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Wie sagt man «Müntschemier»? oder: Multimediashow im Grunzmobil

Ich weiss es selbst nicht. Berner vor.

Was geschah zuvor? Die SBB haben eine neue Stimme, in den Zügen und an den Bahnhöfen. Sollte laut blumig formuliertem SBB-PR-Text Eine Frage des guten Tons ? die Lautsprecherdurchsagen (erster Satz „Eine Stimme ist eine Stimme ist eine Stimme?“ – für diese Stilfigur sollte man langsam mal eine Abnutzungsabgabe einführen), der auf der Konzern-Website unter „Marke SBB – CI/CD – Die Stimme der SBB liegt“ (ich wüsste gern mal, wie viele Zugfahrer wissen, was CI/CD heisst) „im Verlauf des Sommers 2007“ die alte Stimme ablösen. In „meinem“ ICN 1510 war es dann letzte Woche so weit.

Also schnell gegoogelt, was einen zu obigem Text führt und zu einem Artikel Die SBB-Stimme aus der Coop-Zeitung (immerhin der auflagenstärksten Print-Publikation der Schweiz), in dem so allerlei über die neue Dame namens Isabelle Augustin steht, unter anderem, dass sie Tierschützerin ist und regelmässig mit dem Grunzmobil unterwegs, in dem der Verein der Schweinefreunde Multimediashows durchführt. Alles kein Witz, vermute ich. Meine Mutter erzählte mir erst gestern am Telefon, dass Schweine sehr leicht einen Herzinfarkt bekommen, nachdem wir nämlich letztes Wochenende auf einem St. Galler Bauernhof – aber das würde vielleicht doch zu weit führen…

Und natürlich, dass sie, jetzt wieder Isabelle Augustin, Schwierigkeiten hatte, «Müntschemier» auszusprechen, das Tonstudio in Bern aber damit Erfahrung hat. Wie es nun geht, schreiben sie aber nicht – typisch Holzmedium…

Kann mir vielleicht einer auf die Voicemail (043 500 21 51) reden, wie man es ausspricht? Dann stelle ich’s hier rein.

Ich antworte auf einen bunten Strauss irgendwie kritischer Fragen zu Blogs und Blogwerk

Ich google mich definitiv zu selten. Erst als ich eben bei Technorati schauen wollte, ob schon irgendein Blogger unser brandneues Superblog fraulich.com gebloggt hat, stiess ich auf dieses schon zwei Wochen alte Kleinod, das nach einem Auftritt von mir beim MAZ gedreht wurde:


Link: sevenload.com

Die angehende Journalistin hat schon Platzreife, indem jede Frage klingt, als würde ich irgend etwas Schlimmes unter den Tisch kehren wollen. Da sie allerdings vorher bei meinem Referat über „Blogs als Verlagsprodukt“ ziemlich in der Mitte die Standardfrage gestellt hatte, die immer gestellt wird, von der ich aber gehofft hatte, dass sie am MAZ nicht kommen würde („Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Blog und einer normalen Website?“), war ich sehr nachsichtig.

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„User Experience bei Google“

Ich bin beim „Usability-Stamm“ der Fachgruppe Software Ergonomics. Michael Hatscher aus dem User Experience Team von Google Zürich spricht über „User Experience bei Google.“

In der 12-jährigen Geschichte der Fachgruppe ist es mit 75 Teilnehmenden das bestbesuchte Event aller Zeiten. Schon vor der Veranstaltung höre ich in der Polybahn, dass der Referent seine Slides vor zwei Monaten auf einer internen Google-Website uploaden und absegnen lassen musste. Und noch eine Anekdote: Vor kurzem soll es mal einen Event bei Google gegeben haben, an dem alle Teilnehmer vorher ein NDA unterzeichnen mussten.

Man darf also gespannt sein.

Michael ich Diplom-Psychologe, war dann bei SAP, dann bei AOL Deutschland, jetzt bei Google Schweiz, im zentralen Entwicklungslabor in Europa (300 engineers, vor allem Geo-Anwendungen wie Google Maps und Google Earth).

