«Klaus Jarchow vom Weblog Medienlese» im «Spiegel»

Wie Ole schon schreibt, ist medienlese.com im «Spiegel» erwähnt.

Wie Ole schon hier schreibt, ist medienlese.com im «Spiegel». Toll.

Ausriss aus Spiegel-Artikel «Wilhelm und der Grubenhund»

«Monstranz» ist aber auch ein echt tolles Wort. Sehen so aus, falls jemand hier ist, der zufällig nicht jahrelang Ministrant war. „«Klaus Jarchow vom Weblog Medienlese» im «Spiegel»“ weiterlesen

neuerdings.com laut Wikipedia-Moderatorin „erkennbar irrelevant“

Ich liebe die Wikipedia. Ehrlich. Nutze sie ständig, korrigiere auch mal etwas, habe aber noch nie einen grösseren Text eingestellt. Wie 95% der Leute halt.

Offenbar gab es vor kurzem mal einen Eintrag über unser Blog neuerdings.com, der aber wieder gelöscht wurde. Den Inhalt kann man nicht mehr einsehen, der Text begann: “neuerdings.com“‘ ist eine Publ…“.

Von mir aus. Ich wusste nicht, dass es den Beitrag gab, ich weiss nicht, wer ihn geschrieben hat, und es macht mich auch nicht sehr betroffen, dass er wieder weg ist.

Ich selbst kann nicht sagen, ob das publizistische Angebot von neuerdings.com relevant für ein Online-Lexikon ist. Wir erreichen 120’000 Leute im Monat. Golem.de hat einen Eintrag, die sind aber auch (noch) um den Faktor 10 grösser als wir. Ich habe nicht nach weiteren Beispielen gesucht und auch nicht in vermutlich seitenlangen FAQ, wie die deutsche Wikipedia „relevant“ definiert. Ich kann wirklich nicht sagen, ob wir für einen Lexikonbeitrag schon relevant genug sind oder noch nicht.

Trotzdem ist die Begründung für die Löschung interessant, die man auf der Wikipedia-Seite Bearbeiten von Neuerdings.com einsehen kann.

Am 7. November 2007 um 19.36 Uhr löschte „Tilla“ den Eintrag und schrieb als kurze Begründung: „Erkennbar irrelevant. Webspam.“

Oops. Wie gesagt, ich bin überhaupt nicht sicher, ob wir „erkennbar relevant“ wären, aber ich bin mir doch einigermassen sicher, dass wir nicht „erkennbar irrelevant“ sind – wobei ich natürlich nicht weiss, wie lange die Prüfung dauerte, nach der Tilla dies erkannt hatte. (Und „Webspam“ sind wir schon mal gar nicht, das ist pure Polemik, aber was soll’s.) Die rund 2000 Leute, die gestern Nacht unsere iPhone-Live-Berichterstattung bei neuerdings.com mit verfolgt haben, fanden es offenbar relevant. (Natürlich kann man sagen, auch solche Events sei irrelevant, aber im iPhone-Eintrag gibt es einen Abschnitt über den Deutschland-Launch.)

Nochmal: Ich bin nicht beleidigt. Und auf die 50 User, die uns im Monat via Wikipedia-Beitrag finden würden, kann ich auch verzichten. Aber ich finde die Absolutheit der Aussage und den Tonfall bemerkenswert. Denn sie erinnert mich an den viel diskutierten Satz: „[…] Weblogs sind bestenfalls öffentlich einsehbare und dennoch private geführte Tagebücher, denen jede gesellschaftliche Relevanz fehlt“ aus dem berühmt-berüchtigten SZ-Artikel Abgebloggt.

Und spätestens hier frage ich mich: Hat vielleicht eine differenzierte Argumentation gar nichts mit 1.0 vs. 2.0, Papier vs. Print, etabliert vs. neu zu tun, sondern gibt es überall ein Establishment, das sich anmasst, mit einem Federstrich zu entscheiden, was relevant sei und was nicht? Und hat vielleicht die deutsche Wikipedia diesen Status auch schon erreicht, wo jemand in drei Wörtern sagen kann, ein Projekt, in das schon mehrere Personenjahre geflossen sind, sei „erkennbar irrelevant“? Das wäre dann schade um ein mir immer noch sehr sympathisches Projekt.

[via „mds“ per persönlicher Nachricht]

Noch eine kleine Ergänzung: Peter Sennhauser meinte, vielleicht sei der Beitrag „erkennbar irrelevant“ gewesen. Kann sein, aber zumindest mds und ich haben es beide anders verstanden.