Ignorieren erfahrene Google-Sucher die Top-Treffer?

<e>MARKET Newsletter – Webmagazin für Online-Marketing und E-Business – www.emar.de
vom 07.02.2007 – gesendet um 17:55 Uhr

Sehr geehrter Herr Hogenkamp,

ein sattes Plus von 80 Prozent bei den Gesamtausgaben ergibt eine Analyse des Suchmaschinen-Preisindexes „Spixx“. Und auch eine Studie des Internet-Dienstleisters DoubleClick bescheinigt Suchmachinen-Marketing gutes Wachstum. Dennoch gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Denn schon längst ignorieren erfahrene Surfer die ersten Treffer in den Google-Listen, weil sie wissen, dass sie zwar teuer bezahlt sind, aber nicht immer zum Gesuchten führen.

Sorry, aber das halte ich für völligen Blödsinn, den sich der Newsletter-Autor beim Texten ausgedacht hat. Glaube auch nicht, dass das wirklich in der Studie steht.

Ich jedenfalls halte mich für einen einigermassen erfahrenen Surfer, aber ich schaue selbstverständlich immer von oben nach unten – natürlich kommt nicht selten der Treffer, was man am besten findet, erst auf Platz 3, aber eben noch häufiger auf 1. Oder geht es Euch anders?

Das erinnert mich an dies mit dem „verflixten siebten Jahr“ für Ehescheidungen, obwohl man längst weiss, dass das zweite Jahr (oder so, ist aus dem Kopf) das viel verflixtere ist.

Flughafenkeller aufgerüstet

Man muss sich auch über kleine Dinge freuen können: Im Flughafenbahnhof ist seit heute bei Swisscom Mobile Unlimited nicht mehr EDGE (das schnelle GPRS), sondern HSDPA (das schnelle UMTS). Zwar auch nur mit einem Strich, aber immerhin. Zehn Minuten länger brauchbar online am Tag (mit EDGE kann man Zeug wie GMail de facto nicht nutzen).

Unlimited HSDPA Flughafen 2007-02-02

Jetzt bitte Winterthur bis Wil pimpen, Swisscom Mobile. Vergelt’s Gott.

Update eine Zugfahrt später: Es hängt davon ab, wo man mit dem Zug steht und im Zug sitzt:

Unlimited EDGE Flughafen 2007-02-03

Schade.

Weissbuch-Seminar 2007

Bin beim Weissbuch-Seminar 2007 von Röbi Weiss.

(Ein Weissbuch ist ja eigentlich was anderes, aber weil er halt so heisst, vermarktet er seit Jahren seine Studien des Schweizer IT-Marktes unter diesem Titel – mit dem hervorragendem Erfolg, dass er praktisch Monopolist in der Schweiz für diese Daten ist, die ja sehr viele Leute brauchen. Entsprechend kostet es auch ein bisschen.)

Zum ersten Mal wurde das Seminar geteilt: Gestern war der Numbercruncher-Tag für Journalisten (bei dem sich die Nicht-Journalisten früher offenbar ein bisschen gelangweilt haben), über 100 waren da, die auch schon einiges geschrieben haben über „Schweizer PC-Markt eingebrochen“. Christoph Hugenschmidt hat einmal mehr die griffigste Headline gefunden: „Weiss sieht rot“ (obwohl das mehr für 2006 galt als es für 2007 gelten sollte). Heute läuft der Tag für die Nicht-Journalisten: zuerst das von gestern nochmal als Management-Summary (55 Minuten, find’s echt nicht schlimm, dass ich nur die Kurtversion gesehen habe :-), angereichert um ein paar Vorträge, von denen ich einen zu „Web 2.0“ gemacht habe. (Ich frag mal Röbi, ob er mir ein paar von seinen Folien als Teaser gibt; dann stell ich die hier noch rein.)

