Ich biete beim Domainhändler Sedo für eine Domain, aber irgendwie habe ich das Gefühl, der Anbieter und ich reden hier recht klar aneinander vorbei:

Peter Hogenkamps private Website
Ich biete beim Domainhändler Sedo für eine Domain, aber irgendwie habe ich das Gefühl, der Anbieter und ich reden hier recht klar aneinander vorbei:

Jetzt kann ich mich endgültig auch selbst bewerben für „Streetstyle“. So hip bin ich auch noch. Und schwarze Turnschuhe (Adidas „Samba“) hatte ich schon 1981.

Nettes kleines neues Feature von GMail: Bei Mouseover kommt das Foto, wenn der Partner eins im GTalk angegeben hat.

Habe überlegt, mit Blogwerk an der Swiss Tech Tour teilzunehmen. Man kann ein Word-Template runterladen und das ausfüllen.
Ein bisschen stutzig werde ich immer, wenn ich solche Absätze sehe:

Ähm. Null. Deutschland. :-)
Oder solche:

Mist. Wollte doch schon lange einen Assistant für mich einstellen – jetzt hätte es super ausgesehen… :-)
Aber am besten finde ich den hier:
Current Investors: Insert text here
Capital Raised to Date: Amount in Euro
Last Financing Round: Amount in Euro
Date of Last Round of Financing: Mm/dd/yy
Valuation of Last Financing Round:
Expected Date of Next Financing Round: Mm/dd/yy
Size of Next Financing Round: Amount in Euro
Main Use of Proceeds: Insert text here
Date of Profitability: Mm/dd/yy
Expected IPO / Exit: Mm/dd/yy
Wieso wollen die die Uhrzeit des IPO nicht wissen? Dachte an 9 Uhr morgens EST, Handelsbeginn der NASDAQ.
Habe auf „Ella“ (WordPress 2.1) upgegraded. Es ging gut. Für einen langjährigen Anhänger des Bloggens eine schöne Nachricht!
Man muss ja heute aufpassen, was man sagt, aber: Glück gehabt. (Andere Blogsysteme haben auch ihre Vorteile, und die will ich ganz bestimmt nicht schmälern.)
Wenn jemand trotzdem etwas Komisches bemerkt – bitte melden!
Liebe Grüsse
Peter
(inspired by HansBraetscher)
Konnte leider an der DLD nicht so viel bloggen, wie ich wollte, aus Zeitmangel, Platzmangel und Mangel an „always on“. Hier noch ein paar übriggebliebene Impressionen.
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Interessant war die Mischung zwischen Weltruf-Anspruch und krachlederner Provinzialität. Am ersten Tag hatte ich mich schon ein wenig gewundert über die Schuhplattler, die irgendwann aus heiterem Himmel auftauchten; ich sass im Pressezentrum und hörte es durch die Glasscheibe nebenan plötzlich jodeln und kreischen. Am zweiten Tag griff dann anlässlich der „Aenne Burda Award Ceremony“ Hubert Burda zum Mikrofon und schmetterte „Muss I denn zum Städtele hinaus“. Im Publikum eine Mischung von Amüsement, leichter Fassungslosigkeit und Wiedererkennen bekannter Verhaltensmuster, denn offenbar macht er das immer. Rolf Dobelli erzählte mir später: „Am WEF singt er auch jedesmal.“ Rätselhaft sind die Wege dessen, der auch ohne Mätzchen wichtig wäre…
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Kurz nach Beginn sitze ich neben Christian Rickens vom Manager Magazin, der kurz danach Niklas Zennström interviewen wird. Er hat auch noch nicht so richtig kapiert, wie Joost eigentlich funktionieren wird, ich kann ihm noch ein paar Sachen erzählen, aber auch nicht richtig viel. Lustiges Intermezzo: Jemand von FON Deutschland kommt auf ihn zu und sagt: „Excuse me, are you Martin? Oh no, sorry…“ und läuft schnell wieder weg. Rickens ist etwas verdattert, aber ich hab’s, glaube ich, verstanden: Der andere hat seinen Chef gesucht, denn Rickens sieht Martin Varsavsky von FON ähnlich.
