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BlogCampSwitzerland 2.0 läuft

BC 0207 LogoLos geht’s mit dem BlogCampSwitzerland.

Meine „Opening Remarks“ habe ich trotz englischer Slides auf Deutsch gemacht, nach kurzer Umfrage, bei der sich nur einer gemeldet hat, er sei nicht deutscher Muttersprache, er verstehe es aber. (Ich hoffe, es hat sich niemand nicht getraut, sich zu melden, und ist jetzt sauer.)

Danach haben wir eine Vorstellungsrunde gemacht, wie ich es am BarCampMunich gelernt habe – jeder sagt seinen Namen und drei „Tags“ zu sich selbst – obwohl wir dafür wenig Zeit hatten, denn wir haben überall ein bisschen gekürzt, um fünf Slots hintereinander zu kriegen.

In München habe ich hinterher noch mit dem dortigen Organisator Franz darüber gesprochen, der meinte, diese Vorstellungsrunde sei sehr wichtig, weil jeder mal wenigstens ein bisschen gesagt habe; das senke auch die Hürde, eine Session anzubieten.

Ich fand’s sehr cool und die Zeit wert, auch wenn ein Uni-Härsaal natürlich dafür eigentlich nicht geeignet ist.

Danach konnten alle Präsentatoren kurz ihre Session „unten“ vorstellen und fragen, wer Interesse hat. Auch das ist besser, als es nur still und leise anzupinnen.

Erstes Zwischenfazit: Trotz etwas Hetze gut unterwegs.

 

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BlogCamp zieht Schnee an.

BlogCampSwitzerland 2-0 Logo 150pxLetztes Mal, im März, durfte ich am Vortag des BlogCamps das WLAN testen. Ich brauchte 10 Minuten hoch zur ETH und eine gute Stunde runter ins Büro, weil im dichten Schneegestöber kein Tram an den schlitternden Autos vorbeikam.

Heute nun war ich um viertel vor sechs im Schnee- und Graupelschauer zwischen St. Gallen und Gossau. Ich hoffe, dort „unten“ in Zürich ist es besser, und niemand entscheidet sich beim Blick aus dem Fenster spontan, im Bett zu bleiben.

(Die Schweizer beziehen in die Angabe von Reisewegen gern die Höhenlage der Ortschaften mit ein, nicht nur beim naheliegenden „Ich geh hoch ins Engadin“, sondern auch bei „Ich geh runter nach Zürich“ (408 m ü.M.) und „Ich geh hoch nach St. Gallen“ (675 m ü.M.) Ausserdem sagen sie gern „gehen“, auch wenn sie eigentlich fahren. Aber ich bin sicher, das hat Jens Wiese alles schon abgehandelt, damals, als noch er bloggte und nicht der WordPress-Bot.) Update: Er bloggt wieder selbst.

Was ich eigentlich sagen wollte? Die ETH ist sicher beheizt, und ich freue mich sehr auf das BlogCampSwitzerland 2.0.

Bis gleich.

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Olma: Morgen mangels Führerschein weniger Betrunkene unterwegs

Was ein kleiner Schülerstreich Artikel in 20 Minuten, Regionalausgabe St. Gallen, doch ausmachen kann:

Olma: Jeder Zweite fährt alkoholisiert nach Hause
Eine Schularbeit zeigt, dass die Hälfte der autofahrenden Olma-Besucher mit über 0,5 Promille heimfährt. Schauen die Behörden weg?

Aus meinem Fenster kann ich die Autobahnauffahrt St. Gallen-St. Fiden Richtung Zürich sehen. Dort wurde hinter einer Kurve heute Abend mindestens eine Stunde lang dauerkontrolliert.

Die vorhersehbaren Seltenzugfahrergruppen

Als täglicher Pendler finde ich Leute, die selten Zug fahren, irgendwie putzig. Sie begegnen mir oft, aber nicht ständig, und eigentlich sollten sie daher eine Abwechslung sein von den jeden Tag gleichen Gesichtern wie der Frau, die in Wil zusteigt und in zehn Minuten die gesamte NZZ durchblättert, um sie dann schwungvoll rückwärts in die Gepäckablage zu werfen (wobei mich nicht das Werfen, sondern das Wegwerfen am meisten beeindruckt, weil ich das als notorischer Zeitungssammler (beim Auszug aus meiner Studentenwohnung musste ich mindestens 300 „Spiegel“ entsorgen) nie übers Herz bringen würde, schon gar nicht nach zehn Minuten).