An meinem Vortrag war einmal mehr interessant, dass ich Dinge gezeigt habe, die ich alle schon eher lauwarmen Kaffee empfinde, die Leute aber emsigst mitgeschrieben haben. Auch Moderator Guido Wemans meinte, er wollte am Wochenende mal einiges absurfen.

Viel Spass! Zur Vereinfachung hier die Links aus meiner Präsentation:

Einführung

Trend 1: AJAX

Trend 2: User-generated Content/Social Networking

Trend 3: RSS

Die Folien selbst folgen.

Datenschutz vs. Convenience: für viele keine Frage

Kathrin Passig hat in der Reihe „Das nächste grosse Ding“ (gibt’s auch schon als Buch) einen tollen Text mit dem Titel „Public Private Partnership“ über Datenschutz geschrieben, den ich fürderhin immer verlinken werde, wenn jemand sagt: „Iiih, Google, die kriegen meine Daten nicht!“

BerlinerZeitung 2007-01-30

Datenschutz und Datensicherheit sind Themen, die vor allem Journalisten und Datenschützer wahnsinnig wichtig finden. Man muss über irgendwas reden, was neu und modern ist, da kommt reflexartig die Frage nach dem Datenschutz zurück. Weil Journalisten ja gelernt haben, nicht immer so euphorisch zu sein, sondern auch mal kritisch zu reflektieren und an mögliche Nachteile zu denken – und der mit dem Datenschutz ist halt so saueinfach, dass man gar nicht nachdenken muss.

Was die User angeht, sind beides Themen, bei denen man andere Aussagen bekommt, wenn man eine Umfrage macht, als wenn man das Verhalten der Leute beobachtet (was wir bei Zeix ja schon immer sagen, dass Beobachten/Testen viel wichtiger ist – alle Online-Umfragen kann man bis auf wenige Fragen eh vergessen).

Befragt sagen alle immer: „Ja, ist mir ganz wichtig“ – und dann machen sie aber jedes Gewinnspiel mit, haben diverse Bonuskarten, klicken auf Affiliate-Links, tippen überall ihre Daten ein (alles Datenschutz-Beispiele), und nehmen als PIN ihr Geburtsdatum, als Passwort den Namen des Freundes und notieren sich solche Sachen auf dem klassischen Post-it am Monitor (alles Datensicherheit). Das ist zum Teil vielleicht wirklich immer noch mangelnde Aufklärung, aber oft ist es nur der Tradeoff „diffuse Unsicherheit versus Convenience“, bei dem ganz viele Leute sich einfach für die Convenience entscheiden, fertig; ätsch, Datenschützer.

Wohlverstanden, bevor Fachleute wie mds kommen und mir widersprechen: Natürlich kann man nicht alle Leute über einen Kamm scheren, natürlich mögen viele Bedenken berechtigt sein, und natürlich gibt es auch Leute, die verantwortungsvoll mit ihren Daten umgehen. Ich rede aber hier nicht von c’t-Lesern, sondern von Dutzenden und Hunderten von Usern, die ich privat und bei Usability-Tests seit Jahren beobachtet habe.

Das Feature, das Kathrin im Artikel beschreibt, dass der Staat alle meine Handy-Zahlungsvorgänge weiss und ich daher keine Steuererklärung machen muss, finde ich total super, das würde ich heute noch abonnieren. Wie GMail, Google Docs, Skype, Flickr, Blogs etc. etc. auch.

[Ich bloggte auch schon zweimal bei nutzbar.ch zu ähnlichen Themen: Aufgeblasener Spion in der Mailbox und Facts bläst müde „Tricks“ auf.]

Upgrade auf „Ella“

Habe auf „Ella“ (WordPress 2.1) upgegraded. Es ging gut. Für einen langjährigen Anhänger des Bloggens eine schöne Nachricht!

Man muss ja heute aufpassen, was man sagt, aber: Glück gehabt. (Andere Blogsysteme haben auch ihre Vorteile, und die will ich ganz bestimmt nicht schmälern.)