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Ich sehe von weitem jemanden, der ein Portemonnaie hat, aus dem Flammen schlagen, wenn er es öffnet. Billig, aber es zieht natürlich gleich die Menschen an. Na gut, wenn er es darauf anlegt, gehe ich auch mal hin. Er hat einen ganzen Rucksack voll mit Gadgets – unter anderem eine Uhr mit Videoplayer. Ich frage ihn, was er denn damit macht, und er meint, er sei so eine Art globaler Trendscout, der neue Produkte und Leute zusammenbringt. Dafür ist er allerdings unglaublich unfreundlich, als ich frage, wer der Hersteller ist. „It’s a chinese company, you can google it.“ Ob die das wussten, als sie ihm die Uhr überlassen haben, um damit im Westen Werbung zu machen? Er sagt: „Gotta go“, reisst mir die Uhr aus der Hand und stapft davon.
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Dass „demnächst Sony solche ‚Head Mounted Diplays‘ entwickelt“, mit denen man dann den Eindruck einer Kinoleinwand direkt vor dem Auge sehen werde, hat uns Professor Beat Schmid schon 1993 in einer Vorlesung erzählt (und Andreas und ich können und auch noch genau daran erinnern). Und sogar den Zeitpunkt angegeben: „Die werden etwa 1997 auf den Markt kommen.“
Genau zehn Jahre später laufen an der DLD einige Damen rum und demonstrieren „my.vu„, das auf den Video-iPod zugeschnitten ist. Man montiert ein Gehäuse um den iPod herum, Clickwheel und Display sind weiter zugänglich, und mit der spacigen, halbdurchlässigen Brille sieht man das Bild. Das sieht allerdings nicht aus wie eine Kinoleinwand, sondern eher wie ein Mini-Röhrenfernseher, oder, noch bessere Assoziation, wie das Bild dieser kleinen Spielzeug-Fernseher, durch die man sich durch Sehenswürdigkeiten durchklicken kann. (Hatte als Kind einen mit denen aus Lippe: Hermannsdenkmal, Externsteine, Adlerwarte, Detmolder Schloss etc.) Sehr hübsch.
my.vu ist in den USA schon auf dem Markt für $300 und soll im Frühling nach Europa kommen. Wenn ich überlege, was in meiner Tasche schon alles kaputt gegangen ist, möchte ich so eine fragil aussehende Brille lieber nicht haben.
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Irgendwo steht wieder so eine Mobilepoint-Säule rum, an der man sich mit Bluetooth oder Infrarot mit dem Handy connecten kann (die Bluetooth-ID heisst „MobilepointPIN=111“, daran merkt man schon einiges), und dann bekommt man sofort eine SMS, und auf die muss man dann nur mit seinem Namen antworten, und schon kann man zwei Champions-League-Tickets für Bayern – Real Madrid gewinnen. Puh. Wäre schon kompliziert genug, wenn es funktioniert würde.
Ich probiere das jetzt zum dritten Mal mit solchen Geräten, das letzte Mal war an der OMD in Düsseldorf, und es hat noch nie geklappt. Bluetooth funktioniert problemlos an meinen beiden Nokia-Handys, ich synce jeden Tag mit dem PC, daran wird es nicht liegen. Ich connecte, kriege aber die SMS nicht. Die Alternative ist, dass man eine Mail mit seinem Vornahmen und Namen an 82280 schickt, was erheblich besser klappt. Dieses Mobile Marketing per Bluetooth-Säule ist einfach nach wie vor nicht zu gebrauchen. (Nachträgliches Googeln ergibt: Die Technologie gehört der Deutschen Post. „Die Technik: Einfach. Genial.“ ist aber: Einfach. Gelogen.
