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Kapitalismus und Marktwirtschaft sind das gleiche, Andrea Nahles

Andrea Nahles mit Bierflasche beim KarnevalWäre schon gut, wenn man alle Politiker in Deutschland mal in einen Abendkurs zum Thema Wirtschaftsordnungen schicken würde. Da scheint es mir grosse Defizite zu geben.

In einem «Welt Online»-Interview von Juli 2007 lese ich gerade, via Ronnies neuer Zitatesammlung, diese entlarvende Passage:

WELT ONLINE: Frau Nahles, ist „Kapitalist“ für Sie ein Schimpfwort?

Andrea Nahles: Ja klar. Kapitalist, das ist ein negativer Begriff. Ein Kapitalist ist jemand, der die gesellschaftlichen Interessen hinter seine eigenen Profitinteressen stellt. Im Gegensatz dazu sind Unternehmer positive Akteure in unserer Gesellschaft. Sie beuten nicht aus, sondern ermöglichen Wertschöpfung und Arbeitskräfte.

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Hach, ist das cool mit dem Spiegel im Volltext seit Anno Tuck

Ich könnte ja den ganzen Tag nur in alten Spiegeln schmökern.

Hatte etwa von 1991 bis 1997 so gut wie alle Ausgaben auf dem Kleiderschrank meiner St. Galler Wohnung gesammelt, habe sie dann beim Umzug weggeworfen, was sich nun endlich als richtig rausgestellt hat.

Aber ausser Schmökern kann man auch sinnvolle Sachen machen, z.B. in alten Posts von sich selbst, in denen man den Spiegel zitiert hat, einfach jetzt im Nachhinein flott den Volltext verlinken. Gerade nach einem Kommentar von ugugu hier gemacht. (Ctrl-F „spiegel“) Liest das denn noch jemand, so dass sich das lohnt? Ist mir doch egal. Wenn es einer liest, freut er sich vielleicht über den Link.

Information wants to be free. Hab ich mal für Weltverbesserer-Blödsinn gehalten (vgl. TANSTAAFL), aber langsam glaube ich’s selbst – jedenfalls aus Nutzersicht. Die Serverrechnung muss allerdings immer noch irgendeiner zahlen.

Sehr guter Artikel übrigens auch von Johnny Haeusler zum Thema Wissenspluralismus, aber den habt Ihr ja schon alle um 6 vor 9 angeklickt.

Neues aus der Umfrage-Hölle

Schon wieder eine Anfrage für eine Befragung bekommen. Diesmal heisst es „Experteninterview“.

Deswegen fängt es auch an mit der Frage:

Wenn Sie an Corporate Blogs denken, welche Keywords kommen Ihnen hierzu spontan in den Sinn

Schon sehr schön. Das ist in der Tat eine typische Umfrage-Frage, allerdings eine, die man nicht in einem sog. Experteninterview wenigen Experten stellt, sondern zum Beispiel vielen Leuten auf der Strasse, um herauszufinden, wie der Wissensstand in der Bevölkerung ist. Andere Baustelle also. Vgl. z.B. Schnell/Hill/Esser, Methoden der empirischen Sozialforschung, Kap. 7.1.1.1.1 (kein Scherz!) „Zum Bezug von Fragen und erwarteten Informationen“.

Dass dort oben kein Fragezeichen steht, ist übrigens kein Zufall. Von den acht Fragen steht nur hinter einer ein Fragezeichen. Meine Lieblings“frage“ ist Nummer 2:

Was machen erfolgreiche Corporate Blogs aus

Aus… sich und ihrem Blogdasein?

Ich habe eine neue Kategorie ‚Dummfragen‘ eingerichtet, sorry Kalauerwortspiel, aber das scheint sich zu lohnen.

Schöne Fleissarbeit, Conny Zeller aus Spreitenbach…

289 Einsendungen beim ebookers-Gewinnspiel als „Cornelia Zeller“, „Conny Zeller“, „Cornelia Zeller-Blumer“, „Hugo Zeller“ und allen Permutationen; und auch nicht schlecht, Dutzende von Mailadresse zu haben von wettbewerb1 bis wettbewerb19 und wettbewerba bis wettbewerbz, ich seh schon, die Gewinnspielteilnehmerbranche hat technologisch gewaltig aufgerüstet – aber ganz doof sind wir halt auch nicht, daher wünsche ich mehr Erfolg anderswo.

