Deutsche Telekom: Schrumpfen auch politisch gewollt?

Ob es richtig ist, dass die Deutsche Telekom Kai-Uwe Ricke rausschmeisst, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne inzwischen den deutschen Markt nur noch vom Hörensagen aus den Medien. In „heute“ und in der „Tagesschau“ war die Personalie jedenfalls die Topmeldung. 1.5 Millionen Kunden habe Ricke verloren – das klingt natürlich dramatisch. Und mit René Obermann rutscht einer nach, der in seinem Bereich Wachstum verzeichnen konnte. So weit, so simpel?

Nö, an der Stelle wird’s eher etwas absurd. Denn die verloreren Kunden sind natürlich vor allem in der Festnetzsparte T-Com verloren gegangen, und als Ex-Monopolist kann man natürlich nur verlieren. Was soll man denn sonst machen, wieder auf 100% wachsen? Wie soll das gehen? Man kann auch die Preise nicht auf das Niveau der Mitbewerber senken; das wäre saublöd, denn viele Leute sind ja zu lethargisch zum Wechseln, und deren „Konsumentenrente“ muss man möglichst weit abschöpfen, so haben wir es in VWL gelernt. Also muss man sich damit abfinden, ein bisschen zu schrumpfen und nur schauen, dass es nicht zu schnell geht. Zugegeben, 150’000 Kunden im Monat sind da eine ganze Menge.

Obermann dagegen kommt aus einem Wachstumsbereich – Kunststück als Chef von T-Mobile, der Sparte mit eingebautem Wachstum und teilweise gezielter Kannibalisierung der Schwester durch Tarife wie T-Mobile@home. Natürlich muss man das Wachstum auch noch managen, wobei man sich vermutlich klüger oder dümmer anstellen kann, und offenbar haben sie vieles richtig gemacht, vor allem in den USA. Aber beim Kauf von Voicestream 2001 (für 35 Milliarden Dollar!) war Obermann noch nicht Chef von T-Mobile – sondern Ricke. Das Rezept, dass einfach immer der Chef von T-Mobile neuer Chef vom Ganzen wird, weil der ja Wachstum kann, scheint aber etwas schlicht. Diese Tatsache kommentieren heute nicht viele; newsclick.de macht’s:

Déjà vu beim rosa Riesen: Der Aufsichtsrat drückt wieder den Schleudersitz-Knopf am Chefsessel der Telekom ? ein wackeliges Möbelstück, wie schon Ex-Vorstandsvorsitzender Ron Sommer erfuhr. Diesmal muss Kai-Uwe Ricke dran glauben. Ironie der Geschichte: Nachfolger soll auch diesmal ein bis dato loyaler Chef der Mobilfunksparte werden. Heute heißt er René Obermann ? als Sommer flog, hieß er Ricke.

Ich habe vor zwei Jahren Jens Alder in einem Vortrag gehört, als er noch Chef der Swisscom war. Der wurde damals immer wieder gefragt, warum Swisscom trotz hoher Gewinner Stellen abbaue. Er sagte zumindest bei dieser Gelegenheit ganz emotionslos: „Dass wir schrumpfen, ist politisch gewollt, die Regulierung ist so angelegt. Würden wir nicht mehr schrumpfen, würde man das anpassen, bis es wieder passiert.“ Wenn man also nicht wachsen könne, müsse man halt Stellen streichen. Das klang recht einleuchtend. Um Wettbewerb zu schaffen, muss ja der Staat zu Beginn dem Monopolisten die Kunden wegreissen und sie den neuen Wettbewerbern zuschanzen – die Frage ist, wann er damit wieder aufhört. (Dass er an dem Ex-Monopolisten meist auch noch eine relevante Beteiligung hält und Gewinne erwartet, und dass Arbeitsplatzverluste in relevanter Grössenordnung immer ein Politikum sind, macht die Lage nicht übersichtlicher.)