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Bei „Where are the editors?“ sitze ich dann wirklich neben Martin Varsavsky. Er ist so gekleidet, wie seine Website aussieht: etwas exzentrisch (Adidas-Turnschuhe, bunter Schal), aber stylish (das nehme ich zurück, nachdem ich gerade diese kindischen Illustrationen gesehen habe). Ich habe gerade vorher in einem anderen Panel in einem andern Kontext zu Alexander Straub von Truphone gesagt (der Gratistelefonie über WiFi anbietet), dass ich seit über einem halben Jahr bei FON registriert bin und noch nie einen anderen Router als meinen genutzt habe. Das frage ich natürlich jetzt gleich Varsawsky: „Did you ever just by accident run into an open FON router?“
Er sagt natürlich ja, aber er weiss, wovon ich rede. Sie haben sich darüber offenbar Gedanken gemacht. Sie arbeiten als Messgrösse mit der „density of foneros“, also Einwohner pro Router. Im Moment seien wir in Deutschland bei 5000 bis 15000; da müsse man in der Tat die Router noch gezielt suchen. Wenn die Density mal bei 1000 sei, werde man „frequently“ Fon-Router finden; das langfristige Ziel sei eine Dichte von 100, dann seien sie fast überall. (Das heisst, sie wollen in Deutschland mit seinen 80 Millionen Leuten, na, sagen wir mal mit 40 Millionen, die in Agglomerationen wohnen, 400’000 FON-Router installieren. Würde gern mal das Excel-Sheet aus dem Businessplan sehen. Sie verdienen ja nur an den Leuten, die zahlen, weil sie selbst keine foneros sind. Kann mir nicht vorstellen, dass es nur damit aufgeht, dass sie nicht noch andere Einnahmequellen im Businessplan haben.) Martin holt seinen Blackberry raus und sagt, er bekommt die Zahlen jeden Tag zugeschickt: Gestern wurden weltweit 1373 neue Router in Betrieb genommen. In der Schweiz waren es 3 neue; damit sind es jetzt 1979. Deutschland und Spanien sind im Moment die am schnellsten wachsenden Länder, sagt Martin. Nicht schlecht.
Ich schaue nochmal die FON-Karte von Zürich an (nicht direkt verlinkbar), und die sieht schon ganz beeindruckend aus, etwa 100 in der Innenstadt, schätze ich, Kreis 4 natürlich vorneweg! Schnell mal gerechnet, der Kreis 4/“Aussersihl“ hat laut Wikipedia 27’000 Einwohner, und ich zähle etwa 25 Punkte auf der Karte. Da sind wir also schon bei der Density von 1000. Jetzt muss nur noch der Rest der Welt nachziehen. Wenn es nicht ausgerechnet jetzt kalt geworden wäre, würde ich mal rumlaufen und gucken, ob man auch wirklich reinkommt.
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Bei der Bunte-Party im Bayerischen Hof (über die Frank Huber schon geschrieben hat: „Die wirklich süssen Bunte-Girls in weissen Jeans/Miniröcken und weissen Slippern waren für mich z.B. symptomatisch für die aktuellen Print-Konzepte.“) spreche ich mit Rolf Dobelli (geb. Döbeli, er hat seinen Schweizer Namen etwas internationalisiert, was viele Leute lustig finden, ich finde es legitim, wenn man halb in Florida lebt) von getabstract. Ich finde zum einen seine Leistung als Unternehmer sehr beachtlich – sie haben aus der Schweiz heraus eine weltweit arbeitende Firma aufgebaut – sondern auch, dass er nebenbei noch Romane schreibt. (Ausserdem bin ich recht stolz, dass ich einen zeitgenössischen Autor treffe, dessen Werk ich zu zwei Dritteln gelesen habe. „Fünfunddreissig“ ist jedem Karrieristen um die 35 sehr zu empfehlen.) Wie schafft man das bloss? Er sagt, er schreibt in kleinen Portionen. Im Flugzeug hierher von Berlin (?) habe er wieder 20 Minuten geschrieben. Sein neues Buch kommt in drei Wochen und enthält nur Fragebögen zu allen Lebenslagen (gab es schon mal bei Max Frisch, sagt er, kenne ich nicht, aber ich erinnere mich an eine Fragebogen-Weltwoche-Ausgabe vor etwa zwei Jahren). Ich frage ihn noch nach Umsatzzahlen und wie sie eigentlich die Verlage kompensieren. Er sagt, das seien genau die beiden Geheimnisse, die er nicht verrate (ich freue mich, dass ich die sofort getroffen habe). Sie machen aber 60% des Umsatzes in den USA. Konkurrenten haben sie praktisch nicht, weil sie auch die einzigen sind, die Verlage wirklich beteiligen, das heisst alle anderen sind letztlich illegal, und daher würden weltweit operierende Firmen wie Ernst & Young (die mit den Farbbeuteln) niemals mit jemand anderem zusammenarbeiten. Beeindruckend.
