Beigen (sic!) von Mails an die neue Bundesrätin

Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hat seit ihrer überraschenden Wahl am Mittwochmorgen „1200 E-Mails und SMS erhalten“, stand überall zu lesen.

Etwas unterschiedlich wird berichtet über den Anteil an Drohungen:

Waren unter diesen Mails und SMS auch Drohungen?
Widmer-Schlumpf: Es gab massive Drohungen. Es ist nicht das erstemal, dass ich das erlebt habe. Das war schon so, als ich das Kantonsreferendum (zum Steuerpaket)mitgetragen habe. Ich nehme das ernst. Auf 100 Mails oder SMS kamen eines oder zwei solche. (St. Galler Tagblatt)

Wohingegen das „von Hundert“ andernorts wegfiel, was schon noch einen kleinen Unterschied macht:

Zudem bestätigte sie, dass es massive Drohungen gegen ihre Person gab, die in «zwei, drei E-Mails» ausgesprochen wurden, die sie gestern Abend erhalten habe. (20min.ch)

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dani niklaus

Lukas Stuber präsentiert über SEO. Zeigt als Beispiel eine Suche nach „dani niklaus„. (Er zeigt es eigentlich als Beispiel dafür, dass Google-Abfragen nicht case sensitive sind.)

Überraschung: Dani Niklaus, mit Netlive immerhin Internet-Unternehmer seit 100 Jahren, kommt unter den ersten 10 Treffern nur mit zwei Seiten von seinem eigenen Zeug, und Netlive ist nicht dabei.

Ts ts. Vielleicht ein bisschen Foto durch Text ersetzen? :-)

Liveblogging
„User Experience bei Google“

Ich bin beim „Usability-Stamm“ der Fachgruppe Software Ergonomics. Michael Hatscher aus dem User Experience Team von Google Zürich spricht über „User Experience bei Google.“

In der 12-jährigen Geschichte der Fachgruppe ist es mit 75 Teilnehmenden das bestbesuchte Event aller Zeiten. Schon vor der Veranstaltung höre ich in der Polybahn, dass der Referent seine Slides vor zwei Monaten auf einer internen Google-Website uploaden und absegnen lassen musste. Und noch eine Anekdote: Vor kurzem soll es mal einen Event bei Google gegeben haben, an dem alle Teilnehmer vorher ein NDA unterzeichnen mussten.

Man darf also gespannt sein.

Michael ich Diplom-Psychologe, war dann bei SAP, dann bei AOL Deutschland, jetzt bei Google Schweiz, im zentralen Entwicklungslabor in Europa (300 engineers, vor allem Geo-Anwendungen wie Google Maps und Google Earth).

Liveblogging
„User Experience bei Google““
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Wegklickpenetranz, eigene

Mein neuer Mac kam mit einer 30-Tage-Trial-Version von Microsoft Office für Mac. Habe mich entschlossen, die nicht zu kaufen, sondern Parallels/Windows installiert und nutze dort das eh schon lizenzierte Office für Windows.

Während der 30 Tage verwende ich das Mac-Word und -Excel trotzdem noch, nicht zuletzt, weil die beiden Programme im Moment noch mit den Files assoziiert sind. Eigentlich sollte ich sie längst gelöscht haben, denn bei jedem Starten und Schliessen des Programms (dafür hätte ich noch Verständnis), aber auch bei jedem Speichern, kommt diese Meldung:

Excel-TestDrive Expiration 2007-11-26

Die habe ich also schon hundertmal gesehen.

Gestern wollte ich dann aus Excel etwas drucken, und es ging nicht. Habe es sicher fünfmal probiert, die Kabel überprüft, den Drucker neu gestartet etc.

Bis ich irgendwann die Meldung genauer las, die ich schon x-mal, ohne sie anzuschauen, weggeklickt hatte:

Excel-TestDrive Drucken 2007-11-26

Tja. In Usability-Tests kann ich es jeweils nicht fassen, wenn Leute sich wundern, wieso irgendetwas irgendwie funktioniert oder nicht funktioniert, obwohl es gross und breit auf dem Bildschirm steht. Jetzt habe ich’s mal live selbst nachvollzogen.

Siehe dazu auch dasselbe Thema am Fernseher statt am Computer: „Stellt diese Laufschrift ab!“ von Ronnie.

Der 2-Stunden-Trial von Novamedia launch2net

Für meinen neuen Mac wurde mir als Treibersoftware für die neue Swisscom-Mobile-Unlimited-Xpress-Karte von verschiedenen Leuten die Software „launch2net“ von Novamedia empfohlen. Und sie ist auch wirklich nett, hat schicke kleine Fenster und tolle 3D-Grafik-Umdreh-Effekte.

Allerdings hatte ich bei einer Demoversion eine Laufzeit von 30 Tagen oder 10 Tagen oder so erwartet. Nichts da. Die Limitierung beinhaltet 10 Verbindungen (oder „Verbingungen“, wie es in der Dialogbox heisst; könnte Berndeutsch sein).

So weit, so streng, allerdings wird als „Verbindung“ wirklich jeder Aufbau einer Verbindung gezählt, auch wenn dieselbe zwischendurch unfreiwillig abreisst, was auf der Zugstrecke Zürich – St. Gallen etwa fünfmal der Fall ist. Erst ab dem siebten Mal wird die Warnung unten angezeigt, weshalb ich den Zähler „2/10“ am unteren Rand erst dann verstanden habe – sonst hätte ich ein bisschen gespart.