Wie gesagt kann ich nicht beurteilen, wieviel vom Schrumpfen der Deutschen Telekom Produkt dieser regulatorischen Eingriffe ist und wieviel Unfähigkeit. Dass sie in dem ganzen Konvergenzgerangel einfach langsamer ist als die kleineren Herausforderer, ist sicher richtig, aber auch fast wieder systembedingt.

So oder so, es führt kein Weg daran vorbei: Ab genau morgen früh verliert René Obermann die Kunden – bei Feierabend um 17 Uhr sind schon wieder die ersten 5000 weg, die auf sein Konto gehen.

Zwei Barcamps in Deutschland

Via Webworkblogger (super Titel, nur schade, dass ‚blogger‘ nicht auch mit ‚w‘ anfängt).

BarCampZurich war eine tolle Sache. Würde es wieder tun. Nun kommen zwei Barcamps nach Deutschland:

barcamp cologne standard[1]

Barcamp Cologne: 24./25.11.2006 in den Büros der QSC AG in Köln

barcampnuernberg[1]Barcamp Nürnberg: 16. und 17.12.2006 in den Büros von LBCN und Novell in Nürnberg

Leider beides ungünstige Termine, am ersten habe ich was anderes vor, und der andere, das Wochenende vor Weihnachten, nee, das ist nicht der beste Termin.

Schade drum.

„Orange8“, wie die Telefonfirma

Lustig im selben Klein Report wie das hier fand ich auch noch jenes:

Internetdienstleister Orange8 Interactive AG baut aus

Der Internetdienstleister Orange8 Interactive in Biel hat sechs neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Beratung, Grafik und IT an Bord genommen und zählt heute einen Bestand von 24 Personen. Dies gab das Bieler Unternehmen am Donnerstag bekannt, das mit der Mobiltelefonfirma gleichen Namens nichts zu tun hat . (…)

„Die Mobiltelefonfirma gleichen Namens“? Fehlt bei der Mobiltelefonfirma nicht die 8? Hallo Bramwell, ich weiss, Euch gibt’s seit 1998, und Orange Schweiz erst seit 1999, aber Du hast trotzdem ein Branding-Problem, sorry…

Drängler-Reporter live von der A1

ZH 410488

Der Preis für den dümmsten Autobahndrängler des Tages geht an den Fahrer eines VW Passat mit dem Kennzeichen ZH 410488 für die folgende Kombination:

– bei Tempo 120 (Höchstgeschwindigkeit auf Schweizer Autobahnen) bis auf 30 cm auffahren und lichthupen, obwohl die Autobahn auf allen Spuren sichtbar so voll ist, dass es nicht das geringste bringt, an mir vorbei zu kommen,

– einen Kilometer weiter (Ausfahrt Wallisellen) abfahren.

Immerhin schien er deutlich verunsichert, als er sah, dass ich ihn nach dem Vorbeilassen von hinten fotografierte. Sollte ich demnächst die Nikon mitnehmen, um bessere Dränglerfotos zu machen?

Wobei die Tatsache, dass das Foto nicht so gut ist, weniger schmerzt angesichts des tollen Onlineangebots Autoindex der Strassenverkehrämter der Kantone AG, SH, ZG, ZH:

Autoindex ZH-410488

Ich versteh Dich schon, Mehmedi Besnik, dass Du es eilig hattest, ich nehme an, Du musstest um 8 Uhr bei der Arbeit sein. Aber mal als Idee für morgen: Vielleicht eine Viertelstunde früher aufstehen?

Kann man nicht einen Trackback zur Kantonspolizei machen oder wenigstens einen automatisch hochgeladenen Moblog des Fotos zu „Daily Blogging“ in „heute„?

Wow, Robert Basic ist in der New York Times

Etwas, wogegen auch ein Artikel im Spiegel verblasst: Eine Erwähnung gleich im ersten Absatz eines Artikels der New York Times. Robert Basic, a 40-year-old technology consultant in Frankfurt, hat’s geschafft. Glückwunsch!