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Am Donnerstag bekomme ich eine Mail von einem Fotografen, im Ton durchaus angemessen freundlich, ich solle bitte die Fotos entfernen. Ich hab’s echt nicht böse gemeint, sondern ich habe wieder etwas dazugelernt. Mir war natürlich klar, dass das professionelle Fotografen waren, die da mit ihren Riesen-Nikons „klackklackklackklackklackklack“ machten.
Aber ich dachte, die Fotografen sind von Burda bezahlt, und wenn jemand von denen seine Bilder zusätzlich bei Flickr einstellt (von einer privaten Website habe ich noch nie Bilder einfach so verwendet, und ich habe auch schon viel Geld für Fotografen ausgegeben), dann will er praktisch, dass man die auch einbettet, als zusätzlichen Traffic-Generator. Hab ja auch alle verlinkt, so dass man für die hochauflösende Version immer bei ihm landet. Aber das ist wohl nicht so. Mohr schreibt, Fragen wäre Pflicht gewesen. Natürlich hätte ich fragen können, aber wenn ich per Mail gefragt hätte (und dann hätte ich nicht nur ihn fragen müssen, sondern auch die anderen fünf und mir merken müssen, wer wer ist und wer was geantwortet hat), hätte ich vermutlich erst nach seiner Heimkehr eine Antwort bekommen, und dann wäre ich nach Blog-Massstäben schon wieder sehr spät dran gewesen. Das praktische ist ja gerade, dass ich bei Flickr „dld07 dyson“ suchen konnte, und zack, hatte ich tolle Bilder zum Verlinken.
Dabei hätte ich problemlos unter jedes von ihm verwendete Foto (die meisten sind aber von UJF). Oder sogar ein bisschen was gezahlt. Schade, dass Flickr keinen Mechanismus hat, um solche Fotos zur Verwendung im eigenen Blog zu kaufen. Wobei es dann natürlich auch wieder auf den Preis angekommen wäre. Einen Dollar pro Foto (wie bei iStockphoto) zur Nur-online-Verwendung eines niedrig aufgelösten Bildes würde ich aber problemlos zahlen. Bei fünf Dollar würde ich lieber wieder meine verwackelten Knipsereien mit der Pentax Optio T10 nehmen (die ich mir extra für die DLD gekauft habe, weil meine Casio Exilim vor kurzem in der ungepolsterten sakku-Tasche unter den Laptop geraten ist). Also, lösch ich die Fotos eben wieder. Ich finde sicher andere oder nehme meine eigenen.
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Apropos Flickr: Lustig wird’s, wenn man „dld07“ mit etwas kombiniert, das es nicht gibt. Etwa „dld07 evsan„. Da kommt ein lustiger Vorschlag, und wenn man den anklickt, wird’s noch lustiger.
Tags: dld07, Hubert Burda, Martin Varsavsky
(Den Post kann ich leider erst mit einem halben Tag Verspätung abschliessen. Ohne funktionierenden Online-Zugang kann ich leider nicht livebloggen. Der Vorteil ist andererseits, wenn man ein bisschen wartet, dass alle Profi-Fotos bei Flickr sind, und ich mein nicht mein Laiengeknipse nehmen muss. Ach, was wäre das schön, wenn auch jemand die Slides zu Flickr hochladen würde.)
Bin beim Panel „Where are the editors?“ – als Untertitel kann man sich laut der Einführung von Moderator Jochen Wegner aussuchen: „news without mediators“ oder „media without journalists“. Das Panel findet im Keller statt, das WLAN connected, disconnected, connected, disconnected – schlimm. Wenn ich nichts nachschauen kann, muss ich alles nacheditieren.