Offline ist seltener, aber viel schlimmer als früher

Wir bereiten gerade einen Beitrag vor, bei dem es um die Anfänge des WWW geht. Erscheint am 26.2. bei medienlese.com.

Einerseits ist es echt lustig, sich zehn Jahre danach daran zu erinnern, wie schlimm die Technik damals noch war. Installations-CDs, Dial-up per Modem, abbrechende Downloads – hihi, wie putzig aus heutiger Sicht, wo man immer online ist und alles nur Sekunden dauert.

internet_offline.jpg
(Foto Keystone, Martin Rütschi)

Nur: Wenn’s dann mal passiert, dass man offline ist, dann ist es viel schlimmer als früher.

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Hausdurchsuchung: not pretty

Aus aktuellem Anlass und weil Sixtus über die Uhrzeit twitterte. Mir hat das mit den Hausdurchsuchungen mal ein Hauptmann der Zürcher Kantonspolizei erklärt.

Hausdurchsuchung Klaus Zumwinkel
Abtransport der beschlagnahmten Akten vor dem Haus von Post-Chef Klaus Zumwinkel heute morgen (Foto Keystone, Martin Meissner)

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CeBIT lässt auch Blogger rein, verrät es aber nur im 01blog

Hm, die CeBIT akkreditiert auch Blogger, schreibt 01blog gestern. In den Richtlinien für die Akkreditierung hat sich das aber noch nicht niedergeschlagen, da steht noch der gleiche elitäre Quatsch drin wie vor zwei Jahren:

5. Mitglieder von Internet-Redaktionen werden aufgrund der allgemeinen Zugänglichkeit des Internets und der damit verbundenen mangelnden Überprüfbarkeit der eigenen journalistischen Leistung nur gegen Vorlage eines anerkannten Presseausweises akkreditiert. Ausnahme: Internet-Redaktionen, die zu Vollredaktionen oder Verlagen gehören, z. B. SPIEGEL online usw.

EDIT: Habe gerade gesehen, dass das im 01blog schon in den Kommentaren diskutiert wird. Das PDF ist aber noch nicht geändert, das muss sicher durch irgendwelche Gremien, dauert also bis zum Sommer. 2009.

neuerdings.com ist dieses Jahr schon zum dritten Mal akkreditiert. Die Menge an Telefonieren, die nötig war, hat sich allerdings von Jahr zu Jahr zu Jahr deutlich verringert. Die Messe hat trotzdem immer noch einen kleinen Bonus bei mir dafür, dass sie vor zwei Jahren Andreas Göldi offiziell für neuerdings.com akkreditiert hat, obwohl das damals erst drei Tage alt war. Man sah zwar schon, dass wir recht gutes Zeug geschrieben hatten, aber das hätte vielleicht jemand anderen wenig beeindruckt. (Ich war 2006 als Netzwoche dort, wo ich gerade einen Usability-Artikel geschrieben hatte und mich extra für die CeBIT ins Impressum hatte schreiben lassen. :-)

Wer sich übrigens fragt, ob dieses Akkreditierungszeug so wichtig ist: Ja, ist es, und dabei geht es nicht um die gesparte Eintrittskarte oder um den tonnenschweren Messekatalog, oder darum, dass man an den Messesständen nett behandelt wird und Häppchen und Pressemappen kriegt. Sondern dass man ins Pressezentrum kann, wo man Strom und Internetzugang im Sitzen hat, denn in den Hallen ist an Posten nicht zu denken. Das ist aber auch schon alles, was wirklich relevant ist.

Dieses Pressezentrum übrigens ist an den ersten beiden Tagen immer zum Bersten voll und kurz danach überhaupt nicht mehr. Wenn dieses Jahr noch 100 Blogger dazu kommen, drücke ich mal die Daumen, dass sie erst am Tag 3 oder 4 anreisen.