Was MySpace angeht, bin ich völlig einverstanden. Wie schon berichtet habe ich bisher etwa fünf Anläufe genommen, dort ein wenig zu surfen, um das Phänomen zu verstehen, aber ich konnte dieses Geflimmer einfach nie länger als zehn Minuten aushalten. Natürlich ist das ein Generationenproblem, aber es ist auch einfach schlecht gemacht. Die Wege des Teenagers sind unergründlich, aber die des US-Teenagers sind noch unergründlicher für uns, und es würde mich ebenfalls nicht wundern, wenn der deutsche Ableger floppt. Womit ich nicht sagen will, dass die gloriosen deutschen Herausforderer T-Community und MyBertelsmannSpace (angekündigt) es besser machen werden.

(via Mail aus Übersee von Mac-User Andreas Göldi)

Nigeria- und Kenia-Connections investieren jetzt auch in Firmen

He Leu, hier ist Dein Business Angel:

Guten Tag peter.hogenkamp,

Mein Name ist Herr George Jones von Kenia,Ich habe Ihre Anzeige im Internet gelesen.Ich arbeite schon seit vielen Jahren hier in Kenia in einem Hotel.

Ich komme geburtig aus Deutschland. Ein bekannter Gast, ein Ex-Minister,mochte in Deutscchland Geld investieren. Er bat mich ihm zu helfen da ich Deutsch spreche.

Ich frage hiermit in seinem Namen ob Sie daran interessiert waren, wenn der Minsiter sein Geld in Ihr Unternehmen investiert, als stiller Teilhaber.Er mochte 10.8 Millionen US$ in bar ins Land bringen. Auf Grund seiner hohen Position darf von diesem Geschaft nichts an die Offentlichkeit dringen.

Ich bitte Sie diese Angelegenheit streng vertraulich zu behandeln. Es ware ein Skandel, wenn in Kenias bekannt wurde das ein Minister sein Geld ins Ausland bringt. Fur Ihr vertrauen gibt der Minister Ihnen 30% von den 10.8 Millionen US$ und ich bekomme auch 10% von 10.8 Millionen US$.
Bitte setzen Sie sich mit mir in Verbindung um den Kontakt zum Minister herzustellen. Das Geld wir in bar nach Europa gebracht und ausgezahlt.

Ich werden dann auch extra nach Europa reisen um meinen Anteil abzuholen. Die Kosten die in diesem Geschaft entstehen werden durch Sie und mich geteilt und sofort von der Provision abgezogen. Wenn Sie interessiert sind, dann antworten Sie mir bitte so schnell wie moglich.Ich bitte um Ihr Vertraue und um 100% Diskretion.

Falls dies fuer Sie von Interesse sein sollte,wuerde ich Sie bitten mit uns in Kontakt zu treten. Zu diesem Zwecke senden Sie mir bitte Ihre Persönliichen Daten wie Voll Namen, Adresse Telefon-,und Fax nummer ihre vertrauliche E-mail Adresse, damit ich Ihnen die relevanten Details dieser Offerte zukommen lassen kann:georgejjons@msn.com

Mit freundlichen Grüßen,
Herr George Jones.

Ich vermisse etwas Mrs. Munirat Abacha, the wife of Mohammed Abacha, son of the Late head of state of Federal Republic of Nigeria und die ganze Sippe. Aber ich nehm dann auch gern 10% für den tollen Hinweis.

Hauptstadt mit B? – „ähm, weiter“

Dieses Blog ist nun seit rund einem Monat online. Habe keine sinnvollen Zugriffszahlen vom Oktober, weil ich noch kein Tool installiert hatte, aber das habe ich jetzt nachgeholt, und jetzt habe ich ja auch diese hübsche, subtile Werbung online. Höchste Zeit, endlich Traffic zu bolzen, am besten durch billige Polemik der Marke „Deutschland gegen Schweiz“.

Ich höre im Auto immer SWR3, bis der Empfang abreisst, dann weiche ich auf andere Sender aus, und das ist oft mit viel Leiden verbunden. DRS3 mag ich eigentlich, sowohl die Musik wie auch die Wortbeiträge – nur wenn sie Spiele mit den Hörern machen, oje, dann muss ich schon manchmal fragen, liebe Gastlandsleute, ob Ihr eigentlich so wahnsinnig nervös seid, wenn Ihr live im Radio seid, oder… nun ja, oder ob es andere Gründe gibt.