Tariq Krim von Netvibes beginnt (Foto von ihm während dieses Panels, das ich nicht verwenden darf) . Er scheint ein bisschen nervös: „This will be my first presentation on a Mac. I just switched a few days ago.“ Schon wieder einer. (Finde, er sollte andere Übergänge nehmen als die Schrift, die einem aus dem Slides entgegenfährt.)
Sie haben 10 Millionen User nach 15 Monaten. Durch Mithilfe der User wurde Netvibes in 80 Sprachen übersetzt.
Trends und Erfolgsfaktoren von Netvibes seiner Meinung nach:
- – end of the web page
- – end of the browser
- – „deportalization“: man kann sich demnächst aus grossen Portalen aussuchen, welcher Bereich einen interessiert – z.B. ich will nur die Section „International Politics“ auf meiner Seite haben.
Das mit der „Deportalization“ ist ein guter Punkt (klingt allerdings ein bisschen nach Deportierung). Ich könnte bei Spiegel online nur Politik und Netzwelt rausziehen, dann würde ich nie mehr Panorama sehen müssen.
Jim Spanfeller von Forbes.com – erfolgreichste Medienwebsite der Welt mit 20 Millionen unique users pro Monat. Eigentlich sagt er nur einen Satz: „The role of the editor will always be important.“ Forbes macht regelmässig Umfragen, welches Medium die Leute am Morgen als erstes nutzen – jahrelang natürlich die Zeitung holen. 60% der Leute sagen heute, sie gehen zuerst ins Web. Wissen wir aber auch schon.
Craig Newmark tut mir schon den ganzen Tag etwas leid, weil er hier rumschleicht und offenbar niemanden kennt und niemand ihn kennt. Hab schon zu ein paar Leuten gesagt, hey, da ist Craig Newmark, und alle antworteten nur: „Wer?“ – Ich: „Der von Craigslist.“ – „Wo-von?“ (Dazu passt auch, dass es bei Flickr kein einziges Foto von ihm an der Konferenz ginbt. Muss mein eigenes nehmen.)
Craig fängt an zu reden: „Something that I started some five years ago is this Craigslist thing…“ und hat schon meine volle Bewunderung. Er erklärt, wie die Firma seiner Meinung nach funktioniert: „There’s our CEO Jim Buckmaster and me who are trying to run it. There are no MBAs or anything like that on the team, we just do what we feel is right.“ – „We now have 6 Billion pageviews a month.“ 6 Milliarden! Wow.
Da es hier um user generated content geht, erklärt er, wie „Flagging“ funktioniert. Wenn genug Leute ein Post als „abusive“ flaggen, wird es entfernt. Die Software versucht ausserdem, Muster zu erkennen, so dass den Admins auch Posts gemeldet werden, die noch nicht geflagged wurden. Er sagt, er habe das gerade vorher wieder gemacht, denn er arbeitet als Customer Service Rep (!) bei Craigslist. (Der Chef und Namensgeber macht selbst Support. Man stelle sich das etwa bei Sevenload vor, dessen CEO hier auch wieder sehr geschniegelt herumsteht – mit genau der gleichen Körperhaltung wie auf seiner Website.)
Craig spricht von Spam und Scam (Betrug), dem sie auf diese Art begegnen wollen – dann plötzlich ein Exkurs: Er entschuldigt sich, dass sie vor einiger Zeit auf diesen auf diesen Scam reingefallen sind, der jetzt so schwer wieder loszuwerden ist (bis dahin denkt man noch, er rede von Craigslist) mit diesen „Weapons of Mass Destruction“ (er meint den Irak-Krieg). Aber jetzt seien sie daran, diesen Scam ein für alle mal loszuwerden. Applaus auf offener Szene.