Wenn jemand trotzdem etwas Komisches bemerkt – bitte melden!

Liebe Grüsse
Peter

(inspired by HansBraetscher)

DLD: „Where are the editors?“

(Den Post kann ich leider erst mit einem halben Tag Verspätung abschliessen. Ohne funktionierenden Online-Zugang kann ich leider nicht livebloggen. Der Vorteil ist andererseits, wenn man ein bisschen wartet, dass alle Profi-Fotos bei Flickr sind, und ich mein nicht mein Laiengeknipse nehmen muss. Ach, was wäre das schön, wenn auch jemand die Slides zu Flickr hochladen würde.)

Bin beim Panel „Where are the editors?“ – als Untertitel kann man sich laut der Einführung von Moderator Jochen Wegner aussuchen: „news without mediators“ oder „media without journalists“. Das Panel findet im Keller statt, das WLAN connected, disconnected, connected, disconnected – schlimm. Wenn ich nichts nachschauen kann, muss ich alles nacheditieren.

366424095 48c5ff72e8Tariq Krim von Netvibes beginnt (Foto von ihm während dieses Panels, das ich nicht verwenden darf) . Er scheint ein bisschen nervös: „This will be my first presentation on a Mac. I just switched a few days ago.“ Schon wieder einer. (Finde, er sollte andere Übergänge nehmen als die Schrift, die einem aus dem Slides entgegenfährt.)

Sie haben 10 Millionen User nach 15 Monaten. Durch Mithilfe der User wurde Netvibes in 80 Sprachen übersetzt.

Trends und Erfolgsfaktoren von Netvibes seiner Meinung nach:

  • – end of the web page
  • – end of the browser
  • – „deportalization“: man kann sich demnächst aus grossen Portalen aussuchen, welcher Bereich einen interessiert – z.B. ich will nur die Section „International Politics“ auf meiner Seite haben.

Das mit der „Deportalization“ ist ein guter Punkt (klingt allerdings ein bisschen nach Deportierung). Ich könnte bei Spiegel online nur Politik und Netzwelt rausziehen, dann würde ich nie mehr Panorama sehen müssen.

366402116 684b76283c bJim Spanfeller von Forbes.com – erfolgreichste Medienwebsite der Welt mit 20 Millionen unique users pro Monat. Eigentlich sagt er nur einen Satz: „The role of the editor will always be important.“ Forbes macht regelmässig Umfragen, welches Medium die Leute am Morgen als erstes nutzen – jahrelang natürlich die Zeitung holen. 60% der Leute sagen heute, sie gehen zuerst ins Web. Wissen wir aber auch schon.

Craig Newmark tut mir schon den ganzen Tag etwas leid, weil er hier rumschleicht und offenbar niemanden kennt und niemand ihn kennt. Hab schon zu ein paar Leuten gesagt, hey, da ist Craig Newmark, und alle antworteten nur: „Wer?“ – Ich: „Der von Craigslist.“ – „Wo-von?“ (Dazu passt auch, dass es bei Flickr kein einziges Foto von ihm an der Konferenz ginbt. Muss mein eigenes nehmen.)IMGP0058

Craig fängt an zu reden: „Something that I started some five years ago is this Craigslist thing…“ und hat schon meine volle Bewunderung. Er erklärt, wie die Firma seiner Meinung nach funktioniert: „There’s our CEO Jim Buckmaster and me who are trying to run it. There are no MBAs or anything like that on the team, we just do what we feel is right.“ – „We now have 6 Billion pageviews a month.“ 6 Milliarden! Wow.

Da es hier um user generated content geht, erklärt er, wie „Flagging“ funktioniert. Wenn genug Leute ein Post als „abusive“ flaggen, wird es entfernt. Die Software versucht ausserdem, Muster zu erkennen, so dass den Admins auch Posts gemeldet werden, die noch nicht geflagged wurden. Er sagt, er habe das gerade vorher wieder gemacht, denn er arbeitet als Customer Service Rep (!) bei Craigslist. (Der Chef und Namensgeber macht selbst Support. Man stelle sich das etwa bei Sevenload vor, dessen CEO hier auch wieder sehr geschniegelt herumsteht – mit genau der gleichen Körperhaltung wie auf seiner Website.)

