihnen frei gestellt.
Zusätzliche Lärmemissionen, hauptsächlich verursacht durch die Helikopterflüge, lassen sich in der Zeit des WEF und an den Tagen davor und danach nicht vermeiden.

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Verkauf Basic Thinking: Wie der «Mindestpreis» den Verkaufspreis drückt

Robert Basic sollte den Mindestpreis für seine Auktion heute noch kommunizieren – sonst könnten sich einige Interessenten zurückziehen.

Robert Basic verkauft Basic Thinking, und heute Abend um 19.50 Uhr läuft die eBay-Auktion aus.

Von vielen wurde spekuliert, das sei nur ein PR-Gag, aber ich habe es ihm seit seiner ersten ernsthaften Ankündigung («Zeit, dass sich was dreht») geglaubt. Der Typ ist halt so, und das macht ja auch seinen Charme aus. Und nach dem Riesenbuzz, den er generiert hat, kann er inzwischen wirklich nicht mehr gut zurück.
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