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„User Experience bei Google““
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Kommentar-Elitarismus bei NZZ Online: 26% werden gelöscht

Letzte Woche habe ich bei der Internet-Briefing-Veranstaltung „User Generated Content – keine Angst vor dem Kunden“ über „Online-Kommentare – mehr als Leserbriefe 2.0“ gesprochen. Ich hatte vorher und nachher ziemlichen Stress wegen einer Art Autopanne, daher hatte ich keine Zeit, etwas darüber zu schreiben. Marcel Bernet hat das dankenswerterweise bei sich gemacht.

Mein Vortrag wäre für den geneigten Leser unserer Blogs nicht überraschend gewesen, weil ich nur erzählt habe, was wir jeden Tag machen, und dass das „Kommentarwesen“ einen zwar machmal schon etwas stresst, aber dass die Kommentare insgesamt einen grossen Mehrwert darstellen, der deutlich höher einzuschätzen ist als das bisschen Ärger (bitte mir diese Passage vorlegen, wenn es demnächst mal wieder so weit sein sollte).

Unsere Kommentar-Policy, die es nicht einmal schriftlich gibt, beruht auf der Maxime: Wir schauen mal, was passiert, und greifen nur ein, wenn es unbedingt nötig ist. Meine „Top-Kommentarkiller“ hat jeder Blogger oder Blogleser schon einmal erlebt: Registrationszwang, manuelles Freischalten, Real-Name-Zwang, Kommentare löschen oder nicht beantworten, Korrekturen nicht in Beitrag einarbeiten, überhebliche oder aggressive Antworten.

Direkt nach mir kam Urs Holderegger von NZZ Online und stellte vor, was sie in dieser Hinsicht machen, denn seit dem Relaunch vom Juli 2007 kann man auch bei der NZZ kommentieren. (Auch dazu hat Marcel Bernet inzwischen seine Notizen gepostet: „NZZ Online: Leser droht mit Kommentar?„)

Der beste Satz von Urs war der erste: „Wir machen eigentlich alles das, was Peter als ‚Kommentarkiller‘ bezeichnet hat.“ Wenigstens sind sie erfrischend ehrlich. Sie haben andere News-Sites und die Diskussionen dort analysiert und einen eigenen Ansatz entwickelt, zu dem sie nun auch stehen (auch wenn Urs später beim Rausgehen halb entschuldigend meinte, er habe „halt eine 228-jährige Tradition da drüben“, auf die er Rücksicht nehmen müsse).

Den Ansatz halte ich allerdings grösstenteils für falsch. In Kurzform kann man sagen, dass NZZ Online es geschafft hat, das klassische „Leserbriefmodell“ der Zeitung – Leser schreibt als Reaktion auf Artikel, Zeitung entscheidet, was „abgedruckt“ wird, eine Diskussion der Leser untereinander findet nicht statt – ins Web zu portieren. Das kann man so machen, nur hat das nach meinem Verständnis mit User Participation im Sinne von Web 2.0 nichts zu tun.

Die beeindruckendste Zahl: Von 13 500 eingegangenen Kommentaren wurden 3 500 (26%) nicht freigeschaltet. Die Ablehnungsgründe, über die wohl weitgehend Konsens besteht (Rassismus, Sexismus, Beleidigungen) machen davon nur „rund 10%“ aus, der Rest wird gelöscht wegen fehlender Qualität. Wer sich „nicht genug überlegt hat“ (!), kommt nicht rein, das gilt für die Inhalte wie für formale Schwächen wie Rechtschreibfehler.

Interessant fand ich die Bemerkung, dass sie mit ihrem CMS Kommentare nicht editieren können. Ich hatte vorher gesagt, dass wir manchmal – sehr selten – etwas aus einem Kommentar rauseditieren und z.B. schreiben: „(Hier wurde ein Satz wegen … gelöscht.)“ Das kann die NZZ nicht, weil ihr CMS es nicht unterstützt – „bei uns gibt es nur Daumen hoch oder runter“.