Craig spricht von Spam und Scam (Betrug), dem sie auf diese Art begegnen wollen – dann plötzlich ein Exkurs: Er entschuldigt sich, dass sie vor einiger Zeit auf diesen auf diesen Scam reingefallen sind, der jetzt so schwer wieder loszuwerden ist (bis dahin denkt man noch, er rede von Craigslist) mit diesen „Weapons of Mass Destruction“ (er meint den Irak-Krieg). Aber jetzt seien sie daran, diesen Scam ein für alle mal loszuwerden. Applaus auf offener Szene.

Er redet noch weiter, frei, aber mit einem kleinen Spickzettel in der Hand, und klingt die ganze Zeit leicht ausser Atem, als wäre er etwas aufgeregt, vor Publikum zu reden. Am Ende scheint er froh, dass er es hinter sich hat, und sagt zusammenfassend: „Well, I could go on like that forever and hear my voice for hours, but that’s it.“ Der sympathischste Internetstar, den ich je gesehen habe. (Allerdings wusste ich da noch nicht, dass direkt danach Arianna kommt.)

Caterina Fake von Flickr ist schwanger (stimmt, habe sie vorhin auf der Empore gesehen, wir passsten knapp aneinander vorbei) und musste sich ein wenig hinlegen. (Einen Tag später rannte sie wieder umher, also kein Grund zur Sorge.)

366424072 4a9c0bac19Arianna Huffington ist in Griechenland geboren und spricht Englisch mit einem ziemlich deutlichen Akzent. Sie hält eine sehr politische Rede und bashed die alten Medien, wo es nur geht. Sie bezeichnet den Morgen, als die New York Times eine Geschichte über Saddam Husseins Suche nach Aluminiumröhren zur Anreicherung von Uran auf der Titelseite hatte, als den „Tiefpunkt der alten Medien“. (An dieser Stelle werde ich abgehängt, weil ich den Artikel suche – hier ist er auf einer privaten Website – aber sowohl mit WLAN als auch mit UMTS scheitere. Schade, denn Arianna hält eine feurige Rede gegen die etablierten Medien, und sie ist sehr, sehr direkt.

In der Einleitung sagt sie, sie haben 800 Blogger, alle sind unbezahlt. Dann aber, sie habe soeben die ersten beiden politischen Reporter bei der New York Times und bei Newsweek abgeworben. Wirklich abgeworben, indem sie gesagt hat: „Kommt zu mir, ich zahle auch nichts“? Das muss ich nochmal genauer rausfinden.

Sie hat Arthur Schlesinger überredet mizubloggen – er faxt seine Beiträge. Jemand anders hat mal seine Notizen auf ein paar vollgeschriebene Seiten auf einem Notizblog persönlich vorbeigebracht, und ein Editor hat sie abgetippt. Esther Dyson (sitzt in der ersten Reihe, moderiert morgen ein Panel) hat gerade angefangen, für Huffingtonpost zu bloggen.

IMGP0058David Sifry von Technorati (anderes Foto, das ich nicht verwenden darf) . Erzählt überhaupt nichts Neues, ich habe ihn allerdings auch neulich erst in Paris gesehen, und wer erzählt schon alle paar Wochen was Neues. (Es sind diverse Leute hier, auch in Paris waren, auch Martin Varsavsky, der neben mir sitzt – wenn ein paar davon auch noch nach Genf zur lift kommen, sehe ich sie dreimal in zehn Wochen und damit öfter als viele Freunde.)