Er redet noch weiter, frei, aber mit einem kleinen Spickzettel in der Hand, und klingt die ganze Zeit leicht ausser Atem, als wäre er etwas aufgeregt, vor Publikum zu reden. Am Ende scheint er froh, dass er es hinter sich hat, und sagt zusammenfassend: „Well, I could go on like that forever and hear my voice for hours, but that’s it.“ Der sympathischste Internetstar, den ich je gesehen habe. (Allerdings wusste ich da noch nicht, dass direkt danach Arianna kommt.)
Caterina Fake von Flickr ist schwanger (stimmt, habe sie vorhin auf der Empore gesehen, wir passsten knapp aneinander vorbei) und musste sich ein wenig hinlegen. (Einen Tag später rannte sie wieder umher, also kein Grund zur Sorge.)
Arianna Huffington ist in Griechenland geboren und spricht Englisch mit einem ziemlich deutlichen Akzent. Sie hält eine sehr politische Rede und bashed die alten Medien, wo es nur geht. Sie bezeichnet den Morgen, als die New York Times eine Geschichte über Saddam Husseins Suche nach Aluminiumröhren zur Anreicherung von Uran auf der Titelseite hatte, als den „Tiefpunkt der alten Medien“. (An dieser Stelle werde ich abgehängt, weil ich den Artikel suche – hier ist er auf einer privaten Website – aber sowohl mit WLAN als auch mit UMTS scheitere. Schade, denn Arianna hält eine feurige Rede gegen die etablierten Medien, und sie ist sehr, sehr direkt.
In der Einleitung sagt sie, sie haben 800 Blogger, alle sind unbezahlt. Dann aber, sie habe soeben die ersten beiden politischen Reporter bei der New York Times und bei Newsweek abgeworben. Wirklich abgeworben, indem sie gesagt hat: „Kommt zu mir, ich zahle auch nichts“? Das muss ich nochmal genauer rausfinden.
Sie hat Arthur Schlesinger überredet mizubloggen – er faxt seine Beiträge. Jemand anders hat mal seine Notizen auf ein paar vollgeschriebene Seiten auf einem Notizblog persönlich vorbeigebracht, und ein Editor hat sie abgetippt. Esther Dyson (sitzt in der ersten Reihe, moderiert morgen ein Panel) hat gerade angefangen, für Huffingtonpost zu bloggen.
David Sifry von Technorati (anderes Foto, das ich nicht verwenden darf) . Erzählt überhaupt nichts Neues, ich habe ihn allerdings auch neulich erst in Paris gesehen, und wer erzählt schon alle paar Wochen was Neues. (Es sind diverse Leute hier, auch in Paris waren, auch Martin Varsavsky, der neben mir sitzt – wenn ein paar davon auch noch nach Genf zur lift kommen, sehe ich sie dreimal in zehn Wochen und damit öfter als viele Freunde.)
In der Fragerunde kommt dann doch noch was. Der Moderator sagt: „Someone said no design is the best design, like at Google.“ Da muss David aber auf das heftigste widersprechen: Wenn Ihr denkt, Google hätte kein Design, habt Ihr keine Ahnung. Die machen Usability-Testing, Prototyping, Eyetracking und so weiter. Die Ergebnisseite von Google sei ein Designwunder („design marvel“).
Noch was. Offenbar gibt es neben den „80 Millionen Blogs“, die er immer zitiert (und von denen ja jeder sagt, ja ja, die meisten sind aber inaktiv und/oder irrelevant), eine Kategorie, die Technorati als relevant ansieht: die mit mehr als 20 inbound links. Von denen gibt es 3 Millionen. Immerhin. (Wobei man sogar noch sagen könnte, dass Technorati ja nur die Links aus Blogs zählen kann; aber wer 20 mal in klasischen Medien zitiert wird, wird’s natürlich in Blogs erst recht.)
Esther Dyson stellt eine Frage bzw. macht ein Statement und stellt sich sympathischerweise hinter dem Publikums-Mikrofon an. Nicht soHubert Burda (Foto währenddessen, das ich nicht verwenden darf). Er schnappt sich das Mikrofon, klettert auf die Bühne und hält eine zehnminütige, recht unstrukturierte Rede. Mir bleibt nur eins im Kopf: Als sie anfängen mit digitalen Medien, dachten alle, das wird nichts Relevantes werden. Heute machen sie eine Milliarde Umsatz mit „traditional media“ und etwa 500 Millionen mit „digital media“.