Besonders, wie soll ich sagen, auf eine Art „beeindruckt“, bin ich jeweils von Euren Leistungen beim Radio-Quiz „ABCDRS3“. Das beschreibt der Sender so:

ABCDRS3 weckt schon am frühen Morgen die grauen Zellen: Es gilt auf einen vorgegebenen Buchstaben des Alphabets in 45 Sekunden auf einfache Fragen eine richtige Antwort geben, die mit dem immer gleichen Buchstaben beginnt. Wer zwölf richtige Antworten erreicht: Bingo! Gewonnen! Sind es weniger: Pech, beim ABCDRS3 «durchgefallen».

Das Quiz hörte ich zuletzt am vorletzten Freitag um 7.50 Uhr (Streaming-Link hinter dem Lautsprecher-Icon, Quiz ab 5:07 min.).

Die Teilnehmerin „Rachel“ (englisch ausgesprochen natürlich) war abgelenkt, weil sie im Auto sass mit ihren drei Kindern auf der Rückbank. Dafür habe ich vollstes Verständnis? Aber, so als Idee, vielleicht sollte man in so einer Situation einfach mal nicht beim Radio anrufen?

Gesucht waren diesmal Wörter mit dem Anfangsbuchstaben „B“. Die Fragen und Räidschels Antworten:

  1. nicht treu sein? – „äh, weiter“
  2. europäische Hauptstadt? – „ähm, weiter“
  3. noch eine Hauptstadt? – „weiter“
  4. wächst im Gesicht? – „(ungläubig) im Gesicht??? äh, weiter“
  5. zum Blätter zusammenheften – „äh, Bostich“
  6. Veranda – „weiter“
  7. Nähmaschine oder Pass? – „weiter“
  8. das essen wir zum Frühstück? – „Brot“
  9. dort gehen wir es kaufen? – „Bäckerei“
  10. die Heilige Schrift? – „ähhh, zehn Gebote, nein: Bibel!“
  11. Job? – „Beruf“
  12. Erlaubnis? – „ohhh“

(Signal, dass die 45 Sekunden vorbei sind.)

Moderatorin: „Ja, das war aber auch sehr schwierig.“

Hilfe!

 

 

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WARNING: Your SkypeIn number expires in 30 days

Mag mich mal irgendjemand zu irgendeinem beliebigen Thema auf meiner SkypeIn-Nummer 044 586 87 89 anrufen? Dann hätte mich wenigstens mal einer angerufen.

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============== THIS IS AN AUTOMATED MESSAGE, DO NOT REPLY ==============
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Hello Peter Hogenkamp,

you have the following SkypeIn number: +41445868789. This number will expire in 30 days. If you want to continue using this number, you should extend it immediately.

== What do I need to do? ==

Log on to our webstore at http://www.skype.com/go/store to extend your number. You can extend it by 3 or 12 months. After you make the payment, the validity of your SkypeIn number will be immediately extended and you will continue to receive calls on this number.

== Why does my SkypeIn number expire? ==

You buy SkypeIn numbers for 3 or 12 months. When the number expires, it stays reserved to you for 90 days so you could still get the same number back even after its expiry. However, we suggest you extend your SkypeIn number immediately so that you won’t have any interruptions in the service.

Thank you very for much for using Skype and best regards,
The people at Skype

Jabba hat mich da damals mit einem total adrenalingeschwängerten „Habenwollen“-Post im namics-Blog reingezogen, und ich hab 30 Euro ausgegeben für nichts und wieder nichts. Nehme nicht an, dass Du Provision bekommst, aber gib mir als kleine Entschädigung mal ein Bier aus, wenigstens!

Merke: Ein Use Case, ein einziger klitzekleiner Use Case mit einer Wahrscheinlichkeit grösser 0.00 wäre nicht schlecht, bevor man IT-Lösungen anschafft.