Zurück zu den Gelegenheitsfahrern, die meist geschäftlich nach Bern müssen. Sie verabreden sich in dem Abteil, in dem ich sowieso immer sitze. Der eine fährt ab St. Gallen, der andere erst ab Gossau oder Flawil oder Uzwil oder Wil. Der schon drin sitzende wirkt immer ein wenig nervös, dass sie sich verpassen könnten, also ruft er den anderen vielleicht noch an oder smst, in welchem Wagen er sitzt, und an dessen Einsteigebahnhof guckt er hektisch dem Fenster, ob ihn vielleicht auf dem Bahnsteig stehen sieht – dann kann er schnell winken und sich danach entspannt zurücklehnen, weil das Treffen geklappt hat. Sonst steht er auf und hält noch kurz den Kopf aus dem Abteil, um auf Nummer sicher zu gehen.

(Man muss dazu wissen, dass die Beschreibung: „Ich bin im ICN im Businessabteil neben dem Speisewagen“ eigentlich bombensicher ist; da es dort nur 24 Plätze gibt, ist Verpassen praktisch unmöglich. Einzige Einschränkung: Meist fahren zwei identische Zugkompositionen aneinandergehängt, daher muss man sagen: „Ich bin im vorderen Zugteil im Businessabteil neben dem Speisewagen.“)

Wenn der zweite dann eingetroffen ist, begrüssen sie sich sichtlich erfreut mit: „Hoi Ruedi“ und „Sali Kurt“. Als erstes sprechen sie verlässlich darüber, wie früh es doch noch ist und wann beide aufgestanden sind. „Ich um halb fünf.“ – „Ich erst um viertel vor.“

Obwohl beide also eher selten Langstrecke fahren, haben sie ein Halbtax-Abo (super Wikipedia-Seite: Kundenkarten von Bahngesellschaften), wie sich das in der Schweiz gehört. Dennoch oder gerade deshalb müssen sie nun darüber sprechen, dass Zug fahren auch mit Halbtax ganz schön teuer geworden ist. „95 Stutz hab ich bezahlt.“ – „Ich hab eine Tageskarte für 90.- genommen, das ist billiger, hat sie gesagt.“ Das unscheinbare „sie“ deutet darauf hin, dass er das Ticket am Vortag am Schalter gekauft hat und nicht etwa am Automaten. Da der eine ganz offenbar einen Fehler gemacht hat – 5 Franken mehr ausgegeben trotz zehn Minuten kürzerer Strecke – wird das Thema rücksichtsvollerweise nicht vertieft.

Die grösste Hürde beim Zug fahren und daher auf jeden Fall vorausschauende Planung wert ist das Umsteigen. Ganz sicher hat daher mindestens einer von beiden – wenn es sich um eine Geschäftsreise handelt, meist der höherrangige, vielleicht sogar dessen Sekretärin – die Verbindung ausgedruckt (gern nicht in der Druckansicht, so dass der Ausdruck drei Seiten umfasst, von denen zwei Zeilen relevant sind) und zusammen mit dem Ticket in eine Klarsichtmappe gesteckt. Irgendwann zwischen Wil und Winterthur (also etwa eine halbe Stunde vor Zürich) holt dann der eine dieses Dokument hervor, und beide schauen gemeinsam, auf welchem Gleis in Zürich der Anschlusszug abfährt. Mein Lieblingsdialog: „Ah, Gleis 12, das ist ja gleich nebenan.“ – „Super, das ist ja praktisch.“ Stimmt, weil es in den 11 Minuten von 6.49 bis 7.00 Uhr auch knapp werden könnte, die 30 m bis Gleis 18 zu laufen, noch dazu mit dem kleinen Rucksack über der Schulter (der die Aktentasche abgelöst hat, ausser bei Juristen und Wirtschaftsprüfern).

Eine gewisse Beruhigung tritt ein, Zuversicht, dass man Bern wirklich pünktlich erreichen wird. Zusammenpacken und Aufstehen (und mit „Exgüsi“ an mir vorbeiwollen) tun sie dann sicherheitshalber trotzdem schon deutlich vor der Einfahrt in Zürich.

Während ich mal wieder hektisch fertigblogge, bis schon die Neuen eingestiegen sind. Die allerdings fahren logischerweise nicht nach Bern, sondern nach Lausanne, was sicher auch eine Geschichte wert wäre, die allerdings ein anderer Pendler schreiben muss.

Durchsagen

17.12 Uhr

Meine Damen und Herren, infolge Rauchentwicklung an einem Wagen sind wir an der Abfahrt gehindert. Wir danken für Ihr Verständnis und werden sie weiter informieren.

17.18 Uhr

Meine Damen und Herren, die Rauchentwicklung hat sich gelegt. Wir können die Abfahrt riskieren. Wir danken für Ihr Verständnis und… nüt für unguet.

Livebloggen aus dem brennenden Zug, das wäre mal was.