Holm Friebe stellt auch noch eine Frage zu Businessmodellen für Blogs (Du weisst, Du bist bekannt, wenn Dein Foto bei Flickr vom Fotografen mit Deinem Namen versehen wird). Er löst nochmal eine ganze Runde von Antworten vom Panel aus.
David Sifry antwortet. Er nennt die oberste Ebene die Spitze des Eisbergs: „direct compensation“ (Adwords, affiliate marketing, Federated Media etc.). „The other 99%“ (sind nicht bei einem Eisberg 6/7 unter Wasser?) sind die Blogs, die zu anderen Zwecken geschrieben werden: um sich Gehör zu verschaffen, um das eigene Consulting-Business zu fördern, um Einladungen zu Events wie zu diesem zu bekommen und so weiter. Es geht um Einfluss, und wer den bekommt, braucht kein Geld mehr oder bekommt das dann anderweitig.
Arianna sagt auch schon etwas sehr schönes: „Charging for content is not a good idea – unless you are charging for porn, and especially weird porn.“
Das Schlusswort hat Craig Newmark, als er nach seiner Exit Strategy gefragt wird. Er sagt: „My exit strategy is basically death.“
Fazit: Arianna Huffington und Craig Newmark sind ja sowas von cool, beide auf ihre Art. I’m a fan!
PS. Esther Dyson ist hier nicht richtig aufgetreten, aber auch sehr cool, wie sie in der Pause dasitzt und bloggt:
Tags: dld07, Craid Newmark, David Sifry, Arianna Huffington, Esther Dyson, Hubert Burda, Holm Friebe, Tariq Krim
Fotos: Ulf J. Froitzheim (3), Peter Hogenkamp (2) (die beiden, denen man es ansieht :-)
Die grosse Aufregung um die Domain google.de von gestern setzt sich an einem Panel fort. Moderatorin Esther Dyson fragt Marissa Mayer (verantwortlich für die Suche-Produkte) von Google, wo sie vorgestern Nacht um 1 Uhr war.
Marissa Mayer erzählt, dass sie hektische Conference Calls gemacht haben, nachdem sie gemerkt hatten, dass google.de verloren gegangen war (siehe umfangreiche Berichterstattung in den deutschen Onlinemedien und in diversen Blogs wie hier oder hier).
Über den Domain Record haben sie herausgefunden, dass „some Mario from Wiesbaden“ (er heisst Mario Micklisch, siehe XING-Profil; er ist angestellt und scheint nebenbei unter „favo“ bzw. freshdomains.de noch ein bisschen Domaingrabbing zu machen) jetzt als Domaininhaber eingetragen war. Spreeblick beglückwünscht ihn zu seinen 15 Minutes of Fame und hat sogar schon ein T-Shirt entworfen (an der Typografie könnte man noch feilen).
Sie haben dann im Telefonbuch seine Telefonnummer rausgefunden (schade, dass sie nicht die 900er-Nummer wählen mussten, die im Impressum steht) und ihn nachts um drei Uhr aus dem Bett geklingelt, und „after our lawyers convinced him that they were representing Google“ (das Gespräch hätte ich gern mit angehört) hat er einen Forward auf die richtige Adresse gemacht. Inzwischen ist Google auch bei DeNIC wieder als Besitzer eingetragen.
Ich frag gleich mal Marissa, ob es noch tolle Details der vorletzten Nacht gibt.
Update vom Update: Sie ist leider wegeglaufen, siehe Kommentare. Ich weiss nicht, wann Mario Sixtus gestern sein Interview mit ihr gemacht hat, vielleicht hat er sie gefragt. Und ich weiss auch nicht, wann das online geht.
Inzwischen sind beim Aggregator auch die Videos online. Die Crew sass gestern im Pressecenter, als ich auch noch da war. Um zehn vor neun kam der Hausdienst und fragte, ob sie bald fertig wären, man müsse das Gebäude räumen. Antwort: „Wir hoffen, dass wir um Mitternacht fertig sind.“ Als ich ging, waren sie noch zu sechst oder so am Schneiden. Solche Leute braucht man.
