Websites altern schlecht

Meine Firma Scope sitzt in einem über hundertjährigen Haus an der Weinbergstrasse unter­halb vom Zürcher Schaffhauserplatz. Besu­cher freuen sich an den Marmorierungen im Treppenhaus und den generell schönen Büros. Jeder weiss: Häuser al­tern gut, wenn man ih­nen Sorge trägt.

Web­sites dagegen altern ge­nerell schlecht. Zum Bei­ spiel mein Lieblings­-Pizzabringdienst «Flying Pizza» in Zürich­-Wipkin­gen, bei dem ich 2013 das erste Mal bestellt habe: Damals entsprach flyingpizza.ch noch dem Stand der Technik – wo­ bei ich an den Tippfeh­lern auf dem Liefer­schein immer schon merkte, dass ihn wohl jemand abtöggelet.

Fünf Jahre später hat die Website leider einen morbiden Charme: Die Adresszeile sagt «Nicht sicher», Aussehen und Menüführung sind veral­tet, das Kontaktformular ist ganz kaputt, seit Google V1 das Abtipp­-Rätsel reCaptcha abge­schaltet hat. Pizza und Salate sind nach wie vor fein, aber wenn die Tech­nik nicht ersetzt wird, bin ich bald weg.

Was wäre mein Tipp an das sympathische Team? Keine Agentur basteln lassen, sondern «Food Delivery Software» goo­geln und eine Lösung mieten, die nach dem Modell «Software als Service» auf jedem Gerät läuft. Dann bestelle ich gern jahrelang weiter.

En Guete mitenand!

(Veröffentlicht im «Blick am Abend vom 10. Juli 2018.)

Es, das nicht genannt werden muss

Sunrise gibt sich alle Mühe, in einer grossen Werbung das iPhone 4S nicht zu erwähnen. Kommt mir etwas albern vor.

Sunrise macht einen Mantel um den «Blick am Abend» und zeigt unter dem Titel «Endlich endlich» (hätte sich dort nicht ein Komma gut gemacht?) ein in seine Firmenfarben verhülltes Gerät (mit erstaunlich runden Ecken, aber das mag täuschen).

Auf der Rückseite steht ein kryptischer Text, in dem etwas angestrengt nirgends erwähnt wird, um welches es sich handelt:

«Schön, wenn endlich das Smartphone kommt, auf das du so lange gewartet hast.»

«Schön, wenn sich jemand genauso lange darüber Gedanken gemacht hat, wie Du es jeden Tag am besten nutzen kannst?» (Hä? Wer hat sich Gedanken gemacht? Apple? Sunrise? Du?)

«Schliesslich geht es nicht um das Smartphone, sondern um dich.» (Yeah, right!) «Und deshalb freuen wir uns genauso wie du, dass es endlich da ist.»

Na ja. Hype gut und recht, aber das kommt mir alles unendlich albern und überzogen vor. Genauso wie die Meldung im Innern des Blatts, dass die vor dem Apple Store wartenden heute Nacht von drei verschiedenen Firmen bewirtet werden.

Wenn der Hype bei den Werbern angekommen ist, stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass er bald abklingen wird.

Swisscom stösst, vermutlich allerdings unabsichtlich, auf Twitter ins gleiche Horn, mit der Ansage, dass es morgen keine Geräte gibt – von irgendwas.

Pseudo-Battle: Was soll das denn?

Meine Antwort auf Thomas Benkös Wasserpistolengeschichte.

T.B., Nachrichtenchef beim «Blick am Abend», spürt offenbar den Frühling. Und macht nach dem Vorbild von Kutcher und Larry King einen komischen «Battle» auf, bei dem ich irgendwie nassgespritzt werden soll, ohne dass man wüsste wieso, Hauptsache, er kriegt neue Follower. Siehe unten.

Hier meine Antwort.

Link: Was ist denn das für ein Battle?

Seine Vorlage:

Mein Apple-Foto im «Blick am Abend»

Tempel für Mac-Jünger Nachdem sich Blick-am-Abend-Nachrichtenchef Thomas Benkö nicht aufraffen konnte, nach Wallisellen rauszufahren, durfte ich das Foto für sein Blatt schiessen und ein paar Worte sagen.

Artikel siehe links bzw. hier.

Der Satz «Es war wie bei einer Sekte» ist von Benkö, aber er hat mich netterweise noch angerufen und es mir vorgelesen, und eigentlich war es ja auch etwa so. Natürlich steht’s in meinem Post bei neuerdings.com alles viel, viel differenzierter, aber das ist ja auch ein Fachblog und kein Boulevard.

PS. Ha, wochenlang Funkstille, und jetzt drei Posts am selben Tag – structured procrastination, it works.