In meinem Teil hatte ich gesagt, dass die Kommentatoren in den Blogwerk-Blogs für einen deutlichen Mehrwert sorgen. „Die Diskussionen in unseren Kommentaren finde ich inhaltlich viel spannender als den durchschnittlichen Leserbrief“, war meine Aussage. (Ehrlich gesagt habe ich mich hier etwas aus dem Fenster gelehnt, weil ich die Leserbriefseiten in Zeitungen nur sehr selten lese. Dieses tendenziell oberlehrerhafte Rumnörgeln von Leuten, denen ein Artikel zu rechts oder zu links oder was auch immer ist, kann ich nicht aushalten.) Das fand Urs natürlich nicht. Er meinte im Gegenteil: „Wer einen Leserbrief an eine Zeitung schreibt, der hat sich meist etwas überlegt und gibt sich entsprechend Mühe. Von Kommentatoren kann man das nicht immer sagen.“

Das mag sogar stimmen. Aber ich bin ganz dezidiert der Meinung, man muss auch die weniger hilfreichen Kommentare in Kauf nehmen, um auch die Perlen zu bekommen. Was die NZZ-Online-Redaktion ihrer Arbeit zugrunde legt, ist eine fiktive Kommentar-Qualitätsskala, sagen wir von 1 bis 100, mit der sie jeden Kommentar bewerten, und ab, sagen wir, 40 Punkten wird freigeschaltet. Ich bezweifle aber sehr, dass einerseits die mit der Selektion beauftragten Redaktoren alle mit der gleichen Skala messen, und andererseits ist völlig klar, dass die individuelle Bewertung eines Kommentars pro Leser teilweise stark abweichen dürfte.

Um mir selbst mal wieder zu vergegenwärtigen, wie „unsere Kommentare“ eigentlich sind, habe ich soeben die letzte Diskussion bei neuerdings.com nachgelesen, die mehr als zehn Kommentare ausgelöst hat; das war zu meinem iPhone-Artikel vom Montag. Von bisher 16 eingegangenen Kommentaren sind vier off topic, indem sie sich auf andere Dinge als den Inhalt des Artikels beziehen (Blogdesign, Mehrwertsteuer, WordPress, Verlosung), einer ist weitgehend inhaltsfrei, einer ist redundant, sieben sind Antworten auf die anderen Kommentare – und zwei sind sehr gut, indem sie aktuelle, weiterführende Links enthalten. Für diese beiden muss man halt die anderen „ertragen“, aber ich finde die anderen „Diskussionsfäden“ keineswegs völlig nutzlos.

Wie hätte diese Diskussion bei NZZ Online ausgesehen? Wäre überhaupt ein einziger Kommentar durchgekommen? Wahrscheinlich nur die beiden, aber wer weiss, ob die überhaupt gekommen wären, wenn vorher dort „Kommentare: 0“ gestanden hätte.

Nee, nee, das wär nichts für mich. Ich will genauso kommentieren und diskutieren wie es hier zu sehen ist und nicht anders. Dieses manchmal polemische, aber oft selbstironische, oft geschwätzige, aber genauso oft unschlagbar präzise und aktuelle, zwar manchmal anonyme, aber fast immer persönlich Stellung beziehende und daher authentische (auch wenn ich das Wort hasse) macht eben genau den Reiz aus.

Wir führen manchmal die Diskussion, ob wir überhaupt „echte Blogger“ seien oder eher ein Online-Verlag, und je nach Tagesform sind wir unterschiedlicher Meinung. Aber an dieser Stelle denke ich wieder, nein, wir sind eben doch waschechte Blogger.

Vielleicht in diesem Kontext ganz interessant ist ein Artikel über Kommentar-Usability, den wir (Zeix) im Oktober für die Netzwoche geschrieben haben: «Leserbriefe schreiben doch nur Rentner und Nörgler».)

Wegklickpenetranz, eigene

Mein neuer Mac kam mit einer 30-Tage-Trial-Version von Microsoft Office für Mac. Habe mich entschlossen, die nicht zu kaufen, sondern Parallels/Windows installiert und nutze dort das eh schon lizenzierte Office für Windows.