In der Fragerunde kommt dann doch noch was. Der Moderator sagt: „Someone said no design is the best design, like at Google.“ Da muss David aber auf das heftigste widersprechen: Wenn Ihr denkt, Google hätte kein Design, habt Ihr keine Ahnung. Die machen Usability-Testing, Prototyping, Eyetracking und so weiter. Die Ergebnisseite von Google sei ein Designwunder („design marvel“).

Noch was. Offenbar gibt es neben den „80 Millionen Blogs“, die er immer zitiert (und von denen ja jeder sagt, ja ja, die meisten sind aber inaktiv und/oder irrelevant), eine Kategorie, die Technorati als relevant ansieht: die mit mehr als 20 inbound links. Von denen gibt es 3 Millionen. Immerhin. (Wobei man sogar noch sagen könnte, dass Technorati ja nur die Links aus Blogs zählen kann; aber wer 20 mal in klasischen Medien zitiert wird, wird’s natürlich in Blogs erst recht.)

Esther Dyson stellt eine Frage bzw. macht ein Statement und stellt sich sympathischerweise hinter dem Publikums-Mikrofon an. Nicht soHubert Burda (Foto währenddessen, das ich nicht verwenden darf). Er schnappt sich das Mikrofon, klettert auf die Bühne und hält eine zehnminütige, recht unstrukturierte Rede. Mir bleibt nur eins im Kopf: Als sie anfängen mit digitalen Medien, dachten alle, das wird nichts Relevantes werden. Heute machen sie eine Milliarde Umsatz mit „traditional media“ und etwa 500 Millionen mit „digital media“.

Holm Friebe stellt auch noch eine Frage zu Businessmodellen für Blogs (Du weisst, Du bist bekannt, wenn Dein Foto bei Flickr vom Fotografen mit Deinem Namen versehen wird). Er löst nochmal eine ganze Runde von Antworten vom Panel aus.

David Sifry antwortet. Er nennt die oberste Ebene die Spitze des Eisbergs: „direct compensation“ (Adwords, affiliate marketing, Federated Media etc.). „The other 99%“ (sind nicht bei einem Eisberg 6/7 unter Wasser?) sind die Blogs, die zu anderen Zwecken geschrieben werden: um sich Gehör zu verschaffen, um das eigene Consulting-Business zu fördern, um Einladungen zu Events wie zu diesem zu bekommen und so weiter. Es geht um Einfluss, und wer den bekommt, braucht kein Geld mehr oder bekommt das dann anderweitig.

Arianna sagt auch schon etwas sehr schönes: „Charging for content is not a good idea – unless you are charging for porn, and especially weird porn.“

Das Schlusswort hat Craig Newmark, als er nach seiner Exit Strategy gefragt wird. Er sagt: „My exit strategy is basically death.“

Fazit: Arianna Huffington und Craig Newmark sind ja sowas von cool, beide auf ihre Art. I’m a fan!

PS. Esther Dyson ist hier nicht richtig aufgetreten, aber auch sehr cool, wie sie in der Pause dasitzt und bloggt:

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Fotos: Ulf J. Froitzheim (3), Peter Hogenkamp (2) (die beiden, denen man es ansieht :-)

DLD: Update über die gekaperte Domain google.de

Die grosse Aufregung um die Domain google.de von gestern setzt sich an einem Panel fort. Moderatorin Esther Dyson fragt Marissa Mayer (verantwortlich für die Suche-Produkte) von Google, wo sie vorgestern Nacht um 1 Uhr war.

marissa mayer-thumbMarissa Mayer erzählt, dass sie hektische Conference Calls gemacht haben, nachdem sie gemerkt hatten, dass google.de verloren gegangen war (siehe umfangreiche Berichterstattung in den deutschen Onlinemedien und in diversen Blogs wie hier oder hier).