So hat also diese Demoversion für mich genau eineinhalb Zugfahrten, knapp zwei Stunden, gehalten. Ich kauf sie wohl trotzdem, aber saudämlich ist das schon. Habe jetzt noch genau einen Login und überlege, ob ich den opfern soll, um das hier abzuschicken…

neuerdings.com laut Wikipedia-Moderatorin „erkennbar irrelevant“

Ich liebe die Wikipedia. Ehrlich. Nutze sie ständig, korrigiere auch mal etwas, habe aber noch nie einen grösseren Text eingestellt. Wie 95% der Leute halt.

Offenbar gab es vor kurzem mal einen Eintrag über unser Blog neuerdings.com, der aber wieder gelöscht wurde. Den Inhalt kann man nicht mehr einsehen, der Text begann: “neuerdings.com“‘ ist eine Publ…“.

Von mir aus. Ich wusste nicht, dass es den Beitrag gab, ich weiss nicht, wer ihn geschrieben hat, und es macht mich auch nicht sehr betroffen, dass er wieder weg ist.

Ich selbst kann nicht sagen, ob das publizistische Angebot von neuerdings.com relevant für ein Online-Lexikon ist. Wir erreichen 120’000 Leute im Monat. Golem.de hat einen Eintrag, die sind aber auch (noch) um den Faktor 10 grösser als wir. Ich habe nicht nach weiteren Beispielen gesucht und auch nicht in vermutlich seitenlangen FAQ, wie die deutsche Wikipedia „relevant“ definiert. Ich kann wirklich nicht sagen, ob wir für einen Lexikonbeitrag schon relevant genug sind oder noch nicht.

Trotzdem ist die Begründung für die Löschung interessant, die man auf der Wikipedia-Seite Bearbeiten von Neuerdings.com einsehen kann.

Am 7. November 2007 um 19.36 Uhr löschte „Tilla“ den Eintrag und schrieb als kurze Begründung: „Erkennbar irrelevant. Webspam.“

Oops. Wie gesagt, ich bin überhaupt nicht sicher, ob wir „erkennbar relevant“ wären, aber ich bin mir doch einigermassen sicher, dass wir nicht „erkennbar irrelevant“ sind – wobei ich natürlich nicht weiss, wie lange die Prüfung dauerte, nach der Tilla dies erkannt hatte. (Und „Webspam“ sind wir schon mal gar nicht, das ist pure Polemik, aber was soll’s.) Die rund 2000 Leute, die gestern Nacht unsere iPhone-Live-Berichterstattung bei neuerdings.com mit verfolgt haben, fanden es offenbar relevant. (Natürlich kann man sagen, auch solche Events sei irrelevant, aber im iPhone-Eintrag gibt es einen Abschnitt über den Deutschland-Launch.)

Nochmal: Ich bin nicht beleidigt. Und auf die 50 User, die uns im Monat via Wikipedia-Beitrag finden würden, kann ich auch verzichten. Aber ich finde die Absolutheit der Aussage und den Tonfall bemerkenswert. Denn sie erinnert mich an den viel diskutierten Satz: „[…] Weblogs sind bestenfalls öffentlich einsehbare und dennoch private geführte Tagebücher, denen jede gesellschaftliche Relevanz fehlt“ aus dem berühmt-berüchtigten SZ-Artikel Abgebloggt.

Und spätestens hier frage ich mich: Hat vielleicht eine differenzierte Argumentation gar nichts mit 1.0 vs. 2.0, Papier vs. Print, etabliert vs. neu zu tun, sondern gibt es überall ein Establishment, das sich anmasst, mit einem Federstrich zu entscheiden, was relevant sei und was nicht? Und hat vielleicht die deutsche Wikipedia diesen Status auch schon erreicht, wo jemand in drei Wörtern sagen kann, ein Projekt, in das schon mehrere Personenjahre geflossen sind, sei „erkennbar irrelevant“? Das wäre dann schade um ein mir immer noch sehr sympathisches Projekt.

[via „mds“ per persönlicher Nachricht]

Noch eine kleine Ergänzung: Peter Sennhauser meinte, vielleicht sei der Beitrag „erkennbar irrelevant“ gewesen. Kann sein, aber zumindest mds und ich haben es beide anders verstanden.

BarCampBerlin2
„Der 30-Minuten-Usability-Test“

Hier sind die Slides von meiner Präsentation „Der 30-Minuten-Usability-Test für jedermann“ vom BarCampBerlin2 (Sonntag 11 Uhr).

Hab die Präsentation auf Englisch gemacht; die Slides sind auf Deutsch.

Die wichtigste Aussage ist ziemlich einfach: „Besser mit einer Person testen als gar nicht testen.“ Das heisst nicht, dass nicht mehr besser wäre und dass man nicht alles andere auch besser machen könnte.

30-Minuten-Usability-Test (PDF, 3.0 MB)

Apple Brand Experience, delivered by TNT

Also, vor dem Auspacken erschlägt einen der Branding-Zauber nicht gerade…

IMGP0300
MacBook Pro mit vor den Bauch gebundenem iPod nano und Apple Care Protection Pack (sauteuer, verdeckt)

Fairerweise muss man sagen, dass das natürlich das Werk von TNT ist, und dass Apple nichts dafür kann, dass die ein „Bundle“ mit dem iPod nano so verstanden haben, dass man den wüst oben draufklebt.

Aber egal. Noch sieht’s weniger wertig aus als ein Päckchen von Amazon. Aber das wird sicher gleich besser.

talkyoo: Weiter so, bitte, und hier auch.

Hallo, Jungs (nehme an, Mädchen machen solche Startups nicht) von talkyoo, was ich immer schon mal sagen wollte, aber ich hatte nie die Zeit, aber jetzt habe ich wieder dran gedacht, als ich Eure letzte Mail sah:

Super Angebot. Super Pricing. Super MP3-Mitschnitt. Super alles. Macht weiter so. Und: Bitte kommt auch mal in die Schweiz. Wir brauchen sowas hier auch.

Gute Mails auch.

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