Während der 30 Tage verwende ich das Mac-Word und -Excel trotzdem noch, nicht zuletzt, weil die beiden Programme im Moment noch mit den Files assoziiert sind. Eigentlich sollte ich sie längst gelöscht haben, denn bei jedem Starten und Schliessen des Programms (dafür hätte ich noch Verständnis), aber auch bei jedem Speichern, kommt diese Meldung:

Excel-TestDrive Expiration 2007-11-26

Die habe ich also schon hundertmal gesehen.

Gestern wollte ich dann aus Excel etwas drucken, und es ging nicht. Habe es sicher fünfmal probiert, die Kabel überprüft, den Drucker neu gestartet etc.

Bis ich irgendwann die Meldung genauer las, die ich schon x-mal, ohne sie anzuschauen, weggeklickt hatte:

Excel-TestDrive Drucken 2007-11-26

Tja. In Usability-Tests kann ich es jeweils nicht fassen, wenn Leute sich wundern, wieso irgendetwas irgendwie funktioniert oder nicht funktioniert, obwohl es gross und breit auf dem Bildschirm steht. Jetzt habe ich’s mal live selbst nachvollzogen.

Siehe dazu auch dasselbe Thema am Fernseher statt am Computer: „Stellt diese Laufschrift ab!“ von Ronnie.

Das 4000-Dollar-T-Shirt

As you may be aware, anyone who purchases Confluence Enterprise is entitled to a free Confluence T-shirt. Your Customer Advocate will be contacting you shortly to grab your details.

Die Australier sind manchmal noch ein bisschen schmerzfreier als die Amis. Man gibt 4000 Dollar aus und bekommt – ein Gratis-T-Shirt. Wow.

Der 2-Stunden-Trial von Novamedia launch2net

Für meinen neuen Mac wurde mir als Treibersoftware für die neue Swisscom-Mobile-Unlimited-Xpress-Karte von verschiedenen Leuten die Software „launch2net“ von Novamedia empfohlen. Und sie ist auch wirklich nett, hat schicke kleine Fenster und tolle 3D-Grafik-Umdreh-Effekte.

Allerdings hatte ich bei einer Demoversion eine Laufzeit von 30 Tagen oder 10 Tagen oder so erwartet. Nichts da. Die Limitierung beinhaltet 10 Verbindungen (oder „Verbingungen“, wie es in der Dialogbox heisst; könnte Berndeutsch sein).

So weit, so streng, allerdings wird als „Verbindung“ wirklich jeder Aufbau einer Verbindung gezählt, auch wenn dieselbe zwischendurch unfreiwillig abreisst, was auf der Zugstrecke Zürich – St. Gallen etwa fünfmal der Fall ist. Erst ab dem siebten Mal wird die Warnung unten angezeigt, weshalb ich den Zähler „2/10“ am unteren Rand erst dann verstanden habe – sonst hätte ich ein bisschen gespart.

So hat also diese Demoversion für mich genau eineinhalb Zugfahrten, knapp zwei Stunden, gehalten. Ich kauf sie wohl trotzdem, aber saudämlich ist das schon. Habe jetzt noch genau einen Login und überlege, ob ich den opfern soll, um das hier abzuschicken…

Jetzt doch: Bildagentur beliefert Blogwerk

Man darf sich mal so richtig aufregen, wenn man sich von anderen Leuten grob fehleingeschätzt fühlt, aber ich finde, man muss auch seine Entrüstung gerade rücken, wenn die andere Seite sich eines besseren besonnen hat. Insofern bin ich vielleicht tatsächlich doch kein typischer Journalist, denn denen ist ja alles egal, nachdem der Artikel mal raus ist.[/polemisier][/generalisier]

Jedenfalls durfte ich heute zum Ortstermin antreten und sprach dort mit einem sehr netten Herrn COO, wir verstanden uns gut, und sie beliefern uns nun doch. Na bitte.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Overheard im 31er-Bus

(Zürich-Insider, mitgehört von einer zuverlässigen Freundin, die sich sowas nicht ausdenkt – aber sowas kann sich eh keiner ausdenken)

Sagt ein Drogensüchtiger zum anderen: „Weiiisch, ich muen jetzt go mis Methadon hole… han ja mit dä Droge ufghört jetzt!“

Der andere: „Ahhsoo?! Jaanuu, gäll, häsch wenigstens äs Läbe gha!“