Über den Domain Record haben sie herausgefunden, dass „some Mario from Wiesbaden“ (er heisst Mario Micklisch, siehe XING-Profil; er ist angestellt und scheint nebenbei unter „favo“ bzw. freshdomains.de noch ein bisschen Domaingrabbing zu machen) jetzt als Domaininhaber eingetragen war. Spreeblick beglückwünscht ihn zu seinen 15 Minutes of Fame und hat sogar schon ein T-Shirt entworfen (an der Typografie könnte man noch feilen).

Sie haben dann im Telefonbuch seine Telefonnummer rausgefunden (schade, dass sie nicht die 900er-Nummer wählen mussten, die im Impressum steht) und ihn nachts um drei Uhr aus dem Bett geklingelt, und „after our lawyers convinced him that they were representing Google“ (das Gespräch hätte ich gern mit angehört) hat er einen Forward auf die richtige Adresse gemacht. Inzwischen ist Google auch bei DeNIC wieder als Besitzer eingetragen.

Ich frag gleich mal Marissa, ob es noch tolle Details der vorletzten Nacht gibt.

Update vom Update: Sie ist leider wegeglaufen, siehe Kommentare. Ich weiss nicht, wann Mario Sixtus gestern sein Interview mit ihr gemacht hat, vielleicht hat er sie gefragt. Und ich weiss auch nicht, wann das online geht.

Tags: dld07

Und wieviel Swisscom-Kunden nutzen Vodafone live?

vodafonetv

Pressemitteilung der Swisscom: Swisscom mit einer Million Vodafone live! Kunden.

Gekürzt zitiert beim Klein Report:

Swisscom mit einer Million Vodafone-Life-Kunden

Eine Million Swisscom-Mobile-Kunden haben sich seit der Einführung im Jahr 2003 für ein Vodafone-Life-Handy und damit für die Nutzung der Multimediaplattform entschieden. Die Mobilfunkfirma bietet auf diesem Portal neben der 100-Sekunden-Tagesschau beispielsweise auch Live-Fernsehen, Sportnachrichten, News, Unterhaltung, Spiele und Klingeltöne. Vodafone Life steht laut Swisscom «für die ganze bunte, interaktive Multimedia-Welt auf dem Handy, die jederzeit und
überall verfügbar ist». Sie vereine Foto-Handy, Gameboy-Handy sowie Info- und Entertainment-Handy in einem leicht bedienbaren Gerät, sagt Edi Bähler, der als Geschäftsleitungsmitglied für den Bereich Marketing und Verkauf bei Swisscom Mobile verantwortlich ist.

Nein, wir wollen nicht darüber reden, dass der Klein Report konsequent „Life“ (Leben) schreibt, obwohl das Produkt „live“ (direkt, unverzögert) heisst – was wohl auch einigermassen sinnvoll ist, und bei Live-Fernsehen können Sie es auch plötzlich wieder.

Sondern wir reden über die Zahl. Die Meldung heisst ja nur, dass eine Million Vodafone-live-fähige Handys verkauft wurden. Genauso könnte man melden: Kamerahandys oder Bluetooth-fähige Handys. Interessieren würde mich, wie viele Leute regelmässig auf den Dienst zugreifen, sagen wir mal: mindestens einmal pro Monat. Ich schätze: 25%. Davon die Hälfte nur Fernsehen (was nur mit UMTS-fähigen Handys geht, seit November 2004).

Und zum Satz „Sie vereine Foto-Handy, Gameboy-Handy sowie Info- und Entertainment-Handy in einem leicht bedienbaren Gerät“: Na ja. Es dürften ja inzwischen Dutzende von Modellen von verschiedenen Herstellern sein, die in den letzten drei Jahren mit Vodafone live ausgeliefert wurden (im Moment sind es 15). Die alle unter „ein leicht bedienbares Gerät“ zu subsumieren, ist zumindest gewagt. Theoretisch ist der Ansatz zwar nicht schlecht, das User Interface selbst bestimmen zu wollen, aber nach meiner Erfahrung spielt das User Interface des Herstellers immer noch eine sehr dominante Rolle.