Live geschaltet haben sie die Videos aber erst heute morgen um elf, was mich vermuten lässt, dass die Schätzung Mitternacht etwas zu optimistisch war. Wie es halt meist mit solchen Schätzungen ist.
Auf dem ersten kann man bei 00:24 sehen, wie ich meinen Badge abhole. Ganz grosses Kino.
Tags: dld07
Bin bei „Disruptive Connections“ mit Hjalmar Winbladh von Rebtel Networks, Jeff Pulver von pulver.com (im Hawaiihemd, das Marc Canter zur Ehre gereichen würde), Marko Ahtisaari von Blyk, Alexander Straub, ex Mondus, jetzt Truphone. Moderation: Christoph Braun von Burda.
(Frau Kleinbrahm, leider kann ich nicht zu „Where Are The Editors?“ gehen und für Sie mitschreiben, weil es parallel ist. Sorry.)
Hjalmar Winbladh erzählt interessante Sachen. Letzes Jahr wurden weltweit 500 Milliarden Dollar für Mobile Communications ausgegeben, davon 50 Milliarden Dollar für SMS. Er war drei Jahre auf einem Segeltrip und musste daher die ganze Zeit Voicemails abhören – mit heftigen Roaminggebühren. Als er wieder nach Hause kam, hat er die Kosten addiert und rausgefunden, dass er dafür mehr bezahlt hat als für sein Haus. (Hm. Sagen wir mal 1000 Dollar im Monat, was ich echt viel finde, dann hat sein Haus 36’000 Dollar gekostet, was ich eher wenig finde.) Was ich mir trotzdem unbedingt merken muss: „GSM steht für Get Screwed Monthly“.
Alexander Straub fragt mal wieder, wie viele Leute im Publikum schon Truphone nutzen. Zum ersten Mal seit langer Zeit kann ich bei einer von diesen Ad-hoc-„Wer nutzt schon…?“-Umfragen den Arm nicht heben. Mist. (Allerdings habe ich es auf Anraten von Florian Schweitzer schon vor einigen Monaten angeschaut und entschieden, dass sich das vorerst nicht lohnt. Ich bin einfach zu selten lange an Hotspots.) Ich zähle etwa 15. Danach macht er nochmal den gleichen Pitch wie Marko: „You are ripped off, rather use that money to buy a second car.“
Marko Ahtisaari macht gleich die nächste Umfrage. Wie viele Leute haben sich heute vom Handy wecken lassen? Hurra, ich bin wieder dabei! Etwa 40%, würde ich schätzen. „In this respect, this group ist very similar to teenagers.“ Hehe. Ich fühl mich gleich viel jünger.
Akku alle. Mist. Voll aus dem Hotel losgegangen, gerade mal zwei Panels geschafft. Ich will den Fujitsu-Laptop, den Damian neulich bei neuerdings.com vorgestellt hat.
Kurzer Update
Ich stelle noch eine Frage an Alexander Straub, wie oft er eigentlich an einem Gratis-WiFi-Spot ist. Ich vielleicht ein paarmal im Monat, aber definitiv nicht oft genug, um relevant viel Handygebühren zu sparen. Er sagt, seine Mobilfunkrechnung sei von 400 Pfund auf 80 Pfund gesunken. Zusatzfrage: Das WLAN hier ist schon einigermassen shaky mit vielleicht 50 Laptops, die gleichzeitig connecten – wie soll das erst sein, sobald alle auch noch telefonieren. Er sagt, Cisco entwickelt WiFi-Router, die 3000 Leute gleichzeitig connecten können. (Bei denen sollte Loic Le Meur mal anrufen.)
Bruno Giussani habe ich nicht gesehen, er hat aber auch gebloggt.
Ein weiterer Update folgt, nachdem ich noch mit Marko Ahtisaari gesprochen habe, weil ich seine Idee nicht auf Anhieb verstanden hatte.
Tags: dld07